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Fachrichtung Systemintegration mit Zusatzqualifikation

1. Spezialisierung

Der wesentliche Unterschied zum/r regulären Fachinformatiker/in, Fachrichtung Systemintegration besteht in der Möglichkeit, bereits währen der Ausbildung wichtige Spezialisierungsstufen zu erlangen, die gewöhnlich erst nach Ende der Ausbildung erreichbar und dann auch recht teuer sind. Dazu werden neben den regulären Ausbildungsinhalten weitere Inhalte integriert, die es den Auszubildenden erlauben, folgende Zertifikatsprüfungen abzulegen:

 

a) Unternehmerführerschein

Ziel des Unternehmerführerscheins ist es, das wirtschaftliche Wissen und die soziale Kompetenz der Auszubildenden zu stärken. Der Unternehmerführerschein soll zu einer positiven Einstellung zur Wirtschaft im Allgemeinen beitragen und – durch Qualifikation zur Selbstständigkeit – Schwellenängste zum Unternehmersein abbauen. Weitere Informationen zu den vier Modulen, die zum Unternehmerführerschein führen, finden Sie hier.

 

b) Cisco CCENT, CCNA und BSCI

Während des ersten und zweiten Ausbildungsjahres werden Ausbildungsinhalte vermittelt, die die Auszubildenden in die Lage versetzen, die Prüfung zum "Cisco Certified Network Associate" (CCNA) abzulegen. Die Zertifizierung zum CCNA gilt als eine der wichtigsten Herstellerzertifizierungen im Netzwerk-Bereich und beweist grundlegende Erfahrung in der selbständigen Planung, Implementierung und Verwaltung von Cisco-Netzwerken. Cisco ist derzeit der weltweit führende Hersteller von Netzwerktechnologie. Die Grundausbildung für Netzwerktechniker beginnt mit dem Kurs „Interconnecting Cisco Network Devices“ Teil 1, in dem Grundlagenwissen vermittelt wird und der mit dem Zertifikat „Cisco Certified Entry Network Technician“ (CCENT) endet. Daran anschließend werden im Kurs „Interconnecting Cisco Network Devices“ Teil 2 tiefer gehende Netzwerkkenntnisse vermittelt, die dann letztlich mit der CCNA-Prüfung zertifiziert werden. Im dritten Ausbildungsjahr werden die Auszubildenden auf die Prüfung zum ersten von vier Modulen der Cisco Professional-Zertifizierung zum „Cisco Certified Network Professional“ (CCNP) vorbereitet. Der Kurs „Building Scalable Cisco Networks“ (BSCI) bietet den Einstieg in den hochprofessionellen Umgang mit Netzwerktechnik.

 

c) telc-Sprachzertifikat

Im Laufe des zweiten Ausbildungsjahres werden die Auszubildenden durch zusätzliche Sprachkurse auf das zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres anstehende Auslandspraktikum (siehe unten) vorbereitet. Die im Rahmen dessen und während des Auslandspraktikums erreichten Sprachkenntnisse werden anschließend im Rahmen einer Prüfung durch telc abgeprüft und entsprechend der erbrachten Leistung in bestimmten Stufen zertifiziert.

 

d) cert:it IT-Administrator

Die Ausbildungsinhalte, die erforderlich sind, um das cert:it-Zertifikat IT-Administrator zu erlangen, werden über die gesamte Ausbildungszeit hinweg sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Unterweisung berücksichtigt. Das Zertifikat erfordert jedoch, dass das Thema der Abschlussprüfung so gewählt wird, dass die im Rahmen der Zertifizierung durch cert:it gestellten Anforderungen erfüllt werden können. Die im Rahmen der cert:it-Zertifizierung zu erbringenden Leistungen werden also gemeinsam mit der Abschlussprüfung bei der IHK-Abschlussprüfung nachgewiesen.

                                                            

2. Auslandspraktikum

Für die Auszubildenden besonders reizvoll ist die Möglichkeit, ein achtwöchiges Auslandspraktikum zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres abzuleisten, welches hauptsächlich aus Mitteln der EU finanziert wird. Lediglich die Lebenshaltungskosten müssen von den Azubis durch ihre Ausbildungsvergütung selbst getragen werden. Im Vorfeld nehmen die Azubis an vorbereitenden Sprachkursen (siehe oben) und Workshops teil.

 

Im Rahmen der Vorbereitung erstellen die Auszubildenden Bewerbungsunterlagen, die den Vorgaben des Europäischen Rats von 2004 entsprechen. Der europass-Lebenslauf und der europass-Sprachenpass helfen, Qualifikationen und Fähigkeiten so darzustellen, dass sie europaweit verständlich sind. Im Anschluss an die Sprachzertifizierung (siehe oben) wird den Auszubildenden der europass-Mobilität ausgestellt, der die Lern- und Arbeitserfahrungen, die im europäischen Ausland gesammelt wurden, dokumentiert. Alle drei Dokumente können nicht nur bei Bewerbungen im europäischen Ausland, sondern auch innerhalb Deutschlands sehr hilfreich sein.

Das Auslandspraktikum wird beispielsweise in Irland oder Großbritannien angeboten.

 

3. Berufsschulunterricht

Die Auszubildenden haben in jedem Semester zwischen 2 und 6 Schulstunden á 45 min pro Woche mehr Unterricht als Auszubildende Fachinformatiker/innen ohne Zusatzqualifikation. Dabei wird jedoch der Anteil handlungsorientierter und projektbasierter Unterweisung deutlich erhöht. Gleichzeitig werden lediglich 15 statt der sonst üblichen ca. 30 Schüler in einer Klasse unterrichtet.