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Halbe-halbe für ganze Chancen

Vor zehn Jahren hat die Freie Universität die ersten Deutschlandstipendien vergeben. Seitdem haben 80 Stifterinnen und Stifter 800 Stipendien ermöglicht und eine starke Gemeinschaft geschaffen.

20.02.2021

Die jährliche Feier der Deutschlandstipendien (hier im Januar 2020), auf der Studierende, Förderinnen und Förderer sowie Mitglieder der Universität zusammenkommen, ist einer der Höhepunkte des Stipendienjahres an der Freien Universität.

Die jährliche Feier der Deutschlandstipendien (hier im Januar 2020), auf der Studierende, Förderinnen und Förderer sowie Mitglieder der Universität zusammenkommen, ist einer der Höhepunkte des Stipendienjahres an der Freien Universität.
Bildquelle: Patricia Kalisch

Die Gründungsgeschichte der Freien Universität ist nicht denkbar ohne gesellschaftlich engagierte Studierende. Und sie ist verbunden mit Menschen, die schon damals, in schwierigen Zeiten, großzügig Hilfe zur Selbsthilfe gespendet haben. „Diese Werte“, sagt Hauke Heekeren, Vizepräsident für Studium und Lehre der Freien Universität, „sind ein Grund, warum das Deutschlandstipendium als Förderprogramm besonders gut zur Freien Universität passt.“

Neben Noten zählen auch persönliche und gesellschaftliche Leistungen

Die Rahmenbedingungen des vor zehn Jahren bundesweit gestarteten Programms sind vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgegeben: Leistungsstarke Studierende werden monatlich mit 300 Euro unterstützt, wobei private Stifterinnen und Stifter die eine Hälfte der Summe übernehmen und die andere Hälfte vom Bund getragen wird. Bewusst wurde den Universitäten Spielraum gelassen, die Bedingungen für die Vergabe so zu gestalten, dass sie zu den eigenen Werten und Zielen passen. Die Freie Universität entschied sich, zusätzlich zu den Noten auch persönliche und gesellschaftliche Leistungen anzuerkennen. Heekeren erklärt: „Wenn sich jemand gesellschaftlich engagiert, aus einem nicht-akademischen Elternhaus stammt, selbst Kinder großzieht, auf dem zweiten Bildungsweg oder mit Geflüchtetenstatus zu uns kommt, dann werden diese Aspekte bei der Auswahl mitberücksichtigt.“ Wichtig sei zudem, dass diese Kriterien objektiv nachvollziehbar sind. Mehr Chancengleichheit, das ist das Ziel. Und damit mehr Diversität, die auch Lehre und Forschung guttut, sagt Heekeren: „Die Qualität wissenschaftlicher Ergebnisse erhöht sich nachweisbar, wenn Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen zusammenarbeiten.“

Ausgezeichnet vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Die besondere Ausrichtung des Stipendienprogramms an der Freien Universität würdigte der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2019 mit einem Preis im Wettbewerb „Rückenwind für Hürdenläufer“. Die Jury hob besonders die Internationalität des Programms hervor, die unter anderem dadurch gefördert werde, dass das gesamte Bewerbungsverfahren zweisprachig ist.

Für 144 Studierende wurde der Jahreswechsel durch eine Stipendienzusage etwas sorgenfreier. „Die Zahl der Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten an der Freien Universität hat sich seit dem Start des Programms vervierfacht“, schildert Heekeren, der auch Vorsitzender der Auswahlkommission für das Deutschlandstipendium ist. Ein Erfolg, der auch darauf zurückzuführen ist, dass die Universität persönliche Geschichten von Stipendiatinnen und Stipendiaten als Vorbild nutzt, um anderen Studierenden Mut für eine eigene Bewerbung zu machen.

