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Geschlecht

Der deutsche Begriff „Geschlecht“ umfasst sowohl soziale als auch biologische Komponenten. Deswegen wird üblicherweise der englische Begriff „Gender“ verwendet, um den sozialen Aspekt von Geschlecht zu betonen (in Abgrenzung zu körperlichen Aspekten, die im Englischen mit dem Begriff „sex“ bezeichnet werden). Geschlecht umfasst gesellschaftsspezifische Rollen, Ausdrucksformen, Identitäten, Wahrnehmungen, Erwartungen und Ordnungen, die sich im Laufe der Zeit verändern (können). Vorstellungen einer stabilen und binären Zweigeschlechtlichkeit sind historisch spezifisch. 2018 wurde im deutschen Personenstandsrecht anerkannt, dass es nicht nur Frauen und Männer gibt und es wurden vier Optionen für die Erfassung des Geschlechts festgelegt.

Ziele

Das Streben nach Geschlechtergerechtigkeit gehört zum Selbstverständnis der Freien Universität Berlin. Geschlechtergerechtigkeit schließt dabei nicht nur eine gleichberechtigte Teilhabe aller Geschlechter ein, sondern auch die Reflexion von Geschlecht als analytische Kategorie für alle Handlungsfelder der Universität, für Forschung und Lehre wie auch für Personalentwicklung. 

Mit ihrer Gleichstellungsstrategie zielt die Freie Universität Berlin nicht allein auf die Repräsentanz aller Geschlechter in den verschiedenen Statusgruppen und Qualifikationsstufen, sondern ebenso auf die Analyse und Veränderung diskriminierender und exkludierender Strukturen in Bezug auf Geschlecht. Grundlage ihres gleichstellungspolitischen Handelns ist das Konzept des Gender-Mainstreaming: Ziel ihrer Gleichstellungsstrategie ist eine geschlechtergerechte, diskriminierungsarme Universität.

Dieser Ansatz hat zum Ziel, die Verschränkung von Geschlecht mit anderen Ungleichheitsdimensionen zu berücksichtigen und wendet sich gegen eine Essenzialisierung von Geschlecht und Geschlechterrollen. Auch hat sich der Ansatz der Freien Universität in Bezug auf Geschlecht erweitert – von der Differenzierung zwischen Mann und Frau hin zu einer Vision der Geschlechter­gerechtigkeit, die weiterhin die strukturelle Benachteiligung von Frauen abbaut, aber auch inklusiv hinsichtlich geschlechtlicher Vielfalt jenseits des binären Modells ist. Somit rücken die Bedarfe von trans*, inter* und nichtbinären Hochschulangehörigen vermehrt auch in den Blick.

Die Universität kann eine jahrzehntelange engagierte Gleichstellungspolitik und -praxis vorweisen und hat dadurch eine Vielzahl von erfolgreichen Strukturen und Instrumenten zur Förderung von Frauen und zum Abbau von geschlechtsbezogenen Ausgrenzungsmechanismen etabliert.

So wurde die Universität beispielsweise seit 2002 durchgehend für ihre an Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern orientierte Hochschul- und Personalpolitik mit dem TOTAL-E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet. Das Diversity-Konzept formuliert deshalb nur in Bezug auf geschlechtliche Identität spezifische Ziele und Maßnahmen, und zwar priorisiert sie die Stärkung der geschlechtlichen Selbstbestimmung von trans*, inter* und nichtbinären Universitätsangehörigen. Hier erfahren Sie mehr über die Dimension geschlechtliche Identität.