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Angela Lima, Bereich Geschichte am Lateinamerika-Institut

Angela Lima

Angela Lima
Bildquelle: privat

An welcher Universität hast Du studiert und was?

Ich habe Geschichte an der Universidade Federal de Santa Catarina in Brasilien studiert, wo ich auch meinen Master in Kulturgeschichte gemacht habe über die Einwanderungspolitik in Brasilien im 19. Jahrhundert. Zurzeit bin ich Doktorandin im Bereich Geschichte am LAI (Lateinamerika-Institut).

Was machst Du zurzeit an der Freien Universität Berlin?

Ich promoviere gerade mithilfe eines sogenannten Sandwich-Stipendiums des Conselho Nacional de Pesquisas Tecnológicas (CNPq / National Council of Technological Research) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Rinke. Die Promotion besteht aus dokumentarischer Forschung in Berliner Archiven und Bibliotheken sowie der Teilnahme an wöchentlich stattfindenden Forschungskolloquien des LAI.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, in Deutschland zu promovieren und warum hast Du Dich für die Freie Universität Berlin entschieden?

Während meines Masterstudiums hatte ich 2012 die Möglichkeit, ein Auslandsjahr an der Universität zu Köln zu absolvieren. Es war eine tolle Erfahrung und sehr hilfreich für meine spätere Bewerbung des Promotionsprojekts. In der Zeit konnte ich das Studium der deutschen Sprache vertiefen und Aspekte der in Deutschland entwickelten Kultur der historischen Forschung kennenlernen. Daher war der Gedanke, für die Promotion zurückzukommen, immer präsent. Und die früheren Erfahrungen haben mein neues Forschungsthema beeinflusst, nämlich die Stadt Berlin und ihre Umweltaspekte, insbesondere entwickelte landwirtschaftliche Praktiken in städtischen Umgebungen und die Nutzung der Stadt in Zeiten des Krieges. Insofern war es für mich nicht nur die dokumentarische Recherche in Berlin, sondern auch die Erfahrung in der Stadt, die mich geprägt und mich weitergebracht hat.

Die Freie Universität hatte ich wegen der Nähe meines brasilianischen Beraters, Prof. Joao Klug, mit der Universität gewählt, an der er bereits eine Postdoktorandenstelle hatte. Er hat mich bei der Wahl ermutigt und die Struktur und die gute Zusammenarbeit zwischen den lateinamerikanischen und deutschen Forschern hervorgehoben.

Wer oder was hat Dir bei Deinen Vorbereitungen für den Aufenthalt an der Freien Universität Berlin geholfen? Welche Tipps waren hilfreich?

Mein brasilianischer Berater sowie Prof. Rinke und seine Assistentin Karina Kriegesmann waren maßgeblich an der Vorbereitung meines Aufenthaltes beteiligt. Außerdem war das Studierenden-Service-Center der Uni immer sehr freundlich und hilfsbereit. Von der Hilfe bei der Wohnungssuche, über Aktivitäten an der Uni bis hin zu Visafragen konnte ich mit ihrer Hilfe alle Probleme lösen.

Was sind Deine Erwartungen für die Zukunft nach Deiner Promotion an der Freien Universität?

Ich werde nach Brasilien zurückkehren, wo ich meine These verteidigen werde. Aber ich möchte auch sehr gern nach Deutschland zurückkehren, um hier einen Postdoc zu machen. In Brasilien beabsichtige ich, weiter im Bereich der Geschichtsforschung zu arbeiten, trotz der wachsenden Schwierigkeiten in Brasilien...

Mit welchen Problemen oder Schwierigkeiten warst Du konfrontiert und wie hast Du sie gelöst?

Da ich bereits vorher in Deutschland gelebt hatte, waren die Schwierigkeiten nicht so groß. Ich denke, das Hauptproblem bestand darin, eine Unterkunft zu finden, was in Berlin ziemlich schwierig sein kann. Außerdem war es eine Herausforderung wieder Deutsch zu sprechen. Daher habe ich versucht, so oft es geht Deutsch zu sprechen und nicht aufs Englische auszuweichen. Ich mag es, auf Deutsch zu kommunizieren, und ich denke, dass es geschätzt wird, wenn man sich bemüht.

Gibt es einen bestimmten Aspekt der Freien Universität Berlin, der Dir besonders gut gefallen hat?

Vor allem die Atmosphäre finde ich sehr angenehm. Der Campus ist sehr schön und die Mitarbeiter liebenswürdig. Hinzu kommt, dass es sehr viele verschiedene Veranstaltungen gibt, wodurch man die Universität in vielerlei Hinsicht erleben kann.

Was gefällt Dir am Leben in Deutschland besonders gut?

Ich bin begeistert von der Art, wie Deutsche ihre Freizeit genießen, sei es ein Buch im Park zu lesen, ein Sonnenbad zu nehmen, mit Freunden ein Bier zu trinken, einen Flohmarkt zu genießen oder an schönen Tagen durch die Stadt zu schlendern. Darüber hinaus beeindrucken mich die effiziente Organisation und der öffentliche Nahverkehr. Ich genieße wirklich das kulturelle Leben, das die Stadt bietet. Es gibt immer viele interessante Dinge zu tun. Und natürlich kann ich die Schönheit jeder Jahreszeit, besonders des Frühlings, nicht vergessen.

Welchen Tipp würdest Du Brasilianerinnen und Brasilianern geben, die sich für eine Promotion in Deutschland interessieren?

Ich würde sagen, dass man unvoreingenommen und bereit sein sollte, die Sprache zu lernen. Obwohl sie schwierig erscheint, ist sie doch sehr logisch und schön. Außerdem rate ich, die Stadt und die Menschen, die man trifft, zu genießen. Das Zusammenleben mit den Deutschen lehrt uns viel!

Natürlich darf die abwechslungsreiche Küche und das Bier nicht verpasst werden!

Was ist Dein Lieblingswort auf Deutsch?

Es gibt viele .... aber ich höre gerne "wunderschön", was immer mit einem Lächeln gesagt wird!