Sehr geehrte Preisträgerinnen und Preisträger,
sehr geehrte Mitglieder der Ernst-Reuter-Gesellschaft,
sehr geehrte Gäste,

es ist ein sehr ungewöhnliches Format, in dem wir den diesjährigen Jahrestag der Gründung der Freien Universität Berlin begehen, den Ernst-Reuter-Tag, der an ihre feierliche Eröffnung am 4. Dezember 1948 im Steglitzer Titania-Palast erinnert. Zum Schutz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor einer Ansteckung mit der Krankheit COVID-19 findet der Ernst-Reuter-Tag zum 72. Geburtstag unserer Freien Universität virtuell statt – so wie nahezu alle Lehrveranstaltungen im laufenden Wintersemester. Natürlich begrüße ich Sie nicht weniger herzlich, gewissermaßen auf diesem Monitor und an einem Ort Ihrer Wahl – als Mitglieder der Ernst-Reuter-Gesellschaft, als Angehörige der Freien Universität sowie als Gäste und Interessierte. Wir lassen es uns auch durch die Corona-Pandemie nicht nehmen, wie in jedem Jahr am 4. Dezember die von der Ernst-Reuter-Gesellschaft gestifteten Ernst-Reuter-Preise zu verleihen. Wir ehren damit Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für die besten Promotionsarbeiten an unserer Universität; in den vergangenen 35 Jahren hat es 135 solche Ehrungen gegeben.

Dank der Beiträge und großzügigen Spenden der Mitglieder der Ernst-Reuter-Gesellschaft werden auch in diesem Jahr fünf Preisträgerinnen und Preisträger für ihre herausragenden Dissertationen mit jeweils 5000 Euro prämiiert. Die Mitglieder der Kommission, denen ich für ihre Arbeit unter coronabedingt schwierigen Konditionen besonders herzlich danken möchte, haben sich für die Arbeiten folgender Personen entschieden:

• Luca Danilo Bertzbach, PhD, Fachbereich Veterinärmedizin, für seine Arbeit mit dem Titel „Marek's disease virus-host interplay: novel insights into lymphocyte infections of an oncogenic avian herpesvirus” (Erstgutachter Prof. Dr. Benedikt Kaufer);
• Dr. Marco D‘Addezio, Fachbereich Mathematik und Informatik, für seine Arbeit „Monodromy groups in positive characteristic“ (Erstgutachterin Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hélène Esnault);
• Lisa Müller, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, für ihre Arbeit „Schriftpoesie. Eigenbedeutung der lyrischen Graphie. Am Beispiel Thomas Klings“ (Erstgutachter Prof. Dr. Georg Witte);
• Jasmin Wrobel, Lateinamerika-Institut, für ihre Arbeit „Topografien des 20. Jahrhunderts: Die memoriale ,Poetik des Stolperns‘ in Haroldo de Campos Galáxias“ (Erstgutachterin Prof. Dr. Susanne Klengel);
• Dr. Pavle Zagorscak, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, für seine Arbeit mit dem Titel „Mechanisms of Change in Internet-Based Interventions for Depression“ (Erstgutachterin Prof. Dr. Christine Knaevelsrud);

Zur Auszeichnung mit dem Ernst-Reuter-Preis des Jahres 2020 gratuliere ich Ihnen allen herzlich!

Bitte erlauben Sie mir, dass ich zurück und zugleich nach vorn blicke: Unsere Ernst-Reuter-Gesellschaft trat erstmals vor etwas mehr als 66 Jahren öffentlich in Erscheinung: Das war am 19. Juni 1954, bei der Rede des damaligen Vorsitzenden, Senator Dr. Paul Hertz. Anlass war die feierliche Eröffnung des von der Ford-Foundation gestifteten Henry-Ford-Baus vor 1500 Gästen. Genau dort, im Henry-Ford-Bau, möchte ich Sie alle, bei bester Gesundheit, im kommenden Jahr wieder begrüßen – und dabei Ihnen, sehr geehrte Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2020, auch persönlich gratulieren, gemeinsam dann mit jenen des Jahres 2021.

Peter Lange
Vorstandsvorsitzender der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V.