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Erfahrungsberichte von ehemaligen Praktikant:innen

Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (2022)

Angaben zur Person und Praktikum:

Ich bin Katharina und studiere mittlerweile im dritten Semester Grundschulpädagogik mit den Fächern Sachunterricht, Mathematik und Deutsch. Im zweiten Semester habe ich mich für ein Praktikum an der International German School in Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam beworben, um dort mein Orientierungspraktikum zu absolvieren.

Organisation vor der Abreise:

Nachdem ich Anfang April 2022 die Zusage der Schule erhielt, fand zeitnah ein Gespräch mit allen Praktikanten über Zoom statt, welches von den Praktikumskoordinierenden der Schule organisiert wurde. Hier haben wir Tipps zur Organisation vor Abreise, Leben vor Ort und dem Praktikum selbst bekommen. Über diese Aspekte und meine Erfahrungen werde ich nun eingehen und hoffe, dass ich die grundlegendsten Fragen beantworten kann.

Vor der Reise sind das Visum und die Suche einer Unterkunft die wahrscheinlich wichtigsten Punkte. Tatsächlich ist es aber relativ leicht ein Visum zu erhalten. Man bekommt von der IGS eine Einladung, mit welcher man dann beim Konsulat vorspricht. Diese Einladung gibt man samt Reisepass, Passbilder und einer Gebühr dort ab. Ich konnte mein Visum bereits nach einer Woche abholen.

Auch die Wohnungssuche verlief ohne größere Probleme. Über Airbnb oder verschiedenen Facebookseiten findet man schnell günstige Wohnungen. Am besten ist es, wenn man zuerst eine Unterkunft für 1-2 Wochen bucht und dann vor Ort weitersucht. Meistens ergeben sich auch über die Schule Möglichkeiten und außerdem kann man sich so die Wohnung auch erst einmal anschauen.

Da die Schule sich im Distrikt 2 befindet, empfehle ich auch eine nahgelegene Wohnung. Vor allem eignet sich dafür ‚Thao Dien‘ in Distrikt 2. Der Stadtteil grenzt an eine große Autobahn. Man sollte deshalb vor allem darauf achten, auf derselben Straßenseite zu wohnen auf der sich die Schule befindet. Der Verkehr in der Stadt sollte nicht unterschätzt werden - die Straßen sind dicht befahren und es gibt kaum Fußwege. Zuletzt sollte man sich vor Abreise noch um die empfohlenen Impfungen kümmern. Als Anlaufstelle eignet sich hier das Tropeninstitut der Charité.

Leben vor Ort:

Nach all diesen Vorbereitungen reist ihr wahrscheinlich Mitte August nach Vietnam. Bei der Ankunft sollte man zunächst Geld umtauschen und eine Sim-Karte kaufen. Diese erhält man ebenfalls am Flughafen und kostet monatlich 10-15 Euro, je nachdem welchen Tarif man buchen möchte. Bankautomaten für Bargeld, welches sich empfiehlt, dabei zu haben, findet man ohne große Mühe in der ganzen Stadt. Die meisten nehmen eine kleine Gebühr von ca. 50 Cent, einige andere sind kostenlos.

Motorrad und Auto sind die Fortbewegungsmittel in Vietnam, auch weil es kaum öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Den Schulweg legten wir zu Fuß zurück, da wir nur zwei Gehminuten von der Schule wohnten. Wenn wir in einen anderen Stadtteil wollten, benutzten wir ‘Grab, Bee und Gojek‘. Die Apps ähneln denen von Uber und Bolt, die wir aus Deutschland kennen und bieten Autotaxen und Mottorradtaxen für einen festgelegten und fairen Preis an. Es gibt auch‚normale‘ Taxen, allerdings sind die Preise bei diesen viel höher und empfehlen sich deswegen nicht.

Zuletzt möchte ich auf die Lebenshaltungskosten eingehen. Man kann in Vietnam sehr günstig leben. Essen bekommt man an jeder Straßenecke für unter einen Euro. Natürlich gibt es auch gehobenere Orte (auch hier ist es immer noch viel günstiger als in Deutschland). An diesen Orten wird meistens auch Englisch gesprochen. An den Straßenständen und allgemein in Vietnam wird kaum bis wenig Englisch gesprochen und die Kommunikation gestaltet sich oft schwierig, was die Erfahrung aber nur noch interessanter macht. Außerdem sind die Menschen immer sehr freundlich und freuen sich besonders, wenn man ein paar Wörter vietnamesisch
spricht.

Die Stadt bietet außerdem viele Freizeitmöglichkeiten sowie Museen, Bars, Märkte und Tempel. Man muss aber wirklich nicht viel Geld ausgeben, um die Kultur kennenzulernen. An den Wochenenden kann man ab Ho-Chi-Minh City gut mit Bahn, Bus oder Flugzeug verreisen. Insgesamt sollte man also mit 300 bis 500 Euro im Monat rechnen. Finanzielle Unterstützung kann man über den DAAD erhalten. Es lohnt sich vor allem hier vorbeizuschauen: https://www2.daad.de/ausland/studieren/stipendium/de/70-stipendien-finden-und-bewerben/?detail=57479967.

Praktikum:

Neben all diesen außerschulischen Eindrücken, war auch das Praktikum selbst eine besonders tolle Erfahrung. 7 Wochen lange habe ich hospitiert und durfte auch selbst Unterrichtseinheiten gestalten und durchführen. Wie bereits erwähnt, haben wir uns schon Monate vorher mit den Koordinierenden in Verbindung gesetzt und während der Praktikumszeit hatten wir wöchentliche Treffen, in denen wir uns intensiv austauschen konnten. Es wurde von Anfang an darauf geachtet, dass sich alle wohlfühlten und man offen über Sorgen oder eigene Ideen für den Schulalltag sprechen konnte. In der Schule war man allgemein stark eingebunden und bekam häufig Gelegenheit, Sachen auszuprobieren, beispielsweise in AGs oder an Projekttagen. Das Lehrer:innenteam war international, aufgeschlossen und noch relativ jung. Dadurch hat die Zusammenarbeit motiviert und man konnte sich viel über den Beruf und das Studium austauschen und Tipps bekommen.

Fazit:

Ich habe, neben fachlichem Wissen aus Beobachtung und Praxis, auch viel persönlich mitnehmen können. Ich würde diese Erfahrung immer wieder machen wollen und würde wirklich jedem dazu raten sich für ein Praktikum an der IGS zu bewerben.