Nichts davon wäre allerdings möglich ohne die zahlreichen Stifterinnen und Stifter. „Wir sind sehr glücklich, dass die Zahl der Förderinnen und Förderer wächst und viele Stipendien über längere Zeit gesichert werden“, sagt Heekeren. „Aus ganz Deutschland engagieren sich Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen und Vereine. Daran merken wir, wie überzeugend unsere Ausgestaltung des Programms ist.“

Waldtraut Braun im Gespräch mit Universitätspräsident Günter M. Ziegler. Sie unterstützt seit dem Start des Deutschlandstipendiums Studierende der Freien Universität: „Ich möchte eine vielfältige Gesellschaft fördern.“

Waldtraut Braun im Gespräch mit Universitätspräsident Günter M. Ziegler. Sie unterstützt seit dem Start des Deutschlandstipendiums Studierende der Freien Universität: „Ich möchte eine vielfältige Gesellschaft fördern.“
Bildquelle: Patricia Kalisch

Waldtraut Braun, die Stifterin der ersten Stunde

Waldtraut Braun unterstützt seit dem Start des Deutschlandstipendiums vor zehn Jahren Studierende der Freien Universität. Mehrere Jahrzehnte lang hatte sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Günter Braun, dem langjährigen Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, mit immer neuen, kreativen Formaten in der Stadt engagiert. Auch der Freien Universität war das Ehepaar verbunden: Unter anderem stiftete Günter Braun halbjährige Gastprofessuren für Kunsthistorikerinnen und -historiker aus Osteuropa und regte einen Austausch von Studierenden an. „Die Förderung junger Menschen war meinem Mann eine Herzensangelegenheit und eine selbstverständliche Bürgerpflicht“, sagt Waldtraut Braun.

Nach dem Tod ihres Mannes überlegte sie gemeinsam mit Mitarbeiterinnen der Ernst-Reuter- Gesellschaft, welche Stiftung in seinem Gedenken sinnvoll wäre. „Wir sind dann auf das Deutschlandstipendium gekommen, und das finde ich bis heute eine tolle Sache.“ Mit der Spende in Erinnerung an Günter Braun unterstützte Waldtraut Braun zunächst sieben Stipendiatinnen und Stipendiaten für sechs Jahre. „Als diese Zeit abgelaufen war, habe ich die Zusage für fünf Stipendienplätze auf zehn Jahre verlängert.“

Das Stipendium als Ansporn, sich auf die wissenschaftliche Arbeit zu konzentrieren

Wie alle Fördernden kann sie festlegen, dass „ihre“ Stipendiatinnen und Stipendiaten aus bestimmten Studienrichtungen kommen. „Mein Mann war promovierter Volkswirt und lange für die Wirtschaft tätig, deshalb lagen die Wirtschaftswissenschaften nahe. Und weil er die Kunst liebte und wir gemeinsam so viele Kunstprojekte gefördert haben, kam die Kunstgeschichte hinzu.“ Außerdem ist es ihr wichtig, finanziell bedürftige Studierende sowie junge Menschen mit Migrationshintergrund zu unterstützen. „Ich möchte eine vielfältige Gesellschaft fördern“, betont Waldtraut Braun, die ihre eigene Kindheit und Jugend im Ausland verbracht hat: „Ich bin als Gast im Nahen Osten aufgewachsen und dort immer sehr gut behandelt worden.“

Waldtraut Braun sieht das Stipendium als Ansporn, damit sich die Studierenden auf ihre wissenschaftliche Arbeit konzentrieren können. „300 Euro sind ja nicht wahnsinnig viel. Aber die jungen Leute sagen immer, dass sie wirklich eine große Hilfe sind. Einige kümmern sich zum Beispiel um ihre kranken Eltern und müssen mithilfe des Stipendiums nicht noch zusätzlich arbeiten.“ Sie ist dankbar, andere unterstützen zu können. Wer anderen helfe, zeige ihnen auch, dass es möglich ist, für die Gesellschaft Gutes zu tun – und inspiriere sie, später etwas zurückzugeben. „Was ich den jungen Menschen allerdings nicht bieten kann, sind berufliche Chancen und Netzwerke“, sagt sie. „Da haben Unternehmen, die Stipendien stiften, natürlich ganz andere Möglichkeiten.“

Hauke Heekeren, Vizepräsident der Freien Universität, und Viola Neukam (links), Referentin in der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium der Freien Universität: „Wir sind sehr glücklich, dass die Zahl der Förderinnen und Förderer wächst und viele Sti

Hauke Heekeren, Vizepräsident der Freien Universität, und Viola Neukam (links), Referentin in der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium der Freien Universität: „Wir sind sehr glücklich, dass die Zahl der Förderinnen und Förderer wächst und viele Sti
Bildquelle: Patricia Kalisch

