Mit den derzeitigen Migrationsbewegungen findet seit einiger Zeit auch in der Öffentlichkeit eine intensive Diskussion über die Antwort statt, wie traumatisierte Kriegsflüchtlinge unter angemessenen Bedingungen in einem Land aufgenommen werden. Damit verbundene Probleme der ökonomischen Instabilität und Umwelt- sowie Klimaveränderungen wurden Gegenstand von politischen (Wahlkampf-)Debatten in einer Vielzahl von Industrieländern , woraus zugleich politische Bewegungen entstehen, die sich feindselig gegenüber Menschen auf der Flucht positionieren.

Diese Entwicklungen trugen dazu bei, dass es sich um ein vermeintlich unbekanntes Problem handelt, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Denn bereits bestehen die großen Migrationsbewegungen – und sie waren für viele Philosophen Anlass, über damit verbundene Fragen nachzudenken. Hannah Arendt stellte diesbezüglich Überlegungen auf und diskutierte Fragen beispielsweise in ihren Werken "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft" oder ihren "Jüdischen Schriften". Sie stellte in diesem Zusammenhang fundamentale Reflexionen in den Bereichen des Rechts, der Philosophie, der Politikwissenschaft als auch der Ökonomie an. Im Rahmen des Kolloquiums sollen unter anderem Fragen zur Migration unter arendtianischer Perspektive diskutiert werden und ob sich deren Bedeutung für die vergangenen Jahrzehnte behauptet hat und in etwa dieser Veranstaltung bestätigt werden kann.

Dr. Wolfgang Heuer, Privatdozent am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, ist mit einem Vortrag am 10. November um 19 Uhr im Programm vertreten.

Die Teilnahme ist kostenfrei, auf Wunsch kann ein Zertifikat zur Teilnahme ausgestellt werden. Mehr Informationen können hier eingesehen werden, die Einschreibung ist hier möglich.

Veranstalter: Hannah Arendt Studies Center (USP) in Zusammenarbeit mit dem Martius-Lehrstuhl für Deutschland- und Europastudien an der USP (DAAD) 

Veranstaltungsort: Fakultät für Philosophie, Sprach-, Literatur- und Sozialwissenschaften der USP, Av. Prof. Luciano Gualberto, 315, Raum 8 und 14.

Quelle: DWIH-SP