Springe direkt zu Inhalt

Erstes Alumni-Treffen der Freien Universität in China

Mehr als hundert Ehemalige der Freien Universität kamen vom 7.-9. November zum ersten Alumni-Treffen aus ganz China in Peking zusammen – darunter auch einige deutsche Alumni, die in China arbeiten.

Professor Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität, begrüsste die Alumni und erklärte das Treffen zum Startschuss für den Aufbau eines Ehemaligen-Netzwerks in China. Die Freie Universität Berlin, die auf dem Weg zu einer internationalen Netzwerkuniversität sei, baue auf ihre Alumni im Ausland als zentrale Verbindungsglieder in diesem Netz.

Ende der 1970er Jahre startete die Kooperation der Freien Universität mit China. Der erste Kooperationsvertrag wurde 1981 mit der Peking Universität unterzeichnet. Im Grusswort des Präsidenten der Peking Universität, Professor Xu Zhihong, wurde an die Anfangsjahre der Zusammenarbeit erinnert. Den Festvortrag zum Thema "Netzwerke in einer Modernen Gesellschaft“ hielt der deutsche Generalkonsul in Shanghai, Dr. Albrecht von der Heyden, selbst Alumnus der Freien Universität.

Drei Generationen Alumni kamen zu dem vom Pekinger Buero der Freien Universität organisierten und vom DAAD finanziell unterstützten Treffen: ein Spiegelbild der akademischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Das Spektrum reichte von einer Reihe in der Zwischenzeit emeritierter Professoren der Peking Universität, in der Mehrzahl Germanisten, die schon in der ersten Haelfte der 80er Jahre an die Freie Universität kamen, bis zu Masterstudierenden des Zentrums für Deutschlandstudien – ebenfalls der Peking Universität –, die das akademische Jahr 2007/2008 als Austauschstudenten in Berlin verbrachten.

Zu den Vertretern der ersten Phase zählte z.B. der Archaeologe und Humboldt-Stipendiat Professor Chao Huashan, der bereits 1983 an die Freie Universität kam und der Germanist Professor Ma Wentao, einer der bedeutendsten übersetzer deutscher Literatur in China.

Gegen Ende der 80er und in den 90er Jahren nahm dann die Zahl jüngerer Chinesen zu, die zu einem Vertiefungsstudium, einer Promotion oder zur Forschung an die Freie Universität kamen. Zu dieser grossen Gruppe zählt z.B. der Erziehungswissenschaftler Professor Chen Hongjie von der Peking Universität, heute Direktor des interdisziplinären Zentrums für Deutschlandstudien. Die am Otto-Suhr-Institut promovierte Politologin Professor Lian Yuru ist heute die wichtigste Deutschlandkennerin an der School for International Relations der Peking Universität. Der Geograph Professor Zhang Hucai aus Lanzhou forschte mehrere Jahre als Postdoc an der Freien Universität, heute leitet er am Institut für Geographie und Limnologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Nanjing seine eigene Arbeitsgruppe und schmiedet zusammen mit Berliner Kollegen Pläne für die gemeinsame Ausbildung deutscher und chinesischer Doktoranden.

Ab Ende der 1990er Jahre kamen neben den Doktoranden auch chinesische Studierende nach Berlin, um ein Diplom-, Magister- oder Masterstudium an der Freien Universität zu absolvieren. Zu ihnen gehört Li Donglin, der nach dem Studium der Internationalen Beziehungen in China an der Freien Universität Volkswirtschaft studierte und heute bei der grossen Pekinger Tageszeitung "Beijing Youth Daily" beschäftigt ist oder auch der Psychologe Yi Xinfa, der nach seiner Promotion in Berlin in diesem Jahr nach Peking zurückgekehrt ist und jetzt an der Tsinghua Universität tätig ist.

Aus den vielen Gesprächen, die die Alumni mit den angereisten Vertretern der Freien Universität und untereinander führten, wurde eines ganz deutlich: Die Alumni sind stolz auf ihre deutsche Alma mater und deren Status als deutsche Exzellenzuniversität. Neben der weiteren Kontaktpflege mit der Freien Universität besteht grosses Interesse an dem Kontakt untereinander und am Aufbau fachlicher Netze unter Ehemaligen. Hierzu haben sich die Alumni vorgenommen, sich selbst zu organisieren.