Das ideelle Begleitprogramm als Impulsgeber

Damit alle Stipendiatinnen und Stipendiaten vom vielfältigen Netzwerk des Deutschlandstipendiums profitieren können, organisiert das Team der Geschäftsstelle an der Freien Universität regelmäßig Treffen und Veranstaltungen wie beispielsweise den Workshop „Networking: Teil eines Netzwerkes werden und Kontakte richtig nutzen“. Sie sind Element des ideellen Begleitprogramms, das die finanzielle Unterstützung des Deutschlandstipendiums an der Freien Universität ergänzt. Um die Studierenden bei den Herausforderungen des Studiums und beim Übergang in das Berufsleben möglichst gut zu unterstützen, werden weitere Workshops zu unterschiedlichen Themen angeboten. Das Programm reicht vom Sprech- und Schreibtraining über das Definieren eigener Ziele und den Umgang mit Stress bis zur Beratung über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Impulse für das ideelle Begleitprogramm gehen auch von aktuellen und ehemaligen Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten aus. Im Juli 2018 gründeten sie das „Kapitel Deutschlandstipendium“ in der Ernst-Reuter- Gesellschaft. Es intensiviert den Austausch zwischen Stipendiatinnen und Stipendiaten, Fördernden und Ehemaligen bei Treffen, Veranstaltungen und gemeinsamen Aktivitäten. Das Kapitel bietet somit eine Möglichkeit, nach Studienabschluss in Kontakt zu bleiben. In der Corona-Pandemie finden zwar alle Formate des Begleitprogramms ausschließlich digital statt, aber weil das Netzwerk über die Jahre eng geknüpft wurde, übersteht es auch eine gewisse Zeit in sozialer Distanz ganz gut, sagt Vizepräsident Heekeren. „Man merkt, dass alle Beteiligten ihre helle Freude daran haben, den Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten eine Teilhabe an ihren beruflichen Netzwerken zu eröffnen.“

Die Zusage für das Deutschlandstipendium bekam Nicola Alnicola im November 2019. Neben seinem Studium ist er vielfältig engagiert, unter anderem als Tutor im Bereich „Mathematik für Chemiker“.

Die Zusage für das Deutschlandstipendium bekam Nicola Alnicola im November 2019. Neben seinem Studium ist er vielfältig engagiert, unter anderem als Tutor im Bereich „Mathematik für Chemiker“.
Bildquelle: Patricia Kalisch

Nicola Alnicola, der vielseitige Chemiker

Diese Offenheit hat auch den Stipendiaten Nicola Alnicola sehr beeindruckt. „Durch das Deutschlandstipendium habe ich viele kompetente und engagierte Menschen aus verschiedenen Fachrichtungen kennengelernt: Studierende, aber auch Unternehmerinnen und Unternehmer, Professorinnen und Professoren, die selbst ein Stipendium gestiftet haben.“ Alnicola ist erst Anfang 2017 aus der syrischen Hafenstadt Tartus nach Deutschland gekommen. Im Anschluss an seinen achtmonatigen Deutschkurs nahm er sein Bachelorstudium Chemie an der Freien Universität auf.

Auf Naturwissenschaften hatte er sich in Syrien spezialisiert. Dort begann er, Biomedizinische Wissenschaften zu studieren. „Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass mich der biologische Teil einfach nicht so stark interessierte wie der chemische.“ Er brach sein Studium ab und bewarb sich um ein Studienvisum für Deutschland. In der Zwischenzeit arbeitete er ehrenamtlich für den Roten Halbmond, in muslimischen Ländern das Äquivalent zum Roten Kreuz, und in einem Zentrum für autistische Kinder.

Das ehrenamtliche Engagement wurde bei seiner Bewerbung für das Deutschlandstipendium an der Freien Universität genauso berücksichtigt wie die Tatsache, dass er aus Syrien stammt. Aber der wichtigste Part waren seine sehr guten Leistungen, die er bereits nach drei Semestern im Chemiestudium vorweisen konnte. „Ich habe Dozentinnen und Dozenten, deren Seminare ich interessant fand, um fachliche Bewertungen gebeten. Wegen meiner guten Durchschnittsnote und den vielen Berufspraktika in Syrien habe ich mir gute Chancen erhofft.“ Die Zusage für das Deutschlandstipendium kam im November 2019.

