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Haide-Marie Gürich

Dr. Haide-Marie Gürich studierte Theaterwissenschaften, Literatur und Kunstgeschichte. Nach ihrer Promotion 1960 leitete sie ein Seminarzentrum.

Dr. phil. Haide-Marie Gürich

Dr. phil. Haide-Marie Gürich
Bildquelle: Privat

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

Die Nachkriegszeit dauerte für mich als Kriegswaise viele Jahre länger als üblich. Im grünen Dahlem, ohne Ruinen, herrschte endlich Frieden. Die feierliche, persönliche Immatrikulation im neuen Henry-Ford-Bau und das zugewandte Interesse der Professoren am einzelnen Studenten, haben mich beeindruckt. Dankbar denke ich an meinen Doktorvater Prof. Dr. Hans Knudsen, der sich ständig in seinem Oberseminar über den Fortgang meiner Arbeit informieren ließ.

Was ist das Wichtigste, das Sie hier gelernt haben?

Wissenschaftlich zu arbeiten: selbständig, gründlich, zielstrebig, aber auch in Geduld auf Ergebnisse zu warten, wenn Schwierigkeiten auftauchen, sie nicht aufzuschieben, sondern sie anzupacken, mit Kommilitonen über deren und über die eigene Dissertation zu diskutieren.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

In der veränderten, technisierten, vom Wohlstand geprägten Umwelt kann ich meinem jüngeren Ich nur eingeschränkt raten. Seine Zeit unbegrenzt für Bildung und Ausbildung zu nutzen, kommt frühestens, wenn überhaupt, im Rentenalter wieder. Versäumt werden sollte nicht, ab und an auch das Leben zu studieren.