Behinderung, chronische Erkrankung und gesundheitliche Beeinträchtigung
Die Freie Universität baut auf ein soziales Model von Behinderung: Behinderung nicht als individuelles, sondern als gesellschaftliches Phänomen verstanden, weshalb die Situationen des Behindert-Werdens und die Interaktion zwischen den Personen, Institutionen und gesellschaftlichen Diskursen im Mittelpunkt stehen.
An der Freien Universität Berlin studieren und arbeiten viele Menschen, die eine Behinderung, eine chronische Erkrankung oder sonstige gesundheitliche Beeinträchtigung haben, einschließlich psychischer Beeinträchtigungen. Die Freie Universität ist bestrebt, für sie ein Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung zu sein, in der sie diese Aspekte ihrer Identität und Lebenserfahrungen sichtbar machen können, sich sicher und wertgeschätzt fühlen, sich ungehindert einbringen und weiterentwickeln können und gleichberechtigt teilhaben können. Hierzu gehört sowohl der individuelle Umgang als auch die nachhaltige Erfüllung struktureller Chancengleichheit.
Ziele
Neben den dimensionsübergreifenden Diversty-Zielen der Universität – die selbstverständlich unter anderem die Dimension Behinderung, chronische Erkrankung und gesundheitliche Beeinträchtigung miteinschließen – hat die Freie Universität Berlin in ihrem Diversity Konzept folgende spezifische Teilziele (sowie Maßnahmen zu ihrer Erreichung) festgelegt:
- Empowerment von Studierenden mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen und psychischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen
- Alle betroffenen Studierenden erhalten Nachteilsausgleich entsprechend geltendem Recht
- Hochschulangehörige sind sensibilisiert für das Thema Behinderung und chronische und psychische Erkrankung
- Studierende mit Behinderungen und/oder chronischen und psychischen Erkrankungen haben niedrigschwelligen Zugang zu Informationen und Anlaufstrukturen
- Studierende mit Behinderungen und/oder chronischen und psychischen Erkrankungen können ihre eigenen Bedarfe und Interessen kommunizieren und bei Maßnahmen ihren Input geben
- Beschäftigte sind sensibilisiert für die Bedarfe von Personen mit Behinderungen und chronischen und psychischen Erkrankungen
Anlaufstellen an der Freien Universität
- Die Beratungstelle für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen bietet eine vertrauliche Beratung an, und kann bei Bedarf Kontakt zu den Beauftragten nach dem Berliner Hochschulgesetz herstellen.
- Die Schwerbehindertenvertretungen der Freien Universität (für Beschäftigte)
- Interessensgemeinschaft behinderter Studierender an der Freien Universität Berlin
- Support.points an den Fachbereichen zur Unterstützung der mentalen Gesundheit
- Weitere Beratungs- und Beschwerdestellen im Kontext von Diversity und Antidiskriminierung – unter anderem mit den Beratungsschwerpunkten Behinderung, chronische Erkrankung und gesundheitliche Beeinträchtigung
- Übersicht der Anlaufstellen zum Thema "Studieren mit Behinderung, chronischen Erkrankungen"
- Übersicht der Anlaufstellen für Personal im Kontext der betrieblichen Gesundheitsförderung
Barrierefreiheit
Studieren mit Behinderungen, chronischen Krankheiten oder gesundheitliche Beeinträchtigungen
Viele Studierende der Freien Universität Berlin geben an, eine Behinderung, chronische Erkrankung und/oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu haben. Schätzungweise betrifft das etwa 12 % der Bachelorstudierenden. Circa 25 % der Studierenden gaben bei einer Befragung 2019 an, an einem depressiven Syndrom zu leiden, 30 % sind von einer generalisierten Angststörung betroffen.[1]
Das Büro für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen hat hier die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Nachteilsausgleich bei Studienleistungen und Prüfungen
Studierende mit Behinderungen und chronische Erkrankungen haben einen gesetzlich verankerten Anspruch, sogenannte „Nachteilsausgeleiche“ zu beantragen. Diese sind Maßnahmen, die helfen Benachteiligungen auszugleichen, etwa durch Fristverlängerungen.
- Informationen für Beschäftigte zum Nachteilsausgleichprozess
- Informationen für Studierende zum Nachteilsausgleich
Ressourcen an der Freien Universität
- Hervorragende Abschlussarbeiten von Studierenden aus dem ABV-Bereich Gender- und Diversity-Kompetenz zu Ableismus und anderen einschlägigen Themen
Externe Ressourcen
Folgende externe Ressourcen könnten für dieses Themenfeld nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass sie hier ohne Gewähr geteilt werden.
- Projekt Leitmedien.de: Glossar und Tips zur Sprache
- Deutsches Studentenwerk: Studieren mit Behinderung
- Eine Zusammenstellung von Links, insbesondere aber nicht ausschließlich für Studierende mit Behinderungen und chronische Erkrankung
- Dossier Diversität und Barrierefreiheit des Hochschulforums Digitalisierung
- Blogpost zum barrierefreien Gestalten von Veranstaltungen und Demos
[1] Quellen: Bachelorbefragung 2015; University Health Report 2019