Neben dem Studium eine App entwickeln

Während seines Studiums hat er seinen Blick auf gesellschaftliche Herausforderungen behalten. Gemeinsam mit zwei Kommilitoninnen konzipierte er die App „fidelio“. Sie soll verlässliche Informationen über Judentum, Christentum und Islam zur Verfügung stellen und eine moderierte Diskussionsplattform enthalten. „Leider werden im Moment viele falsche Informationen über unterschiedliche Kulturen und Religionen verbreitet – nur, um Hass zu säen. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen, die eine erfolgreiche, friedliche Gesellschaft stärken wollen, vertrauenswürdige Informationen finden können“, erläutert er das Projekt. Im „Funpreneur-Wettbewerb“, mit dem die Freie Universität studentische Unternehmensgründungen im Rahmen des Studiums simuliert, gewannen die Studierenden 2020 mit ihrem Konzept den 3. Preis.

Die Freie Universität gestaltet das Deutschlandstipendium so, dass Studierende nicht nur während der Mindestanzahl von zwei Semestern gefördert werden, sondern möglichst bis zum Studienabschluss. Nicola Alnicola möchte einen Master an der Freien Universität anschließen. Nur war er sich lange nicht sicher, worauf er sich spezialisieren soll: „Ich interessiere mich für Analytische Chemie, die zum Bespiel bei der Qualitätssicherung wichtig ist, aber auch für den betriebswirtschaftlichen Bereich, für das Chemie- Management.“ Schon während des Bachelorstudiums nahm er deshalb ein Angebot des ideellen Begleitprogramms in Anspruch: Neun Monate können sich Studierende von Ehemaligen der Freien Universität als Mentorin oder Mentor begleiten lassen. „Mit meinem Mentor konnte ich über den Berufsalltag eines Chemikers sprechen, über Führung, Investitionen, Management. Das Mentoring hat mir enorm geholfen, meine Ziele zu definieren.“  

Mentorin Juliane Drews: „Das Deutschlandstipendium ist schon deshalb toll, weil die Zivilgesellschaft die eine Hälfte der Summe beiträgt.“

Mentorin Juliane Drews: „Das Deutschlandstipendium ist schon deshalb toll, weil die Zivilgesellschaft die eine Hälfte der Summe beiträgt.“
Bildquelle: UNAIDS

Juliane Drews, die Mentorin

Dafür, dass Mentoring so gut funktionieren kann wie im Fall von Nicola Alnicola, habe die Freie Universität ideale Rahmenbedingungen geschaffen, sagt Juliane Drews. Die Politikwissenschaftlerin arbeitet als Veränderungsmanagerin beim „Gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zur Reduzierung von HIV/AIDS“, kurz UNAIDS. Sie ist dort verantwortlich für die Programme zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit. Für UNAIDS, das Internationale Handelszentrum in Genf und andere Organisationen hat Juliane Drews eigene Mentoring-Programme konzipiert und selbst zahlreiche Mentees unterstützt. Als das Alumni-Team der Freien Universität sie fragte, ob sie sich ein Tandem mit einer Studentin der Politikwissenschaft mit Interesse an einer internationalen Laufbahn vorstellen könne, sagte Drews auch deshalb zu, weil sie ihrer ehemaligen Universität etwas zurückgeben wollte. „Das Deutschlandstipendium ist schon deshalb toll, weil die Zivilgesellschaft eine Hälfte der Summe beiträgt. Die wahre Stärke liegt aber in der Gesamtheit der Unterstützung an der Freien Universität, die so viel mehr bringt als das Geld allein.“

Im ideellen Begleitprogramm ist Mentoring ein freiwilliges Angebot, das sich vor allem an Studierende richtet, die Unterstützung bei der Planung ihres Studiums oder ihrer weiteren Karriere suchen. Juliane Drews sagt: „Mentoring ist keine Blankoformel. Das Tandem muss passgenau sein, und man sollte explizit klären, was man geben kann. Die Mentees dürfen es nicht als Zeitverschwendung empfinden.“ Die Freie Universität stelle für den gesamten Verlauf des Mentorings sehr gute Werkzeuge zur Verfügung: Handbuch, Programmrichtlinien, Mentoring- Vereinbarung, Zwischenevaluation und Feedback- Runden. „Wir mussten nicht lange herumdoktern, sondern hatten sofort klare Erwartungen: zur Länge des Mentorings, zur Häufigkeit der Treffen sowie zu den Bereichen, die wir besprechen.“

