Kulturpolitische Entscheidungen, Petitionen, Intendantenwechsel, Kongresse, Versammlungen, Aktionen, Grenzüberschreitungen, eine Besetzung, Diskussionen und Debatten vom Abgeordnetenhaus, übers Feuilleton bis in die Kommentarspalten sozialer Medien prägten den Konflikt um die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Welche gesellschaftlichen Funktionen übernehmen die institutionalisierten Stadt- und Staatstheater in einer Metropole wie Berlin und welche sollen sie übernehmen? Wie sollen die Strukturen einer Theaterinstitution wie der Volksbühne gestaltet sein? Welches Programm, welche Ästhetiken, welche Arbeitsweisen sollen dort vertreten und gelebt werden? Wie ist das Verhältnis von Publikum und Stadtgesellschaft zu ‚ihrem‘ Theater und welche Theaterverständnisse werden hier verhandelt? Solche Fragen sind in der deutschen Theaterdiskursen nicht neu, aber lange kulminierten und polarisierten sie nicht mehr so wie im öffentlich ausgetragenen Konflikt über die Zukunft der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

Am 20. Januar 2022 sind in der Lernwerkstatt „Von Saalschlachten, frenetischen Applaus und Emojis – Theaterpublika im Wandel“ Kasia Wojcik, Sarah Waterfeld und Jan Stürmer vom Kunst-Kollektiv „Staub zu Glitzer“ zu Gast. Das Kollektiv war und ist eine wichtige Akteurin in dem Konflikt rund um die Volksbühne. „Staub zu Glitzer“ besetzte im September 2017 die Volksbühne und veröffentlichte 2018 mit „B6112 – eine transmediale Theaterinszenierung“ ein eigenes Konzept für die Zukunft der Volksbühne. In der offenen Lernwerkstatt-Sitzung stellen die Kollektiv-Mitglieder in einem Vortrag ihre Perspektiven auf den Konflikt um die Volksbühne vor und zur Diskussion.

Die Sitzung ist offen für Interessierte. Wenn Sie an der Sitzung teilnehmen wollen, schreiben Sie bis zum 20.01 eine kurze E-Mail an kai.padberg@fu-berlin.de. Dann können Sie via Webex digital an der Veranstaltung teilnehmen und erhalten eine Einladung für das entsprechende Meeting.