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Gemeinsam für Vielfalt

Das Konzept der Freien Universität Berlin zur Ausgestaltung, Akquise, Vergabe und Begleitung von Deutschlandstipendien ist vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft prämiert worden.

27.11.2019

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, überreichte den Preis an Prof. Dr. Hauke Heekeren (2.v.r.), Vizepräsident der Freien Universität Berlin.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, überreichte den Preis an Prof. Dr. Hauke Heekeren (2.v.r.), Vizepräsident der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Eingereicht wurde der Beitrag im Rahmen des Wettbewerbs „Rückenwind für Hürdenläufer" des Stifterverbands zur Förderung von Diversität unter Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten. An dem Wettbewerb hatten sich insgesamt 21 Hochschulen beteiligt; neben der Freien Universität wurden vier weitere Hochschulen für ihre Konzepte ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, das Geld dient zur Weiterentwicklung der im Antrag beschriebenen Maßnahmen. Als treibende Werte und fortwährende Leitbilder der Hochschule seien die Themen Internationalität und Vielfalt auch in sämtlichen Maßnahmen des Konzepts mit dem Titel „Gemeinsam für Vielfalt – Talente fördern, Zukunft gestalten" fest verankert, hieß es in der Entscheidung der Jury. „So ist das gesamte Bewerbungsverfahren zweisprachig, und individuelle Beratungsgespräche für besondere Zielgruppen können auf Englisch geführt werden." Persönliche Geschichten „erfolgreicher Hürdenläufer" würden kommunikativ gut begleitet und ermunterten zur Nachahmung.

Durch das Deutschlandstipendium Freiraum für Engagement: Bontu Guschke mit ihrem Förderer und Mentor Oliver Schmidt.

Durch das Deutschlandstipendium Freiraum für Engagement: Bontu Guschke mit ihrem Förderer und Mentor Oliver Schmidt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Da ist beispielsweise Bontu Guschke. Die frühere Stipendiatin gründete gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen die Initiative „Über den Tellerrand kochen", die sich für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung einsetzt und heute als gemeinnütziger Verein bundesweit aktiv ist. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Förderer und Mentor, dem Nachhaltigkeitsberater Oliver Schmidt. Durch die finanzielle und ideelle Unterstützung mit dem Deutschlandstipendium gelang es ihr, das Studium und ihr soziales Engagement erfolgreich zu vereinen. Oder der Weg von Sulav Duwal: Der Student aus Nepal entwickelt mathematische Modelle und Algorithmen, um die Dosierung von HIVMedikamenten zu berechnen. Bereits in seinem Heimatland engagierte sich der Stipendiat in einer Hilfsorganisation, um die Bevölkerung über die Krankheit aufzuklären. Als Duwal zum Bioinformatik-Studium nach Deutschland kam, sprach er kein Wort Deutsch und lernte die Sprache in nur zwei Jahren. Im Rahmen seines Deutschlandstipendiums fand er es besonders hilfreich, dass ihm ein Mentor zur Seite stand. „Mit ihm konnte ich mich über Privates und Berufliches austauschen. Das hat mir eine Richtung gegeben", sagt der Doktorand. „Wir stehen heute noch in Kontakt."

Sulav Duwal – von Kathmandu nach Berlin: „Ich bin einfach dankbar für diese Chance, hier Erfahrungen und wissenschaftliche Kenntnis zu sammeln.“

Sulav Duwal – von Kathmandu nach Berlin: „Ich bin einfach dankbar für diese Chance, hier Erfahrungen und wissenschaftliche Kenntnis zu sammeln.“
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die beiden Geförderten mit ihren ganz unterschiedlichen Lebensläufen stehen stellvertretend für die im Deutschlandstipendium angelegte Idee der Vielfalt. „Vielfalt, Internationalität und ein ganzheitlicher Leistungsbegriff sind zentrale Elemente des Deutschlandstipendiums an der Freien Universität", sagte Prof. Dr. Hauke Heekeren, Vizepräsident der Freien Universität Berlin und Vorsitzender der Auswahlkommission des Deutschlandstipendiums. Neben den Kriterien Talent und Leistung berücksichtigt die Freie Universität seit Einführung des Stipendienprogramms im Jahr 2011 auch besondere „biografische Hürden", die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft der Studierenden ergeben. Zu den Auswahlkriterien zählt auch die Bereitschaft, im sozialen Umfeld, in der Familie, im Verein oder gemeinnützigen Einrichtungen Verantwortung zu übernehmen. „Ein besonderer Dank gebührt den Stifterinnen und Stiftern des Deutschlandstipendiums, die die Diversität unter den Geförderten mittragen und überhaupt erst ermöglichen", betonte Hauke Heekeren. „Die Stipendiatinnen und Stipendiaten profitieren dabei nicht nur materiell, sondern werden auch ideell gefördert, beispielsweise in Form eines Mentoring-Programms, begleitet durch Alumni unserer Universität oder durch Angebote, die wir gemeinsam mit dem Career Service entwickeln", unterstrich der Vizepräsident, der den Preis für die Hochschule von der Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek entgegennahm.