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WIR fördern

Die Ernst-Reuter-Gesellschaft fördert und unterstützt jedes Semester Forschungsprojekte, wissenschaftliche Veranstaltungen und studentische Initiativen. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor.

09.12.2018

Der Vorstand des Kapitels Deutschlandstipendium: Natascha Hainbach (links), Maximilian Weber und Corinna Limbach.

Der Vorstand des Kapitels Deutschlandstipendium: Natascha Hainbach (links), Maximilian Weber und Corinna Limbach.
Bildquelle: privat

EIN NEUES KAPITEL

Die angehende Wirtschaftswissenschaftlerin Natascha Hainbach ist bereits seit vier Jahren Deutschlandstipendiatin. 300 Euro erhält sie im Monat, wie beim Deutschlandstipendium üblich zur Hälfte vom Bund, zur Hälfte aus privaten Mitteln, die von einem Mitglied der Ernst-Reuter-Gesellschaft gespendet werden. Neben dem finanziellen Aspekt ist ihr vor allem der Austausch mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten wichtig. „Weil das Deutschlandstipendium aber auch vom Engagement der Geförderten lebt, gibt es hier riesige Unterschiede“, sagt Hainbach. Während ihres Bachelorstudiums an der Universität Bielefeld nahm sie ein vielfältiges Angebot an sozialen Aktivitäten wahr. Es gab regelmäßige Treffen, Spiele-Abende und gemeinsames soziales Engagement.

Nach ihrem Wechsel zum Masterstudium an die Freie Universität wollte sie ihre dortigen Erfahrungen einbringen und sich mit Gleichgesinnten vernetzen. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium der Freien Universität wurde die Idee geboren, über die bereits bestehenden Aktivitäten hinaus, ein Kapitel „Deutschlandstipendium“ in der Ernst-Reuter-Gesellschaft zu gründen. „Wir wollen, dass sich Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten gemeinsam mit Fördernden und Alumni darüber vernetzen können“, sagt Hainbach. „Wir wollen ein gemeinsames Programm mit regelmäßigen Treffen aufbauen.“ Im Juli 2018 fanden sich bereits rund 20 Interessierte zur Gründungssitzung ein und wählten Natascha Hainbach zum Vorstand. Vizevorstand wurde Corinna Limbach, Studentin der Grundschulpädagogik, und Finanzvorstand Maximilian Weber, Student der Betriebswirtschaftslehre. „Ich bin seit langem in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv“, sagt Corinna Limbach. „Aber da wachse ich langsam heraus. Ich hoffe, dass das neue Kapitel eine Plattform wird, auf der ich mich gemeinsam mit anderen sozial engagieren kann.“ Geplant seien nicht nur regelmäßige Treffen und Freizeitaktivitäten, sondern auch Arbeitsgruppen, Workshops und vielleicht sogar ein eigenes Mentoringprogramm.

„Die Initiative soll Stipendiatinnen, Stipendaten, Fördernden und Alumni einen Austausch ermöglichen“, sagt Maximilian Weber. „Wir möchten Seminare und Workshops anbieten, mit denen man sich über das Studium hinaus persönlich weiterentwickeln kann.“ Das erste Treffen der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist für Dezember geplant. Alle Fördernden sowie Ehemaligen des Programms sind ebenfalls herzlich in das Kapitel eingeladen.

Das Deutschlandstipendium
Das Deutschlandstipendium fördert Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Der Leistungsbegriff, der dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit gefasst: Neben guten Noten und Studienleistungen werden auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg berücksichtigt. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten eine Förderung von monatlich 300 Euro. 150 Euro davon übernehmen private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen, Alumni und andere Privatpersonen. Die anderen 150 Euro übernimmt der Bund. Die Ernst-Reuter-Gesellschaft, die Ernst-Reuter- Stiftung und viele ihrer Mitglieder beteiligen sich als Privatspender seit der Einführung im Jahr 2011 an dem Programm – Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten haben zudem die Möglichkeit, zu Sonderkonditionen in das Kapitel Deutschlandstipendium der Ernst-Reuter-Gesellschaft einzutreten, dort erhalten sie bis drei Jahre nach ihrem Studienabschluss eine kostenfreie Mitgliedschaft.

