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Giovanna

Giovanna, 28, Historikerin und Teilnehmerin am Programm FU-BEST (Freie Universität Berlin European Studies Program)

Giovanna

Giovanna
Bildquelle: privat

Was hast Du im Rahmen von FU-BEST gemacht?

FU-BEST ist ein sehr interessantes Semesterprogramm, da man nicht nur die Möglichkeit hat, durch vormittags stattfindende Deutschkurse seine Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch viele weitere Lehrveranstaltungen besuchen kann. In diesen können die Studierenden ihre Kenntnisse über Europa und Deutschland vertiefen. All das in Berlin, einer lebendigen und kulturell vielfältigen Weltstadt.

Wie bist Du auf die Idee gekommen, in Deutschland zu studieren und warum hast Du dich für die Freie Universität Berlin entschieden?

Mit 17 Jahren habe ich einen Austausch nach Großbritannien gemacht, wo ich viele Deutsche kennengelernt und mich buchstäblich in die deutsche Sprache verliebt habe. Während dieses Austauschjahres bin ich auch nach Deutschland gereist, habe mich sehr mit dem Land identifiziert und entschieden, dass ich eines Tagen zum Studieren zurückkehren möchte. Wieder in Brasilien, war das erste was ich gemacht habe, mich für einen Deutschkurs einzuschreiben. Die Wahl auf die Freie Universität Berlin fiel erst später, als ich Geschichte an der USP studierte. Die USP hat ein Kooperationsabkommen mit der Freien Universität und ich habe viel über die deutschen Universitäten und die Austauschmöglichkeiten recherchiert. Dann habe ich festgestellt, dass die Freie Universität für meinen Fachbereich eine der besten Universitäten in Deutschland ist. Dies war ein entscheidender Faktor für meine Wahl. Als ich die Entscheidung getroffen hatte, habe ich dann die Austauschmöglichkeiten gesichtet und das FU-BEST-Programm entdeckt.

Wer oder was hat Dir bei Deinen Vorbereitungen für den Aufenthalt an der Freien Universität Berlin geholfen? Welche Tipps waren hilfreich?

Wie bereits erwähnt, habe ich vorher über die Homepage der Uni und des FU-BEST-Programms viel über die Universität recherchiert. Diese Internetseiten haben mir sehr dabei geholfen, die notwendigen Informationen zu finden. Außerdem habe ich Unterstützung durch das FU-BEST-Team erhalten, welches immer zur Verfügung stand, um die Fragen der Studierenden zu klären.

Was sind Deine Erwartungen für die Zukunft nach Deinem Studium an der Freie Universität Berlin?

Eine meiner Erwartungen war, mich in ein deutsches Arbeitsumfeld integrieren zu können. Dies konnte ich durch ein Praktikum im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo (DWIH-SP) in die Tat umsetzen. Ich glaube, dass mir das Austauschprogramm an der Freien Universität die Tür zu dieser Praktikumsstelle geöffnet hat, da ich dadurch Erfahrung mit dem Studium an einer deutschen Universität sammeln konnte und meine Deutschkenntnisse sehr verbessern konnte. Als nächstes möchte ich meinen Master-Abschluss machen - und das erste, woran ich denke, wenn es um Deutschland geht ist natürlich die Freie Universität Berlin.

Mit welchen Problemen oder Schwierigkeiten warst Du konfrontiert und wie hast Du sie gelöst?

Das Schwierigste war die deutsche Bürokratie. Brasilien ist schon bürokratisch, aber Deutschland hat das noch übertroffen. Was hilft ist Geduld und Organisation. Wir Brasilianer haben die Angewohnheit, alles bis auf die letzte Sekunde aufzuschieben. Das funktioniert in Deutschland nicht. Man sollte frühzeitig sich um alles kümmern und alle geforderten Dokumente bereit haben.

Gibt es einen bestimmten Aspekt der Freien Universität Berlin, der Dir besonders gut gefallen hat?

Die Bibliothek!!! Sie wurde vom Architekten Sir Norman Foster entworfen, wie auch die Reichstagskuppel. Die Bibliothek ist beeindruckend.

Was gefällt Dir am Leben in Deutschland besonders gut?

Ich denke, die Menschen in Deutschland sind in den zwischenmenschlichen Beziehungen sehr direkt. Das mag Fremde am Anfang erschrecken, aber sobald man sich an diese Ehrlichkeit gewöhnt und sie angenommen hat, wird alles leichter. Die Deutschen verschwenden keine Zeit mit Dingen, die keine Zukunft haben und nutzen ihre Anstrengungen für Dinge oder Menschen, die wirklich wichtig sind.

Welchen Tipp würdest Du Brasilianerinnen und Brasilianern geben, die sich für ein Studium in Deutschland interessieren?

Lerne Deutsch, bevor du nach Deutschland gehst. Aus meiner Erfahrung hilft die Sprache dabei, sich besser in der deutschen Gesellschaft und Kultur zurecht zu finden. Durch meine Sprachkenntnisse konnte ich tiefer in das Land eintauchen und seine Menschen und die reiche Geschichte besser verstehen. Alleine mit Englisch hätte das nicht so gut geklappt. Ich habe beobachtet, dass sich viele Brasilianer in einer Art Blase bewegt haben und am Ende die unglaubliche Erfahrung dieses Austauschs, das Eintauchen in eine andere Kultur nicht erlebt haben.

Was ist dein Lieblingswort auf Deutsch?

Freude, auf Portugiesisch „alegria”. Ich liebe es, wie das Wort klingt und es macht mich glücklich, wenn ich es höre.

Die Fragen stellte Bega Tesch