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Forschungsprojekt „Transnational Cabarets“ gefördert durch ein Teststipendium an der FU

Rubens Mascarenhas Neto berichtet.

News vom 24.07.2020

Während ich mich in die Geschichte der brasilianischen Travesti/Transgender/Drag Queen-Künstler*innen vertiefte, die seit den 1960er Jahren in europäischen Kabaretten arbeiteten, entdeckte ich ein weiteres Phänomen, bei welchem Geschlecht, Sexualität, Ethnizität und Nationalität ein bereits komplexes Phänomen noch weiter verkompliziert: Migration.

Die Geschichte solch faszinierender Gruppen, die in Brasilien verfolgt wurden, hat mich dazu inspiriert, die Schnittpunkte zwischen sozialen Zeichen der Verschiedenheit und Migration zu untersuchen, was heute eine hochaktuelle wissenschaftliche als auch soziale Fragestellung darstellt. Da sich in Brasilien heutzutage erneut in einer schwierigen und angespannten politischen und sozialen Situation befindet, auch die Bildung betreffend, fühlte ich mich nicht nur näher zu diesen Kunstschaffenden, sondern war mir auch sicher, dass ich meinen Doktortitel im Ausland erwerben wollte.

Mit der Unterstützung des Verbindungsbüros São Paulo der Freien Universität Berlin bin ich in Kontakt zu Prof. Dr. Stephanie Schütze vom Lateinamerikainstitut (LAI) gekommen. Nach einem vielversprechenden Gespräch habe ich gemeinsam mit Prof. Schütze einen Antrag für ein Teststipendium für künftige Doktoranden am Center for International Cooperation (CIC) eingereicht.

Nachdem ich für das Stipendium ausgewählt wurde, bin ich im Sommer 2019 nach Berlin gekommen. Ich wurde am Exzellenzzentrum willkommen geheißen, umgeben von anregenden Kolleg*innen, Professor*innen und Mitarbeiter*innen. Von den Bibliotheken, Einrichtungen, Kolloquien, Workshops, Vorträgen und Seminaren am LAI, an der Freien Universität und in Berlin habe ich sehr profitiert. Während meines Aufenthaltes hatte ich auch die Gelegenheit, die Archive des Schwulen Museums Berlin zu besuchen, was ein fundamentaler Schritt zur Konkretisierung meiner Forschungsfragen war. Am Ende meines Aufenthalts war ich in der Lage, Projekte bei Fördereinrichtungen wie dem DAAD und der Elsa-Neumann-Stiftung einzureichen.

Ein Bericht von Rubens Mascarenhas Neto, Doktorand in Sozial- und Kulturanthropologie der FU, über seine Zeit als Teststipendiat an der Freien Universität Berlin.

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