Charlotte Barth
Barth untersucht den Zusammenhang zwischen Symptomen der Posttraumatischen Belastungsstörung am Tag und Schlafstörungen in der Nacht. Sie forscht an der Charité in der Arbeitsgruppe Psychotraumatologie, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
03.07.2024
Schlafstörungen manifestieren sich als eines der prävalentesten Symptome im Kontext der PTBS. Sie gehen mit einer Vielzahl negativer Auswirkungen einher, einschließlich schlechteren psychosozialen Faktoren und einer schwerwiegenderen PTBS-Symptomatik. Trotz Anwendung derzeitiger Goldstandard-Therapien für PTBS remittieren Schlafstörungen bei betroffenen Patient:innen oftmals nicht. Die Tatsache, dass es kaum wirksame therapeutische Interventionen gibt, die sowohl Schlafstörungen als auch PTBS-Symptome lindern, weist auf die Notwendigkeit hin, die Art ihrer Beziehung besser zu verstehen. Insbesondere die Untersuchung, wie sich PTBS-Symptome und Schlafstörungen möglicherweise tagtäglich gegenseitig beeinflussen – und gleichzeitig die Ermittlung von Faktoren, die diese Beziehung fördern oder abschwächen – kann wertvolle Ziele für zukünftige Behandlungen identifizieren. Das Verständnis dieser möglichen Wechselwirkungen bildet daher eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung von Interventionen, die Schlafstörungen neben PTBS-Symptomen lindern. Bessere Therapien könnten hier die Lebensqualität von Betroffenen auf nachhaltige Weise verbessern.
Für ihre Forschung nutzt Barth eine Kombination aus Ecological Momentary Assessment (EMA) und Aktigraphen (Bewegungssensoren), die in einem synchronisierten Ansatz im Kontext dieser speziellen Fragestellung erstmalig implementiert werden soll. Insbesondere die hohe Frequenz der Messzeitpunkte durch das EMA ermöglicht die fundierte Analyse der wechselseitigen Wirkung der beschriebenen Faktoren. Dieser quantitative Ansatz wird durch objektive Schlafparameter (Aktigraphen) ergänzt, welche sich in der Vergangenheit als eine wertvolle Methode für die Untersuchung von Schlafstörungen bei Personen mit psychischer Belastung erwiesen haben. Barths Forschungsvorhaben ist mit der Psychotherapeutisch-Psychosomatischen Tagesklinik im St. Hedwig Krankenhaus verbunden, die alle notwendigen Ressourcen für die Studie bereitstellt.
Charlotte Barth absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium der Psychologie an der Philipps-Universität in Marburg. Bereits während des Studiums engagierte sie sich als wissenschaftliche Hilfskraft in der klinischen Kinder- und Jugendpsychologie. Ihre Masterarbeit befasste sich mit der Entstehung von Intrusionen im Kontext der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Als Co-Autorin war sie für die Datenaufbereitung und statistischen Analysen einer wissenschaftlichen Publikation innerhalb ihres damaligen Forschungsprojekts verantwortlich.