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Robert Heimann

Prof. Dr. Heimann studierte, promovierte und habilitierte sich an der Freien Universität im Fach Mineralogie. Im In- und Ausland war er in Forschung und Lehre tätig.

Professor Heimann bei der Verleihung seiner Goldenen Promotionsurkunde an der Freien Universität im Jahr 2016

Professor Heimann bei der Verleihung seiner Goldenen Promotionsurkunde an der Freien Universität im Jahr 2016
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

Der Kampf der Assistenzprofessoren-Initiative, gemeinsam mit Kollegen der TU Berlin, zur Lösung der Zeit- und Personalkonflikte, die der damalige Senator Wissenschaft und Kunst mit der Schaffung dieser Stellen losgetreten hatte. Er hatte 1971 über 600 Stellen für Assistanzprofessoren an FU und TU geschaffen, vordergründig, um ihnen eine wirtschaftliche Basis zur Habilitation zu bieten. Mit keiner Silbe wurde jedoch daran gedacht, woher Planstellen für den zu erwartenden Professorennachwuchs kommen sollten. Die Situation wurde noch dadurch verschärft, dass im Vorfeld zahlreiche langjährige Mitarbeiter (Oberassistenten, akademische Räte) per Dekret zu Professoren (”Augustprofessoren”) gemacht wurden. Ich war Mitglied der Initiative als Vertreter der Math.-Nat. Fakultät. Durch einige in der Öffentlichkeit wirksame Aktionen, unter anderem eine große Stellenannonce in der ZEIT, in der sich 600 hochqualifizierte AssProfs anboten, erreichten wir über die fünfjährige Laufzeit des AssProf-Stellen hinaus eine zweijährige Verlängerung als wiss. Angestellte.

In Erinnerung ist mir auch eine Fernsehdiskussion mit dem Senatsdirektor Wissenschaft und Kunst, Gerhard Heimann (keine Verwandschaft!), in der ich ihn mit den Forderungen der AssProf-Initiative konfrontierte. Ich bewarb mich in der Folgezeit auf Dutzende von Ausschreibungen deutscher und internationaler Universitäten, besetzte von 1977-1979 eine Professoren-Vertretungsstelle am Mineralogischen Institut der Universität Karlsruhe, und war dann von 1979 bis 1993 an mehreren kanadischen Universitäten und staatlichen Forschungseinrichtungen tätig. Im Jahre 1993 folgte ich einem Ruf auf den Lehrstuhl für Technische Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg, und bin seit 2004 im Ruhestand.

Was ist das Wichtigste, das Sie hier gelernt haben?

Neben guter fachlicher Ausbildung bei kleinen Studierendenzahlen (”Orchideenfach Mineralogie”) die (banale) Tatsache, dass Einigkeit stark macht, und dass mit guten Argumenten selbst eine selbstherrliche Senatsverwaltung einmal klein beigeben musste.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

Studiere etwas weniger, aber lebe etwas mehr!