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Thomas Koch

Thomas Koch entschied sich nach dem Lehramtsstudium Informatik und Deutsch dafür, in der Startup-Branche zu arbeiten.

Thomas Koch arbeitet als Head of Product & Technology bei sofatutor.com

Thomas Koch arbeitet als Head of Product & Technology bei sofatutor.com
Bildquelle: Privat

Was ist Ihnen aus Ihrer Zeit an der Freien Universität besonders in Erinnerung geblieben?

Zum Beginn meines Studiums gab es noch Studentencafés, in denen geraucht wurde. In der Mensa stand ein Weinfass und man zahlte bar mit D-Mark. Ich fand es faszinierend, dass an meiner Fakultät Fußballroboter und autonome Autos entwickelt wurden. Ich erinnere mich an meine erste Vorlesung, die damit begann, dass sich das Pult öffnete und ein Desktop Computer von einem Elektromotor herausgefahren wurde.

Wieso haben Sie sich für das Lehramtsstudium an der Freien Universität Berlin entschieden?

Schon zu Abiturzeiten habe ich mich dafür interessiert, wie Menschen effizient lernen. Dies wollte ich im Studium vertiefen. Außerdem ermöglichte mir das Lehramtsstudium, sehr unterschiedliche Fächer zu einem Studium zusammenzufassen, dadurch konnte ich meine Interessen für Deutsch und Informatik unter einen Hut bringen. Da ich mein Abitur in Athen gemacht habe, stand für mich fest, dass ich, nach meinem Umzug nach Deutschland, auch hierzulande in einer großen Stadt studieren wollte. Da mir die Freie Universität Berlin im Vergleich zu anderen Universitäten sehr viel moderner und innovativer erschien, entschied ich mich für das Studium an der Freien Universität.

Welche beruflichen Ziele hatten Sie während des Studiums?

Ich war mir nie vollkommen sicher, ob der Lehrerberuf für mich das einzig Wahre ist. Schulpraktika haben mir zwar viel Spaß gemacht, gleichzeitig fand ich es aber auch wahnsinnig spannend, in den Semesterferien Softwareprojekte mitzuentwickeln. Es gab auch eine Phase, in der ich Backgammon-Profi werden wollte.

Jetzt arbeiten Sie in der StartupBranche – wie kam es dazu?

Meine besten Lehrer, welche mich zu Schulzeiten unterrichteten, kamen nicht direkt von der Uni in den Lehrerberuf. Deshalb wollte ich vor dem Referendariat noch einige außerschulische Erfahrungen sammeln. Ich habe ein paar Monate in einer Schulbuchredaktion und dann als Softwareentwickler in einer Spielefirma gearbeitet. So lernte ich den Beruf des Produktmanagers kennen und wollte mich darin unbedingt ausprobieren. Jetzt arbeite ich genau in diesem Beruf beim Berliner Startup sofatutor.com, einer Online-Lernplattform für Schüler und Schülerinnen.

Was ist das Wichtigste, das Sie an der Freien Universität gelernt haben?

Frei nach Kanban habe ich gelernt, dass man mehr davon hat, sich auf einige wenige Dinge mit 120% zu stürzen, als ganz viele Dinge nur zu 80% gut zu machen. Außerdem: Nur für die Prüfung zu lernen, ist verschwendete Lebenszeit.

Welchen Tipp würden Sie Ihrem jüngeren Ich heute geben?

Mein früheres Ich hatte immer etwas zu viel Respekt vor der Examensprüfung. Am Ende wurde da auch nur mit Wasser gekocht.

Wenn ich der Freien Universität etwas schenken dürfte,…

Ich glaube, ich habe im Keller noch eine Mensakarte mit zweistelliger Seriennummer. Die hat bestimmt bald Antiquitäten-Status.