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Wege an die Freie Universität

Auszüge aus Interviews mit trans*, inter* und nichtbinäre (TIN*) Studierenden und Promovierenden an der Freien Universität

Was hat dich an die Freie Universität geführt?

Das Lateinamerikainstitut der FU ist eines der größten in Europa. Ich wollte mich im Master so gut wie möglich weiterentwickeln. Der Standort Berlin hat mich als queere Person zusätzlich angezogen.

Alex (keine Pronomen), Lateinamerikastudien

Islamwissenschaften an der FU zu studieren machte für mich am meisten Sinn, weil es in Berlin viel wissenschaftliche Produktion in diesem Bereich gibt.

Claude (sie*er/keine Pronomen), Studiengang Islamwissenschaften

Ich hatte gehört, dass es im Master Global History ein höheres Zugehörigkeitsgefühl unter den Studierenden gibt. In meinem vorherigen Studiengang habe ich nie den Anschluss gefunden und das fand ich sehr schade.

Joanna (kein Pronomen), Master Global History

Ich habe zuerst Biologie studiert, aber das war mir zu „zellenlastig“ und das Menschliche hat mir gefehlt. Das habe ich jetzt in der Psychologie gefunden.

Jakob (er), Psychologie

Ich hatte schon vor dem Studium Leute von der FU in Praktika kennengelernt und mich dann dafür entschieden an der FU zu studieren.

Yildiz (sie), Fachbereich Physik

Nach meinem Bachelor wollte ich mich im Master mehr kritisch mit Gender in den Politikwissenschaften beschäftigen.

John (er), Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften

Wie war dein Start an der Freien Universität?

Der Kontrast du meiner Bachelorhochschule war groß, weil die Freie Universität so riesig ist. Am Lateinamerika-Institut habe ich aber zum Glück eine familiäre Atmosphäre gefunden, und es ist nicht alles so anonym.

Alex (keine Pronomen), Lateinamerikastudien

Mein Start an der Freien Universität war gut, ich hatte total Lust auf das Studium. Besonders Arabisch zu lernen hat mir viel Spaß gemacht. Und ich hatte einige sehr gute Seminare, die mir geholfen haben herauszufinden, was meine Studienschwerpunkte im Master sein sollen. Und zwar Islamophobie, Rassismus und die Konstruktion des „Anderen“.

Claude (sie*er/keine Pronomen), Studiengang Islamwissenschaften

Zu Beginn des Studiums musste ich mich bei allen Dozierenden einzeln per Mail melden, um zu sagen, dass der Name und die Pronomen, mit denen ich immatrikuliert wurde, nicht die sind, mit denen ich angesprochen werde. Dozierende haben dann zum Beispiel ihre Anwesenheitsliste mit Photoshop überarbeitet. Sie haben es einfach als selbstverständlich angesehen, dass sie das dann auch ändern, und es schien ihnen wichtig zu sein. Das fand ich ziemlich cool.

Jakob (er), Psychologie

Es war nicht besonders toll, direkt ins Online-Semester starten zu müssen. Aber zumindest kannte ich noch eine weitere nichtbinäre Person, die auch den gleichen Studiengang begonnen hat. In den Einführungsveranstaltungen habe ich noch weitere nichtbinäre Studierende kennengelernt und wir haben uns untereinander vernetzt.

Joanna (kein Pronomen), Master Global History

Ich hatte ein Präsenzsemester, und danach ging es über zur Online-Lehre. Es war nicht so leicht, Leute kennenzulernen.

Jorah (keine Pronomen), Politikwissenschaft

An der Freien Universität gab es keine Möglichkeit, sich unkompliziert über für TIN* Personen relevante Themen wie Namensänderung, genderneutrale Toiletten, Ansprechpersonen zu informieren. Es war wirklich schwierig, an Informationen zu kommen.

Mo (kein Pronomen), Rechtswissenschaft

Mein Start an der Freien Universität war ganz okay. Alle kannten mich von Anfang an als Yildiz. Und ich mag den Campus, weil es ruhig ist.

Yildiz (sie), Fachbereich Physik