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DHCL mit Christoph Schmidt

(The Hebrew University of Jerusalem)

Freud gegen Paulus. Therapeutik zwischen Ödipus und Trinität

Freud deutet Paulus nicht nur als einen "religiös-politischen Agitator", sondern er erkennt in dessen "Religion des Sohnes" das Urbild einer Therapeutik, die er auf die Füße stellen will. Die Rekonstruktion dieser Strategie führt auf die Frage nach dem Verhältnis zwischen der ödipalen und der paulinischen Dramaturgie der Wahrheit. Es lässt sich dabei zeigen, dass Freuds Theorie in der Tat eine Übersetzung des trinitarischen Dramas in das ödipale Drama darstellt, aber dass seine Konzeption der therapeutischen Situation eben das negierte trinitarische Drama implizit auch schon wieder in seine Rechte einsetzt.