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Geschichte, Politik und Kultur

Frankreich

Frankreich

Frankreich ist ein demokratischer, interkontinentaler Einheitsstaat in Westeuropa mit Überseeinseln und -gebieten auf mehreren Kontinenten. Das „französische Mutterland“ erstreckt sich auf einer Fläche von 543.965 m² und hat 66.991.000 Einwohner*innen.

Eine erste stärkere Urbanisierung Frankreichs geht schon auf die Zeit ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. zurück, als Teile des Landes zu römischen Provinzen wurden. Ab dem 5. Jahrhundert wanderten vermehrt germanische Völker nach Gallien ein, die nach dem Zerfall des Römischen Reiches 476 eigene Reiche gründeten. Auf die Vorherrschaft der Westgoten, folgte die Herrschaft der Merowinger, um 800 erlangte das Reich unter Karl dem Großen neue Dimensionen. Nach diversen kriegerischen Auseinandersetzungen mit England, wurde Frankreich ab 1226 zu einer Erbmonarchie. Nach dem Hundertjährigen Krieg und der Bedrohung durch Karl V. von Habsburg, sah sich das bis dahin katholische Land mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: Ab 1540 breitete sich durch das Wirken von Johannes Calvin der Protestantismus aus, der nicht zuletzt in den Hugenottenkriegen aufs Heftigste bekämpft wurde. Nach dem Westfälischen Frieden von 1648, begann das Zeitalter der französischen Dominanz in Europa. Unter Ludwig XIV. erreichte der Absolutismus seinen Höhepunkt. Die vielen Kriege, die teure Hofhaltung und Missernten lösten eine große Finanzkrise aus, die König Ludwig XVI. dazu zwang, die Generalstände einzuberufen. Das Ancien Régime fand ein Ende. Die sich weiter verschlechternden Lebensbedingungen des Volkes führten 1789 zur Französischen Revolution mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte als zentraler Errungenschaft. Frankreich wurde zur konstitutionellen Monarchie, 1793 wurde die Erste Republik verkündet. Nach einer Zeit des Chaos ergriff Napoleon Bonaparte 1799 mit einem Staatsstreich die Macht und krönte sich 1804 selbst zum Kaiser. Eine erneute bürgerliche Revolution brachte Frankreich 1848 die Zweite Republik. Der Präsident der Zweiten Republik, Louis Napoléon Bonaparte, ließ sich bereits 1852 als Napoleon III. zum Kaiser krönen. Auf diverse Niederlagen im Deutsch-Französischen Krieg, folgte die Dritte Republik, die von 1871 bis 1940 währte. 1904 schloss Frankreich mit dem Vereinigten Königreich die „Entente cordiale“ und trat 1914 in den Ersten Weltkrieg ein. Nach dem Krieg war Frankreich zwar auf der Siegerseite, Nordfrankreich jedoch weitgehend verwüstet. Der Zweite Weltkrieg traf das Land nahezu unvorbereitet: In ihrem Westfeldzug marschierten die deutschen Truppen in ein unverteidigtes Paris ein. Frankreich wurde in eine zone occupée und eine zone libre geteilt. Nach der Befreiung von Paris im August 1944 bildete de Gaulle eine provisorische Regierung, 1946 wurde die Vierte Republik ausgerufen. Frankreich, das sich auf Seiten der Siegermächte wiederfand, wurde zum Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und erhielt im Sicherheitsrat ein Veto-Recht. Seit 2017 regiert das Kabinett Philippe II. die Fünfte Republik. Der amtierende Staatspräsident ist Emmanuel Macron.