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Beziehung zu Kommiliton*innen und Lehrkräften

Wie sicher und wohl sich TIN* Personen an der Freien Universität fühlen, hängt neben der Haltung der Universität als Institution davon ab, wie respektvoll und aufgeschlossen Kommiliton*innen, Lehrkräfte und andere Mitarbeitende sind.

Welche schwierigen Erfahrungen hast du an der Freien Universität als TIN* Person gemacht?

„Als afab Person (Assigned Female by Birth) gehen viele Leute davon aus, dass es mir bei Gender um „Frauenthemen“ geht, aber eigentlich interessieren mich eher Maskulinitäten.“

John (er), Politikwissenschaft

„Meine Mitstudierenden waren nicht besonders sensibilisiert für TIN* Personen. Einmal kommentierte ein Kommilitone inter* Personen als „Fehler in der Natur“. Sie haben teilweise ziemlich diskriminierende Kommentare über TIN* Personen geäußert. Ich habe mich dann manchmal allein damit gefühlt, dagegen zu argumentieren. Vor allem, weil ich keine Grundsolidarität und kein Grundverständnis wahrgenommen habe, um sich in TIN* Personen hineinzuversetzen. Das macht jede Diskussion und Argumentation sehr schwierig.“

Claude (sie*er/keine Pronomen), Islamwissenschaft

„Es ist selten explizit. Aber implizit spielt es eigentlich immer eine Rolle. Zum Beispiel in der Einführungsvorlesung wurden wir jede Woche mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ begrüßt. Ich bin sicherlich nicht die einzige Person, die sich dadurch nicht angesprochen gefühlt hat. Es macht einfach deutlich, dass ich eben nicht mitgedacht werde. Das merke ich auch an anderen Stellen immer wieder.“

Jorah (keine Pronomen), Politikwissenschaft

Welche positiven Erfahrungen hast du an der Uni gemacht?

„Im Unialltag ist es weniger relevant, dass ich trans*-nichtbinär bin, da ich einen guten Umgang von Mitstudis und Dozierenden erlebt habe. Es war eher die Univerwaltung, mit der ich Probleme hatte.“

Joanna (kein Pronomen), Geschichtswissenschaft

„Als mein Name nach der Namensänderung an der Uni falsch angezeigt wurde, hat sich die Studierendenverwaltung und die IT-Abteilung schnell darum gekümmert, das Problem zu lösen.“

Mo (kein Pronomen), Rechtswissenschaft

„An meinem Institut ist die Awareness höher als an meiner früheren Uni. Ich habe das Gefühl, dass Personen zumindest von Nichtbinarität schon mal etwas gehört haben und versuchen, inklusiv zu gendern.“

Jorah (keine Pronomen), Politikwissenschaft

„Es hat mir Sicherheit gegeben, als ich mich bei engeren Kommiliton:innen outen konnte und wusste, dass ich da als trans* Person sein kann. Es ist auch sehr schön, dass ich inzwischen vielen Personen begegnet bin, die sehr engagiert sind und das Thema weitertragen.“

Jakob (er), Psychologie

„Auf einer Erstifahrt, wo ich als Teil der FSI dabei war, haben meine Kommiliton:innen eine Geburtstagsparty für mich geschmissen, das hat mich total gefreut.“

Yildiz (sie), Physik

„Am Institut fühle ich mich wohl, weil die Leute sehr aufgeschlossen sind. Die Studienkoordination hat auf meine Namensänderung sofort sehr gut reagiert und mir Infos geschickt . Meine Kommiliton:innen sprechen mich auch einfach direkt mit dem neuen Namen und Pronomen an, sobald sie gesehen haben, dass auf Blackboard und Webex ein neuer Name steht. Das ist total schön, und ich musste mich nicht vor 100 Leuten erklären.“

Alex (keine Pronomen), Lateinamerikastudien