DHC Lecture mit Henry Rousso (Institut d'histoire du temps présent, CNRS)
« La dernière catastrophe », réflexion sur la pratique de l'histoire du temps présent
Die ‚jüngste Katastrophe‘: Zur Praxis der Zeitgeschichte
DEUTSCH:
Lange der Unwissenschaftlichkeit verdächtigt, hat die Zeitgeschichte in den letzten 50 Jahren stark an Bedeutung gewonnen, sowohl in der Arbeit von Historikern als auch in der Erwartungshaltung vonseiten der Gesellschaft. Geht die Beschäftigung mit der zeitgenössischen Geschichte bis zu den Ursprüngen der historischen Disziplin zurück, so hat sie in der westlichen Welt seit der Französischen Revolution einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Die Erfahrung und Nachwirkungen von zwei Weltkriegen markieren entscheidende Wegschritte bei ihrer Entstehung als anerkannte Teildisziplin. Der Vortrag untersuchte die lange Geschichte zeitgeschichtlicher Praxis entlang des Spannungsverhältnisses zwischen Gedächtnis und Erinnerung, Expertenschaft und rechtlichen Fragen an die Vergangenheit sowie der Besonderheit der Zeitgenossenschaft. Er ging dabei über das bloße Feld der Geschichtsschreibung hinaus und stellte grundlegende Fragen nach unseren Konzeptionen und Vorstellungen von Zeit und Geschichtlichkeit.
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