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Wer Wann Wo in Wien: Digitale Anatomie einer spätmittelalterlichen Stadt

Antragstellende

Prof. Dr. Thomas Ertl, Friedrich-Meinecke-Institut

Wie:ID

Alle Wiener:innen des 15. Jahrhunderts identifiziert

DHC Workshop Freie Universität Berlin

Am 21. und 22. März 2024 veranstalten wir einen interdisziplinären Workshop am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin zum Thema „Wien im Spätmittelalter“. Ziel des Workshops ist die Vorbereitung eines drittmittelfinanzierten Langzeitprojekts zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt. Konkret soll dabei eine Prosopographie aller Wiener und Wienerinnen im „langen“ 15. Jahrhundert entstehen. Unsere Idee ist es, ein Webportal zu kreieren, in dem Informationen über Personen und Orte direkt mit digitalen Editionen und interaktiven Karten verknüpft sind.

Für das Vorhaben bündeln wir verschiedene Kompetenzen aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft, Archäologie, Public History und den Digital Humanities. In unserem laufenden DFG-Projekt „Mapping Medieval Vienna“ rekonstruieren wir bereits die Nachbarschaftsverhältnisse in Wien zwischen 1420 und 1517. Dabei setzen wir KI ein, mit deren Hilfe wir Transkriptionen der städtischen Grundbücher generieren. Diese stellen aber nur ein Puzzleteil eines größeren Gesamtbilds dar. Andere Stadtbücher, administrative Handschriften geistlicher Grundherren sowie archäologische Befunde konnten wir im Rahmen des jetzigen Projekts nicht berücksichtigen.

In Wien wird derzeit hierzu erfolgreich geforscht. Es gilt daher, gemeinsame Standards festzulegen, damit die bisherigen Projekte sich unterstützen und ergänzen können. Wir wollen uns auf dem Workshop daher gleich doppelt vernetzen. Auf der einen Seite bringen wir das Berliner und das Wiener Team zusammen. Auf der anderen Seite werden internationale Expert:innen ebenso wie Vertreter der verschiedenen FU-Einheiten mit IT-Expertise wichtige Inputs geben. Die Beteiligten werden zentrale Aufgabenstellungen für den geplanten Projektantrag besprechen. Darunter fallen unter anderem die Auswahl der Quellen, einheitliche Digitalisierungsworkflows, eine auf Kompatibilität ausgelegte Datenmodellierung sowie die automatisierte Datenerfassung. Zu den Themen werden vorab Paper zirkuliert, die von den eingeladenen Gästen kommentiert und anschließend im Plenum ausführlich diskutiert werden.

Mitglieder (Freie Universität Berlin)

Prof. Dr. Thomas Ertl, Friedrich-Meinecke-Institut

Dr. Wolfgang Schmidle, Friedrich-Meinecke-Institut

Julian Helmchen, Friedrich-Meinecke-Institut

Selina Thomalla,Friedrich-Meinecke-Institut

Dr. Dennis Mischke, Ada Lovelace Center for Digital Humanities

Fabian Etling, Center für Digitale Systeme (CeDiS)


Gäste

Christopher Pollin, Karl-Franzens-Universität Graz

Korbinian Grünwald, Universität Wien

Prof. Dr. Christina Lutter, Universität Wien

Martin Mosser, Museen der Stadt Wien

Prof. Dr. Hélène Noizet, Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne

Dr. Benjamin Hitz, Universität Basel

Ismail Prada Ziegler, Universität Basel

Niklas Alt, Hessisches Institut für Landesgeschichte