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Campus Lankwitz

Neugestaltung Campus Lankwitz

Planung Campus Lankwitz

Die Planung für die landschaftsplanerische Neugestaltung

 

der neugestaltete Eingangsbereich bei Haus A

sog. Pflanzscholle am Beginn der neuen Hauptachse bei Haus B

neue Hauptachse bei Haus O

neue Hauptachse bei Haus G Richtung Haus O

neuer Platz vor Haus G mit Felsenbirnen-Pflanzung und Treppe und Rampe zur Mensa

neuer Übergang von Haus L zur Mensa

neuer Weg zwischen Haus H und dem Campus-Park

steingefüllte Gabionen an einem Weg durch den neu angelegten Campuspark

neu angelegter Campuspark mit Baumpflanzungen

neues Kleinspielfeld am Rand des Campusparkes

neuer Platz vor dem Seminargebäude Haus C

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Nach dem 2001 / 2002 im Auftrag der FU und unter Beteiligung eines Lenkungskreises der Nutzer ein Landschaftsplanerisches Gutachten für den Campus erarbeitet worden ist, wurde im Sommer 2003 der Landschaftsarchitekt Johannes Grothaus mit der Ausführungsplanung beauftragt.

Ziel war eine Neuordnung der Erschließung (Einschränkung des Autoverkehrs auf dem Gelände und Verhinderung des wilden Parkens auf Wegen und Grünflächen, Schaffung fußläufiger Wegeverbindungen zwischen Haus C und Haus N sowie zwischen Haus C und Haus H / Parkhaus, behindertengerechte Erschließung insbesondere zwischen der Mensa und Haus L) sowie die Entsiegelung und Begrünung des ehemaligen Sportplatzes. Darüber hinaus waren weitere Flächen- entsiegelungen zur Erhöhung der Regenwasserversickerung (mit dem Sportplatz insgesamt ca. 9.800m2), Baumpflanzungen (90 heimische Laubbäume – überwiegend Traubeneichen, Hainbuchen und Weißbirken) und das Anlegen von Pflanzflächen (ca. 6.000m2, davon ca. 50% als naturnahe Pflanzungen mit heimischen Wildgehölzen) sowie die Begrünung der Fassaden des Parkhauses (2.000m2) geplant. Weitere Wünsche der Nutzer wie das Anlegen eines geologischen Lehrpfades wurden ebenfalls einbezogen.

Die Ausführungsplanung war mit dem Ziel verbunden, die Kosten für die Neugestaltung wesentlich zu senken. Gleichzeitig sollten im ursprünglichen Vorschlag kaum berücksichtigte Belange wie eine bessere Auffindbarkeit des Campus von außen, die Verbesserung der Beleuchtung und Möglichkeiten zur Regenwassernutzung auf dem Campus eingearbeitet werden. (Seit einigen Jahren kann aus Kostengründen keine Bewässerung der FU-Grünflächen mit Trinkwasser mehr erfolgen. Gerade der heiße und trockene Sommer 2003 hat die Auswirkungen und damit die Notwendigkeit alternativer Möglichkeiten sehr deutlich gezeigt. Die Planung sah vor, das anfallende Regenwasser der Dachflächen in Zisternen zwischenzuspeichern und für die Bewässerung zu verwenden sowie gedrosselt über ein Rigolensystem zu versickern. Die hierfür erforderlichen Investitionskosten amortisieren sich auch durch die Senkung der Einleitungskosten in die Regenwasser- kanalisation.)

Neben der Reduzierung des Autoverkehrs, der Belebung des vorhandenen kleinen Parks als Biotop für Tiere, die sich wassergebunden vermehren, und der Entsorgung eventuell umweltgefährdender Stoffe waren die geplanten Flächenentsiegelungen, das Regenwassermanagement und die Gehölzpflanzungen die wesentlichen Teile des ökologischen Konzeptes. Die Versickerung von Regenwasser trägt erheblich zur Grundwasserneubildung bei und schafft durch die Vermeidung der Ableitung des Regenwassers und dessen Nutzung geschlossene Wasser- und Stoffkreisläufe. Die Entsiegelung fördert den Austausch zwischen Luft und Boden, belebt die Bodenorganismen und führt zu erhöhter Bodenfeuchte und verbessert somit entscheidend den Bodenhaushalt.

Die durch die Gehölzpflanzungen neu gepflanzte Biomasse vermag nach der Berechnung von Hr. Dr. Forstreuter, Landschaftsökologe am Institut für Ökologie der TU Berlin, im 1. Jahr insgesamt 14,6 Tonnen CO2 zu binden. Dies steigert sich im 10. Jahr auf ca. 49 Tonnen/Jahr. Die Begrünungsmaßnahmen tragen außerdem zur Verbesserung der ökologischen, klimatischen und lufthygienischen Situation im Stadtbereich bei.

Die Arbeiten wurden in zwei großen Bauabschnitten durchgeführt: zunächst wurden die Eingangsbereiche und die Erschließung verbessert, sowie das Regenwassersammelsystem in diesem Bereich eingebaut (2004). Anschließend wurde der zweite Teil des Regenwassersammelsystems eingebaut, der Sportplatz begrünt, der größte Teil der Bäume gepflanzt und weitere Pflanzflächen angelegt sowie die vorhandenen Höfe überarbeitet (2005/6). Parallel dazu wurde das Parkhaus teilweise rückgebaut und saniert sowie Dach und Fassaden begrünt. 2007 werden im Bereich des Regenwassersammelsystems und der Freianlagen noch Restarbeiten durchgeführt.

Das Vorhaben wurde von der Europäischen Union und vom Land Berlin kofinanziert (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung).

(Iren Böhme, Referat Bauplanung)