Springe direkt zu Inhalt

WIR fördern

Die Ernst-Reuter-Gesellschaft fördert und unterstützt jedes Semester Forschungsprojekte, wissenschaftliche Veranstaltungen und studentische Initiativen. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor.

04.06.2018

Für die Feierlichkeiten zur Silbernen Promotion waren viele Alumni nach Dahlem gekommen. Die Freude über das Wiedersehen war bei allen Beteiligten groß.

Für die Feierlichkeiten zur Silbernen Promotion waren viele Alumni nach Dahlem gekommen. Die Freude über das Wiedersehen war bei allen Beteiligten groß.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Professor Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, begrüßte die Jubilarinnen und Jubilare und überreichte ihnen zum letzten Mal in seiner Amtszeit die Urkunden.

Professor Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, begrüßte die Jubilarinnen und Jubilare und überreichte ihnen zum letzten Mal in seiner Amtszeit die Urkunden.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

EIN GRUND ZUM FEIERN – AUCH 25 JAHRE SPÄTER

Gemeinsam begingen 140 Jubilarinnen und Jubilare ihre Silberne Promotion an der Freien Universität

Sie freuten sich über eine freundliche Atmosphäre und die feierliche Stimmung: 140 Alumni waren Ende April anlässlich ihres 25-jährigen Promotionsjubiläums an die Freie Universität Berlin zurückgekehrt. Einige hatten sich seit der Zeit ihrer Promotion nicht mehr gesehen. So war die Wiedersehensfreude unter den Jubilarinnen und Jubilaren groß. Ehemalige Bibliotheksbekanntschaften erkannten sich auf der Bühne wieder und begrüßten sich herzlich. Dabei rückte der offizielle Charakter der Veranstaltung für einen kurzen Moment in den Hintergrund. Einige Absolventinnen und Absolventen nutzten das Jubiläum auch, um den Kontakt zu ihren Doktorvätern und Doktormüttern wiederzubeleben und in Gesprächen an frühere Forschungsdebatten anzuknüpfen. Im Rahmen der feierlichen Abendveranstaltung überreichte Professor Peter-André Alt den ehemaligen Promovendinnen und Promovenden ihre Jubiläumsurkunden. Der scheidende Universitätspräsident ehrte die „silbernen“ Jubilarinnen und Jubilare zum letzten Mal in seiner Amtszeit und freute ich über den regen Zuspruch, den die seit dem Jahr 2006 bestehende Veranstaltungsreihe auch in diesem Jahr wieder erhielt. Auch wenn sich in den vergangenen 25 Jahren so einiges geändert hat, waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh über die Rückkehr an „ihre“ Freie Universität. Der 1993 promovierte Kommunikationswissenschaftler Walter Reimund freute sich über die „wunderschöne Veranstaltung“, zu der viele Alumni aus ganz Deutschland und sogar aus der ganzen Welt angereist waren – eine Jubilarin hatte sogar den weiten Weg aus Australien auf sich genommen, um ihr Jubiläum an der Freien Universität feiern zu können und ihre Urkunde in Empfang zu nehmen. Professorin Irmtraud Beerlage hat die Freie Universität nicht nur als Promovendin, sondern auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin und als Lehrbeauftragte kennengelernt und zeigte sich begeistert über den „wertschätzenden Charakter“ der Feier, die ihre „Verbundenheit mit der Freien Universität nur noch verstärkt“ habe. Die Mitarbeiterinnen des Alumni-Büros der Freien Universität folgen daher gern der Aufforderung „Machen Sie weiter so!“ von Jürgen Hofmann, ehemaliger Promovend im Fachbereich Geowissenschaften, und freuen sich schon jetzt auf die „silbernen“ Promovendinnen und Promovenden des Jahres 1994.

Weitere Informationen

Haben Sie, Ihre Freunde oder Bekannten ebenfalls an der Freien Universität Berlin promoviert und möchten an einer der kommenden Jubiläumsveranstaltungen zur Silbernen oder Goldenen Promotion teilnehmen?

Dann melden Sie sich bitte beim Alumni-Büro der Freien Universität unter der E-Mail-Adresse alumni@fu-berlin.de 

FRIEDRICH MEINECKE

„Die deutsche Katastrophe“

Die Gründung der Freien Universität ist untrennbar mit Friedrich Meinecke verbunden. Der Historiker wurde 1948, im Alter von 86 Jahren, zum ersten Rektor der Universität gewählt, das geschichtswissenschaftliche Institut trägt seinen Namen. Zum 70. Jubiläum wird mit finanzieller Unterstützung der Ernst-Reuter-Gesellschaft ein wirkungsmächtiges Buch Meineckes in einer umfassend kommentierten Neuausgabe erscheinen: „Die deutsche Katastrophe“. Die Geschichte über Deutschlands Weg in die Nazi-Diktatur wurde 1946 verfasst. „Im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen sah Meinecke die Katastrophe nicht im Jahr 1945, sondern 1933“, sagt Bernd Sösemann. Der 2011 emeritierte Historiker hatte seit 1985 den Lehrstuhl für die Geschichte der öffentlichen Kommunikation inne. Heute ist er Vorsitzender der Friedrich-Meinecke-Gesellschaft, einem Kapitel der Ernst-Reuter-Gesellschaft. „Meinecke hat bereits vor der Regierungsübergabe an Hitler die NSDAP scharf kritisiert und vor Hitler öffentlich mehrfach gewarnt“, sagt Sösemann. Meinecke wurde 1934 gezwungen, die Herausgeberschaft der „Historischen Zeitschrift“ aufzugeben; er trat von allen Ämtern zurück. Für die Neuauflage hat Sösemann alle deutschen und fremdsprachigen Ausgaben herangezogen. Die dänischen, schwedischen, italienischen, japanischen und amerikanischen Einführungen lässt er übersetzen. „Man erhält so einen umfassenden Eindruck von der breiten Rezeption“, sagt Sösemann. Auch Rezensionen jüdischer Publizisten sind darunter. Das sei wichtig, weil sich bei Meinecke trotz der Opposition zum NS-Regime auch einige zweifelhafte Aussagen über das Judentum fänden. „Doch in aller Entschiedenheit hat Meinecke den Deutschen erklärt, dass allein sie für die geschehenen Verbrechen verantwortlich sind und sich dieser Verantwortung nicht entziehen können“. Meinecke habe mit seiner differenzierenden Darstellung auch versucht, „gutgläubigen NS-Mitläufern und angsterfüllten Opportunisten eine Brücke zu bauen, ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich in ein demokratisches Deutschland zu integrieren“. Für die Freie Universität und die Westalliierten symbolisierte „das Rektorat Meineckes einen entschiedenen Neuanfang“, ist Sösemann überzeugt: „Seine integre Persönlichkeit wirkte wie ein Leuchtturm“.