In der Corona-Pandemie ist Mentoring noch hilfreicher

Mindestens drei Treffen in neun Monaten sind von der Freien Universität gewünscht. Juliane Drews und ihre Mentee haben sich für häufigere Treffen per Videokonferenz entschieden. „Bei uns hat sich ein spannender Bogen ergeben: Zu Beginn hatte meine Mentee großes Interesse an meiner Arbeit in einem internationalen Umfeld. Zwischendurch konnte sie sich das nicht mehr vorstellen. Wir haben das erkundet und jetzt ist das Interesse wieder da.“ Gerade in der Corona-Pandemie sei Mentoring noch hilfreicher, sagt Drews: „Normalerweise erlebt man im Studienumfeld Rollenvorbilder. Das fällt jetzt weg, viele Studierende fühlen sich isoliert. Da ist das Mentoring auch eine Chance, aus der eigenen Spirale herauszukommen, eine andere Perspektive und mentale Ermunterung zu erhalten.“

Spitzensportlerin Sophia Krause: „Das Stipendium ergänzt die guten Rahmenbedingungen, die ich schon vorher durch die Unterstützung des Spitzensportbeauftragten und meiner verständnisvollen Dozentinnen und Dozenten hatte.“

Spitzensportlerin Sophia Krause: „Das Stipendium ergänzt die guten Rahmenbedingungen, die ich schon vorher durch die Unterstützung des Spitzensportbeauftragten und meiner verständnisvollen Dozentinnen und Dozenten hatte.“
Bildquelle: Christian Schwier

Sophia Krause, die Spitzensportlerin

Der Stipendiatin Sophia Krause hat das Coronabedingte Digitalsemester sogar geholfen, sich auf ihr Studium zu konzentrieren. Sie studiert nicht nur Psychologie im 7. Semester des Bachelorstudiengangs, sondern ist auch Ruderin im Bundeskader. Als die Olympischen Spiele in Tokio in den Sommer 2021 verschoben wurden, eröffnete das der mehrfachen Deutschen Meisterin die Chance, sich noch zu qualifizieren. Für Sophia Krause bedeutet das Vorbereitungstrainings, Qualifikationswettkämpfe, Pendeln zwischen Berlin und ihrem Ruderverein in Limburg. In einem normalen Semester würde das auch bedeuten, dass sie nicht die volle Anwesenheit nachweisen könnte, zum Ausgleich Hausarbeiten schriebe und nach wichtigen Wettkämpfen noch auf Klausuren vorbereiten müsste. „Aber in den Online-Seminaren konnte ich so viele Credit Points nachholen wie nie zuvor“, erzählt sie.

Spitzennoten und Spitzensport 

Wer sein Leben dem Leistungssport widmet, entscheidet sich häufig gegen ein Studium. Oder besucht spezielle Sporthochschulen bei der Bundeswehr oder der Bundespolizei. „Für mich stand immer fest, dass ich neben dem Sport an einer normalen Universität studieren möchte“, betont Sophia Krause. „Das ist für mich ein wichtiger Ausgleich, weil ich mit anderen Studierenden auch mal über andere Themen sprechen kann.“ Neben Spitzenleistungen im Sport auch noch Spitzennoten im Studium zu erbringen, sei sehr schwierig. Umso mehr habe sie sich gefreut, als sie im Dezember 2020 die Zusage für ein Deutschlandstipendium bekam. Sie gehört damit zu den ersten Leistungssportlerinnen und -sportlern, für die die Ernst-Reuter-Gesellschaft eine Hälfte des Stipendiums übernimmt. „Es ist ein schönes Gefühl, dass ich nun nicht nur für meine sportliche Leistung, sondern auch im Studium unterstützt werde.“ Durch das Deutschlandstipendium kann sie unter anderem die Bahnkosten für das Pendeln zwischen Limburg und Berlin besser stemmen. „Als Leistungssportlerin fühle ich mich an der Freien Universität wirklich wohl. Das Stipendium ergänzt die guten Rahmenbedingungen, die ich schon vorher durch die Unterstützung des Spitzensportbeauftragten und meiner verständnisvollen Dozentinnen und Dozenten hatte.“

