Gesundheitsversorgung für Geflüchtete - Besuch des Gesundheitszentrums für Flüchtlinge (GZF)
Welchen Herausforderungen Initiativen zur Gesundheitsversorgung für Geflüchtete auch fünf Jahre nach dem „Wir schaffen das“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel noch gegenüber stehen, aber auch wie sich Rahmenbedingungen und Gesetzeslage verbessert haben, davon berichtete am 7.10.2020 das Team des GZF. Eingeladen hatte Alumnus Dr. Norbert Mänter im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Von Alumni für Alumni“. Dr. Mönter war dreißig Jahre niedergelassener Arzt, bevor er 2016 mit seinem Kollegen Dietrich Koch das Gesundheitszentrum für Flüchtlinge gründete und als dessen Geschäftsführer er heute fungiert.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Räumlichkeiten des GZF zu Beginn der Veranstaltung versammelten sich alle Teilnehmenden im Konferenzraum des Gebäudes. Dort wurden sie vom Team des Gesundheitszentrums Willkommen geheißen. Während Dr. Mönter eine Einführung in die aktuellen politischen und rechtlichen Entwicklungen hinsichtlich der Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung in Deutschland und insbesondere in Berlin gab, berichteten Elif Alkan Härtwig (Psychologische Psychotherapeutin), Roman Snihurowych (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie), Prof. Dr. Dr. Daniel Ketteler (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie) und Hans Peter Hoffmann (Projektmitarbeiter) jeweils aus der praktischen Perspektive ihrer Aufgabenbereiche. Zwar ist es Geflüchteten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) möglich, regulär einen Arzt oder Ärztin in Deutschland aufzusuchen. Die damit verbundenen organisatorischen Hürden gestalten sich jedoch meist so hoch, dass es spezialisierter Einrichtungen wie des GZF bedarf. Und so berichtete das Team, wie es neben der Terminvergabe Dolmetscher und Dolmetscherinnen organisiert, Abrechnungen mit dutzenden Behörden koordiniert, mit Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften kooperiert und vor allem, wie es Betroffene therapiert und dafür bestmögliche Voraussetzungen schafft.
Das Alumni-Büro dankt dem Team des GZF für diesen aufschlussreichen Einblick in die Arbeit des Gesundheitszentrums und freut sich auf weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Von Alumni für Alumni“.