Informationen: www.fu-berlin.de/deutschlandstipendium
E-Mail: deutschlandstipendium@fu-berlin.de


Stadtklima im Wandel

Wie ändert sich das Klima in Berlin? Ines Langer kann das beantworten. Die promovierte Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Stadtklima und Gesundheit, angesiedelt am Institut für Meteorologie der Freien Universität, beschäftigt sich mit einer umfassenden Stadtklimaanalyse für die Hauptstadt. Elemente dieser Analyse: Baustruktur, städtische Geometrie, Bodenversiegelung und die geringe Vegetation der Stadt, die zusammen ein eigenes Temperatur- und Feuchtigkeitsfeld erzeugen. Um innerhalb Berlins Unterschiede noch besser erfassen zu können, nutzt Ines Langer auch 20 neue Mess-Stationen, die an unterschiedlichen Orten aufgestellt wurden.

Ihr Wissen um das Berliner Stadtklima stellte sie, unterstützt von der Ernst-Reuter-Gesellschaft, Anfang Juni auch auf der Asian Geoscience Oceanic Conference in Honolulu, Hawaii, vor. Die vorgestellten Ergebnisse ihres Vortrags „Identification of humid area in Berlin city“ entstanden auch mit Daten aus dem Projekt „Stadtklima im Wandel“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Projekt entwickelt ein innovatives Stadtklimamodell, das in der Lage sein soll, für Städte der Größe Stuttgarts bis Berlins atmosphärische Prozesse zu simulieren. Damit können fachübergreifende Analysen durchgeführt und Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung des Stadtklimas oder der Luftreinhaltung geplant werden.

Im Rahmen der Fördermaßnahme wurden 2017 und 2018 schon existierende Beobachtungsdaten aufbereitet und neue Messungen in Berlin, Hamburg und Stuttgart durchgeführt. Außerdem werden Langzeitbeobachtungen und Intensivmesskampagnen durchgeführt, um eine Vielzahl an Datensätzen zu erheben, die nicht nur eine Modellvalidierung ermöglichen, sondern auch direkt für die Stadtplanung oder Luftqualitätskontrolle genutzt werden können. 


AND THE WINNERS ARE … !
Videowettbewerb zum Thema „Campus International“

Im diesjährigen Videowettbewerb „70 Jahre Campus international“ stehen nun die Gewinner fest: Auf den ersten Platz wählte die Jury den futuristisch anmutenden Film „Memories of a living structure“ von Daniela García del Pomar, Paul Holdsworth und Jens Kraushaar. In ihm verschmelzen Architekturaufnahmen von Gebäuden der Freien Universität und historische Audioaufnahmen zu einem eindrücklichen Porträt der Freien Universität, unterlegt von einem in den Sound eingearbeiteten „Herzschlag“.

Mit „FU verbindet Menschen“ von Vladislav Ivanov und Vasilii Fedorov gewann ein Film aus studentischer Perspektive den zweiten Preis. Im Film werden die Zuschauerinnen und Zuschauer durch die Universität geführt: von der Bibliothek geht es in die Mensa und zum Erasmus-Büro, dann hinaus auf den Sportplatz und schließlich zum gemütlichen Abschluss in eine Kneipe. Der Film verarbeitet außerdem historisches Archivmaterial und dokumen tiert die internationalen Beziehungen der Freien Universität, die vielfältige Begegnungen möglich machen.

Auf dem dritten Platz landete mit „A Cleaner“ von You Kyung Byun ein Film mit einer überraschenden Perspektive; dokumentarisch gefilmt, begleitet der Beitrag einen Mann, der an der Freien Universität als Reinigungskraft tätig ist. Und last but not least, kürte das Publikum den Projektfilm „Erzählungen von Entwurzelung“ von Rocio Vera Santos zum Publikumsliebling, der ein Filmprojekt zwischen Studierenden des Lateinamerika Instituts und jugendlichen Geflüchteten begleitet. Die Preise wurden im Rahmen des Festaktes zum 70-jährigen Gründungsjubiläum der Freien Universität am 4. Dezember 2018 übergeben. Der Videowettbewerb wurde in Kooperation mit der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freien Universität ausgerichtet, die auch sämtliche Preise stiftete. Unterstützt wurde der Wettbewerb von der Yorck Kinogruppe.