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CAS WP 1/2011

Working Paper 1/2011

Working Paper 1/2011

Bioprospecting in South Africa: Opportunities and Challenges in the Global Knowledge Economy - a Field in the Becoming

Britta Rutert / Hansjörg Dilger / Gilbert Motlalepula Matsabisa

Bioprospektion in Südafrika ist ein altes Terrain mit neuen politischen und ökonomischen Implikationen. Während in der Kolonialzeit nach exotischer Flora and Fauna gesucht wurde, wird heute die Suche nach kommerziell nutzbaren genetischen und biochemischen Ressourcen vorangetrieben. Um diese zu finden, bedarf es der Unterstützung (indigener) Wissensträger, die in engem Kontakt mit Natur und Umwelt stehen. Während der letzten zwei bis drei Dekaden sind Diskurse und Dynamiken im Kontext von Bioprospektion in Südafrika von einer Vielzahl von AkteurInnen geprägt worden: medizinische ForscherInnen, traditionelle HeilerInnen, HerbalistInnen, PflanzensammlerInnen, PolitikerInnen und NGOs – sie alle spielen eine jeweils spezifische Rolle und konstituieren zusammengenommen das neu entstehende Feld der Bioprospektion.

Dieses Arbeitspapier präsentiert erste Ergebnisse eines DFG-finanzierten Forschungsprojekts zum Thema „Bioprospecting in the African Renaissance: From Muthi to Intellectual Property Rights“ am Institut für Ethnologie der Freien Universität Berlin. Die AutorInnen stellen insbesondere drei Themen vor, die das Feld der Bioprospektion in Südafrika gegenwärtig prägen: divergierende Konzepte von Eigentum in Bezug auf Pflanzen und Pflanzenwissen; verschiedene Formen des Schutzes bzw. der Preisgabe von Wissen; und die Bemühungen von südafrikanischen NGOs um den Schutz intellektuellen Eigentums „indigener“ Bevölkerungsgruppen. Das Arbeitspapier zeigt, dass Bioprospektion in Südafrika nicht nur von den Apartheids- und Post-Apartheids-Politiken des Landes geprägt wird, sondern auch von den komplexen Dynamiken kultureller Identität und den vielschichtigen (wissenschaftlichen, ökonomischen und sozialen) Hoffnungen und Aspirationen, mit denen unterschiedliche Akteure in das Feld der Bioprospektion im Kontext einer sich etablierenden globalen Wissensökonomie eingetreten sind.

-> CAS WP Nr. 1/2011 (pdf, 847 KB)