ENZYKLOPÄDIE

1914–1918-online

Es ist ein Mammutprojekt: „1914-1918-online“. Mehr als 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an der ersten digitalen Enzyklopädie zum Ersten Weltkrieg beteiligt, einem frei zugänglichen Nachschlagewerk auf neuestem Stand der Wissenschaft und Technik. „Wir wollen der Fachcommunity, aber auch einer breiteren Öffentlichkeit ein möglichst breites, vollständiges und globales Bild des Ersten Weltkriegs bieten“, sagt Oliver Janz, Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität. Er leitet die digitale Enzyklopädie gemeinsam mit seinem Kollegen Nicolas Apostolopoulos, Professor für Erziehungswissenschaft und Leiter des Centers für Digitale Systeme (CeDIS). Das Lexikon funktioniert ähnlich wie Wikipedia: Die Einträge sind vernetzt, verwandte Themen werden automatisch angezeigt. So ist die Enzyklopädie einfach zugänglich, geschichtswissenschaftliche Bezüge werden sichtbar. Die Enzyklopädie wurde 2014 freigeschaltet – hundert Jahre nach dem Beginn des Krieges. Seither wächst der Bestand an Artikeln, 1200 englischsprachige Einträge sind mit einer Open-Access-Lizenz frei zugänglich. „Wir haben den Anspruch, den Ersten Weltkrieg als globalen Krieg darzustellen“, sagt Janz. „Und so global wie die Inhalte sind auch die Beteiligten, unsere Autorenschaft kommt aus mehr als 50 Ländern.“ Die Publikation im Internet ermöglicht auch eine maximale und globale Verbreitung der Inhalte. Heute zählt die Enzyklopädie über 174.000 Besucher im Monat – seit Beginn des Projekts waren es bereits über vier Millionen. „Das sind Zahlen, die man mit einer akademischen Print-Publikation nie erreichen würde“, sagt Janz. Von der Ernst-Reuter-Gesellschaft gefördert wird eine neue Sektion der Enzyklopädie, die sich mit dem „Centenary“, dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg im internationalen Vergleich beschäftigt. „Dabei wird deutlich, welch große Bedeutung dieser Krieg im öffentlichen Gedenken in vielen Ländern hat“, sagt Janz, „aber auch, wie unterschiedlich er erinnert wird.“


VIDEOWETTBEWERB „70 Jahre Campus international“

Wie und wo erleben Sie Internationalität an der Freien Universität – und warum ist sie so wichtig? Zeigen Sie uns ihre Perspektive auf das Thema „Freie Universität Berlin – 70 Jahre Campus international“ in einem Video! International war die Freie Universität schon von Anfang an: Bereits 1948 besuchte Edwin Redslob, damals Rektor der Freien Universität Berlin, den Präsidenten der Columbia University, General Dwight D. Eisenhower, und knüpfte damit den ersten internationalen Kontakt. Seither hat sich das weltweite Netzwerk durch Verbindungsbüros, Partneruniversitäten und andere Kooperationen enorm vergrößert. In Dahlem studieren und arbeiten Menschen aus mehr als 100 Nationen. Globale Perspektiven bereichern Curricula und Forschung. Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität lernen, lehren und forschen dank verschiedener Austauschprogramme in aller Welt und zahlreiche internationale Gäste besuchen die Freien Universität. Eine Fachjury bewertet die bis zum 31. August 2018 eingereichten Videos. Das schönste, originellste, interessanteste Video wird mit 1.000 Euro prämiert. Für den zweiten Platz gibt es 750 Euro; 500 Euro gehen an die Macherinnen und Macher des drittplatzierten Videos. Auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Freien Universität stimmt außerdem das Publikum über seinen Lieblingsbeitrag ab. Es gewinnt der Kurzfilm mit den meisten positiven Bewertungen. Auf den Gewinner oder die Gewinnerin wartet eine Überraschung im Wert von etwa 230 Euro. Alle, die noch wenig oder keine Erfahrung mit selbstgedrehten Videos haben, können einen kostenfreien Video- Workshop besuchen, in dem sie die Grundlagen des Videodrehs erlernen. Veranstaltet wird der Kurs vom Center für Digitale Systeme (CeDiS). Der Videowettbewerb wird in Kooperation mit der Ernst-Reuter-Gesellschaft veranstaltet und von der Yorck-Kinogruppe unterstützt.

Bei Fragen zum Wettbewerb wenden Sie sich bitte an die Stabsstelle Presse und Kommunikation der Freien Universität Berlin: E-Mail: socialmedia@fu-berlin.de

Telefon: (030) 838-71580
Alle Informationen sowie Recherchehilfen unter: www.fu-berlin.de/videowettbewerb