Seit zehn Jahren bietet das Deutschlandstipendium der Freien Universität Studierenden wie Sophia Krause und Nicola Alnicola Rahmenbedingungen, die für ihre guten Leistungen wichtig sind. Es hat sich so zu einer festen Größe der Nachwuchsförderung an der Freien Universität etabliert und ist zu einem vielfältigen Netzwerk des Engagements und des Austauschs gewachsen.

Halbe-halbe für ganze Chancen im Jubiläumsjahr 2021

Seit 10 Jahren unterstützen die Ernst-Reuter-Gesellschaft und die Ernst-Reuter-Stiftung begabte Studierende der Freien Universität im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Die Förderung beträgt monatlich 300 Euro, somit 3.600 Euro jährlich. Dieser Betrag wird anteilig mit jeweils 1.800 Euro aus privaten Spenden und öffentlichen Mitteln des Bundes finanziert.

Ehemalige, Freunde und Fördernde engagieren sich für junge Talente

Zur Feier des 10-jährigen Bestehens des Stipendienprogramms ist es für die Mitglieder der Ernst-Reuter-Gesellschaft noch einfacher, die vielseitigen Talente und Potenziale der Studierenden der Freien Universität zu unterstützen. Engagieren auch Sie sich und geben Sie ganze Chancen!

Wie es funktioniert:

1. Sie sind Mitglied der Ernst-Reuter-Gesellschaft?
Das Deutschlandstipendium zu fördern, lohnt sich in diesem Jahr in zweifacher Hinsicht: Ihre Spende wird von der Ernst- Reuter-Gesellschaft verdoppelt und ist steuerlich absetzbar.

2. Sie wissen noch nicht, ob Sie Studierende einer Fachrichtung oder eine soziale Ausrichtung fördern möchten?
Wir beraten Sie gern! Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Förderschwerpunkten sowie grundsätzliche Beratung zum Stipendienprogramm bietet Ihnen Frau Viola Neukam in der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium der Freien Universität (viola.neukam@fu-berlin.de)   

3. Sie haben sich dazu entschieden zu spenden?
Starten Sie Ihr Engagement: Ihr Anteil für ein Deutschlandstipendium beträgt mindestens 900 Euro. Die Überweisung erfolgt bitte direkt auf das Spendenkonto der Ernst-Reuter-Gesellschaft: Berliner Sparkasse, IBAN: DE98 1005 0000 1010 0101 11, BIC: BELADEBEXXX, Kennwort: Halbe-halbe

4. Halbe-halbe ...
Ihre Spende von mindestens 900 Euro für ein einjähriges Deutschlandstipendium verdoppelt die Ernst-Reuter-Gesellschaft auf 1.800 Euro; dazu kommen, wie einleitend dargelegt, 1.800 Euro vom Bund. Spenden Sie beispielsweise 1.800, 2.700 oder 3.600 Euro, so verdoppelt die Ernst-Reuter-Gesellschaft diese Beträge ebenfalls, sodass dann, unter Einschluss der Beträge vom Bund, insgesamt noch mehr einjährige Deutschlandstipendien vergeben werden können.

5. … für ein ganzes Stipendium
Sie ermöglichen einem Talent, sich für mindestens ein Jahr voll und ganz auf das Studium zu konzentrieren. Die Freie Universität übernimmt die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie die monatliche Auszahlung der Stipendien. Kontakt Als Ansprechpartnerinnen stehen Ihnen Frau Viola Neukam in der Geschäftsstelle Deutschlandstipendium der Freien Universität (viola.neukam@fu-berlin.de) und Frau Daniela Dutschke, Leiterin der Geschäftsstelle der Ernst-Reuter-Gesellschaft, gern zur Verfügung (daniela.dutschke@fu-berlin.de
Weitere Informationen können Sie auch unter www.fu-berlin.de/deutschlandstipendium finden.