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Praxissemester im Tandem

Ziel des Tandem-Modells ist, dass Sie schon im Studium mehr Erfahrungen mit Kooperation im Unterricht sammeln, arbeitsteilig Unterricht vorbereiten und sich in der gemeinsamen und dadurch intensiveren Planung und Reflexion austauschen können. Im Tandem bringt eine weitere Person zusätzliche fachliche Impulse und eine zusätzliche Reflexionsperspektive ein. Außerdem bereitet die kooperative und kollegiale Zusammenarbeit im Tandem-Modell auf die Zusammenarbeit mit heterogenen multiprofessionellen Teams vor.

Das Praxissemester im Tandem ist folgendermaßen gestaltet:

  • Das Orientierungsgespräch kann entweder im Tandem oder einzeln durchgeführt werden. 
  • Die Vor- und Nachbesprechungen des eigenen Unterrichts finden mit den Mentor*innen sowie beiden Tandempartner*innen statt, da beide Partner*innen Verantwortlichkeiten im geplanten Unterricht haben – und sei es „nur“ die der Beobachtung und Dokumentation für die gemeinsame Reflexion im Anschluss. 
  • Bei Unterrichtsbesuchen können Ihre Dozierenden entweder eine*n von Ihnen oder Sie beide im Unterricht beobachten. Die Auswertung findet mit dem Tandem gemeinsam statt.
  • Sie müssen nicht immer gemeinsam mit der/dem Tandempartner*n hospitieren. Aufgrund der zusätzlichen Reflexionsperspektive ist es allerdings sinnvoll. Die Unterrichtsbeobachtung des/der Tandempartner*in zählt nicht als Hospitation.
  • Inwiefern die Durchführung des Lernforschungsprojekt auch im Tandem möglich ist, besprechen Sie mit Ihren Dozierenden.

Das Konzept des Tandem-Modells sieht eine Beibehaltung von 32 Unterrichtsstunden angeleitetem Unterricht vor, den die Tandempartner*innen gemeinsam planen und reflektieren. Beide Tandempartner*innen sollen immer anwesend sein, da gemeinsam verantworteter Unterricht ein zentrales Element des Tandemmodells ist. Dabei ist es grundsätzlich möglich, 

  • Unterricht als Co-Teaching zu planen, durchzuführen und zu reflektieren;
  • Unterricht in der Verantwortung für die Durchführung aufzuteilen und sich im Verlauf abzuwechseln, während die andere Person unterstützend tätig ist oder beobachtet;
  • Unterricht in der Verantwortlichkeit für die Durchführung klar zu trennen, sodass eine Person unterrichtet, während die andere Person systematisch beobachtet und dokumentiert, oder
  • Unterricht zusammen oder in Teilen mit dem/der Mentor*in zu planen, durchzuführen und zu reflektieren.

Bitte informieren Sie sich bei den Dozierenden Ihrer Begleitseminare, wie das Tandem-Modell in Ihren Fächern spezifisch ausgestaltet wird.

Wie bisher geben Sie im Praxissemester-Portal Prioritäten an, welche Schulen Sie für Ihr Praxissemester favorisieren. Das Praxissemester-Portal verteilt die Studierenden anhand der Prioritäten dann so, dass insgesamt über alle Studierenden die höchstmöglichen Prioritäten erreicht werden. Bei dieser Zuteilung entstehen die Tandems von Studierenden mit gleicher Fächerkombination an einer Schule und sog. „Onedems“, d.h. Plätze, die nur einer Person zugewiesen werden. Wenn Ihnen im Portal kein*e Partner*in angezeigt wird, absolvieren Sie das Praxissemester wie bisher alleine, also im Onedem. Dies kommt z.B. bei einer ungeraden Anzahl von Praxissemesterstudierenden an Schulen vor. 

Auch vorher durfte sich die Durchführung bei 14 von 32 Stunden auf Unterrichtsteile beziehen, so dass sich an dieser Stelle für knapp die Hälfte der Stunden keine Veränderung ergibt, da hier z.B. auch zwei Studierende in einer Stunde Anteile übernehmen könnten. Planung und Reflexion bleiben gleich aufwändig, da Sie alle Stunden(-anteile) gemeinsam planen und reflektieren sollen. 

Der Schwerpunkt des Aufwandes verschiebt sich stärker in Richtung Reflexion, da Sie im Tandem vermutlich mehr über Unterricht und Handlungsalternativen etc. diskutieren und Zeit für die Abstimmung untereinander benötigen, während Studierende ohne Tandem ggf. etwas mehr Aufwand in der Planung haben. 

Der Umgang mit potentiellen Konflikten, wie sie in Teamstrukturen – auch unter Tandempartner*innen – entstehen können, ist Teil des Professionalisierungsprozesses und bereitet Sie somit auf die Tätigkeit als Lehrkraft an einer Schule vor. Versuchen Sie daher, Konflikte auch als Teil Ihres eigenen Professionalisierungsprozesses zu nutzen. Wenn Sie Konflikte nicht lösen können, hilft Ihnen das Studienbüro gerne weiter.