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Eduardo

Eduardo, 34, promoviert am Lateinamerika-Institut der FU Berlin in lateinamerikanischer Geschichte

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Bildquelle: privat

Wie bist du auf die Idee gekommen, in Deutschland zu promovieren und warum hast du dich für die Freie Universität Berlin entschieden?

Schon als Jugendlicher wollte ich in Deutschland studieren. Der für die Entscheidung ausschlaggebende Faktor war jedoch der Master, den mein jüngster Bruder in Hannover absolviert hat. Somit hatte ich jemanden mir sehr Nahestehenden, der mich kontinuierlich dazu motivierte, diesen Schritt zu machen. Berlin trat aufgrund des Lateinamerika-Institutes (LAI), einem Exzellenzzentrum für Forschung zu lateinamerikanischen Gesellschaften, in mein Leben.

Wer oder was hat dir bei deinen Vorbereitungen für den Aufenthalt an der FU Berlin geholfen? Welche Tipps waren hilfreich?

Vor Beginn meiner Promotion an der FU Berlin hatte ich ein Stipendium für die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) der Universität Bielefeld. Dabei handelt es sich um ein Stipendium zur Vorbereitung auf die Promotion in der deutschen akademischen Welt. Dies hat mir sehr geholfen.

Was sind deine Erwartungen für die Zukunft nach deiner Promotion an der FU?

In Brasilien als Hochschulprofessor zu arbeiten.

Mit welchen Problemen oder Schwierigkeiten warst du konfrontiert und wie hast du sie gelöst?

Ich fand besonders den Grad an Autonomie der Deutschen und der deutschen Hochschulwelt komisch. Hier muss der Studierende proaktiv sein und extrem unabhängig. An der Universität in Brasilien war meine Erfahrung diesbezüglich anders. Letztendlich habe ich mich an diese Art akademische Kultur gewöhnt.

Gibt es einen bestimmten Aspekt der FU Berlin, der dir besonders gut gefallen hat?

Die Online-Services und die Software, die den Studierenden zur Verfügung stehen. Ich benutze Programme, die komplett von der Universität bezahlt werden. Außerdem ist der Campus sehr angenehm und grün.

Was gefällt dir am Leben in Deutschland besonders gut?

Mobilität ist ein wichtiger Faktor. Obwohl ich im Landesinneren des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul geboren wurde, wo ich diesbezüglich keine großen Pobleme hatte, ist das deutsche öffentliche Verkehrssystem beneidenswert. Ein weiterer bewundernswerter Aspekt Deutschlands, der teilweise zum Thema meiner Promotion passt, ist die Liebe der Deutschen zu ihren Wäldern. Wenn ich nach Brasilien zurückkomme, möchte ich die Kultur der Wanderschaft verbreiten.

Welchen Tipp würdest Du BrasilianerInnen geben, die sich für eine Promotion in Deutschland interessieren?

Es ist unabdinglich, Deutsch zu lernen. Das heißt: Lernen, lernen, lernen!

Was ist dein Lieblingswort auf Deutsch?

Sommer (auf Portugiesisch „verão“). Der Sommer in Deutschland verändert alles, es ist ein magisches Wort. Nicht nur fangen die Vögel wieder an, zu singen und die Blumen zu blühen, vielmehr scheinen die Menschen selbst wieder aufzublühen.

Interviewt von Bega Tesch im Jahr 2017