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Unser Gast: Dr. Amelie Wiedemann von DearEmployee

Dr Amelie Wiedemann

Dr Amelie Wiedemann

1. Wer bist du und was hast du wann und warum gegründet? 

Ich bin Dr. Amelie Wiedemann, Arbeits- und Gesundheitspsychologin mit langer Forschungserfahrung zu Gesundheitsverhalten und Stress.

Das Gründen von DearEmployee war inhaltlich motiviert: In unseren Forschungsprojekten haben wir festgestellt, dass es für Unternehmen oft schwer ist, nach einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung „von den Daten zu den Taten“ zu kommen. Das lag einerseits an den verfügbaren Verfahren, die viele Fragen offen ließen und andererseits am Markt von Maßnahmen im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement. DearEmployee ist dementsprechend eine Plattform für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, über die Unternehmen mit einer wissenschaftlichen Methode einfach und digital psychische Belastungen am Arbeitsplatz erkennen, zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen erhalten und zertifizierte Gesundheits- und Personalmaßnahmen buchen können. Arbeitgeber können wir so bei der Gestaltung gesunder Arbeitsplätze unterstützen, damit psychische Krankheiten der Beschäftigten reduziert werden und natürlich auch die Produktivität der Beschäftigten steigt. Insbesondere hoffen wir, dass wir mit DearEmployee für viele Beschäftigte die Arbeit zu einem besseren Platz machen können.

2. Was war dein bewegenster Moment als Gründerin? 

Der Notartermin war sicher ein bewegender Moment – auf einmal ist es amtlich, dass Du mit Deinen Kollegen Geschäftsführer/in bist. Gänsehautmomente gibt es aber auch häufig im Alltag, zum Beispiel wenn unsere Kunden Wiederholungsbefragungen umsetzen und wir sehen, dass die über uns gebuchten Maßnahmen zur Reduktion von ungünstigen Arbeitsbedingungen geführt haben und sich so das psychische Wohlbefinden der Beschäftigten verbessert hat. Das bewegt mich jedes Mal wieder, weil ich weiß, dass meine Arbeit auch für andere Menschen bedeutsam ist.

3. Was ist deine 3 Lesson Learned, die du Neugründerinnen mit auf dem Weg geben willst?
  1. Such Dir die besten Mitgründer/innen. Hier zählen für mich neben der fachlichen Qualifikation auch, dass man die gleiche Motivation und Ambitionen hat. Eine gemeinsame Firma erfordert eine enge Zusammenarbeit und man verbringt fast so viel Zeit miteinander wie mit dem Ehepartner. Da beflügelt es natürlich, wenn alle in die gleiche Richtung segeln wollen. 

  2. Arbeite von Anfang an mit potentiellen Kunden zusammen. Der Kunde weiß am besten, was er braucht. Deshalb ist es hilfreich, sein Produkt entlang der tatsächlichen Kundenbedürfnisse zu entwickeln. Wir sammeln bei jedem Entwicklungsschritt Feedback von verschiedenen Kunden und setzen dann nur um, was einerseits die Mehrheit der Kunden wichtig findet und was unserer anvisierten Produktentwicklung entspricht. Schließlich sind wir ein SaaS-Produkt und keine Beratung. Bei uns trägt dies auch zur Kundenbindung bei. Kürzlich sagte ein Kunde, DearEmployee sei so etwas wie sein Baby, weil er uns von Anfang an begleitet hat.

  3. Einfach machen, ohne die Sorge „was, wenn das Unternehmen doch kein Erfolg wird“. Denn durch eine Gründung sammelt man so viel Erfahrungswissen, dass man auf dem Arbeitsmarkt danach sogar noch bessere Chancen haben kann. Durch den Fachkräftemangel suchen darüber hinaus ja sowieso die meisten Branchen händeringend nach qualifizierten Fachkräften.

4. Was sind deine Erfahrungen als Frau in der Gründungswelt? In welchen Situationen hat das Frausein für dich eine Rolle gespielt? (positiv wie negativ)

Tatsächlich habe ich weder besonders positive noch negative Erfahrungen mit dem „Frausein“ in der Gründerwelt gemacht. Diskriminierung habe ich bisher keine wahrgenommen. Was natürlich manchmal auffällt, ist das man manchmal eine der wenigen Frauen unter vielen Männern ist. Sei es bei Gründertreffs oder Vorstandsterminen beim Kunden. Aber da freuen sich eigentlich die Beteiligten immer über eine Geschlechterdurchmischung.  

5. Wer hat dich inspiriert und warum?

Ich habe nicht das eine Vorbild, was mich inspiriert. Ich bewundere aber viele Personen für Teilaspekte und versuche von ihnen zu lernen. Zum Beispiel die Social Media-Präsenz einer Gründerin, die Strukturiertheit eines Mitgründers und die fachliche Leidenschaft eines Freundes.

Weitere Informationen zu Dr. Amelie Wiedemann und DearEmployee: www.dearemployee.de