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Nach allen Regeln der Kunst

15.07.2015

Bildungserlebnis und Kunstgenuss mit dem Programm der GasthörerCard

Ein Ziel des Gasthörer-Programms: Das wiedereröffnete Rijksmuseum in Amsterdam.

Ein Ziel des Gasthörer-Programms: Das wiedereröffnete Rijksmuseum in Amsterdam.
Bildquelle: John Lewis Marshall

In ihren 45 Jahren als Vorstandssekretärin blieb Gabriele Ziffer nicht viel Zeit für die Kunst: Nach Feierabend waren die Museen geschlossen, und das Schlangestehen vor Berlins Kunsthallen am Wochenende war ihr ein Graus. Mit der Rente sollte alles anders werden: „Jetzt kümmere ich mich um die Kunst! Das hatte ich mir fest vorgenommen“, sagt die 66-Jährige heute. Dazu zählt für die Berlinerin auch, die Zeichen und Zusammenhänge deuten zu lernen, die Rembrandt oder Johannes Vermeer auf ihren Leinwänden verewigt haben. Kurzum: Gabriele Ziffer interessierte die Bildbetrachtung nach allen Regeln der Kunst.

"Das Sehen lernen"

Beim Programm der GasthörerCard am Weiterbildungszentrum der Freien Universität hat sie dafür den idealen Rahmen gefunden. Freiberufliche Fachdozentinnen und -dozenten vermitteln im Programm der GasthörerCard Art in exklusiven Seminaren Grundlegendes zur Kunstgeschichte oder führen auf kunst- und kulturhistorische Studienreisen zu den Werken großer Maler. „Das Sehen lernen“, so nennt Felicitas Wlodyga, Leiterin des GasthörerCard-Programms, den Anspruch der Teilnehmenden.

Vor 15 Jahren hat Wlodyga das Programm aufgebaut und das Angebot seitdem ständig erweitert. Neben der GasthörerCard Art mit exklusiven Veranstaltungen zur Kunst- und Kunstgeschichte ermöglicht die GasthörerCard Classic die Teilnahme an regulären Lehrveranstaltungen der Freien Universität. Die Themenpalette der klassischen GasthörerCard reicht von A wie Arabistik bis Z wie Zoologie.

 

Gasthörerin Gabriele Ziffer: Endlich Zeit für Kunst und Museen.

Gasthörerin Gabriele Ziffer: Endlich Zeit für Kunst und Museen.

„Für einige unserer Gasthörerinnen und Gasthörer ist es das erste Mal, dass sie überhaupt an einer Vorlesung teilnehmen“, sagt Felicitas Wlodyga. Denn das Angebot ist niedrigschwellig: Es braucht weder Vorkenntnisse noch Abitur, um gemeinsam mit den Studierenden im Hörsaal zu sitzen. Im Schnitt 2.300 Gasthörerinnen und Gasthörer nehmen das Angebot jährlich wahr.

Gabriele Ziffer hat das Programm vor drei Jahren für sich entdeckt. Als sie von einer Studienreise nach Amsterdam hörte, zögerte sie nicht. Längst wollte sie das nach Umbaumaßnahmen wiederöffnete Rijksmuseum mit Werken Rembrandts und anderer Meister besuchen. Also buchte sie das „VIA ARTIUM“-Programm, wie die Studienreisen der GasthörerCard Art heißen, und packte ihren Koffer – mehr brauchte sie nicht tun.

„Die Organisation war hervorragend“, berichtet Ziffer. Durch das Programm war für Flug, Unterkunft, Kost, Ausflüge und eine traditionelle Grachtenfahrt gesorgt. Die Hauptrolle aber spielten die großen Meister, deren Werke die Gruppe im Van Gogh Museum und im Rijksmuseum begutachtete. Die Kunsthistorikerin Fatma Yalcin, die zur holländischen Malerei promovierte, führte durch die Museen.

Für Gabriele Ziffer, die nun Rembrandts Bilder in einem ganz neuen Licht sehen konnte, ein echtes Highlight: „Ich hätte Bücher und ganze Kataloge wälzen müssen, um all das zu erfahren, was Frau Yalcin uns dort direkt vor Ort an den Bildern gezeigt hat.“


Mitglieder der Ernst-Reuter-Gesellschaft erhalten eine Ermäßigung auf die GasthörerCard und sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
Mehr Infos im Netz unter:
www.fu-berlin.de/gasthoerercard