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Grußwort

Von Peter Lange, dem Vorstandsvorsitzenden der Ernst-Reuter-Gesellschaft

20.02.2021

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.
Bildquelle: David Ausserhofer

Liebe wir-Leserinnen und -Leser, liebe Ehemalige der Freien Universität,

ein glückliches und gesundes 2021 konnte ich Ihnen pandemiebedingt im alten Jahr nicht mehr wünschen: Corona hat auch die Zeitpläne der Redaktion kräftig durcheinander gewirbelt, und so erscheint die Ausgabe des Wintersemesters 2020/21 erst zu dessen Ende. Lassen wir das schwierige Jahr 2020 hinter uns und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.

So wie es auch Anna Engel tut. Sie stammt aus Anklam in Mecklenburg-Vorpommern und entdeckte schon in der Grundschule ihre Liebe zum Theater. Sie studierte an der Freien Universität Theaterwissenschaft. Doch als die Abschlussprüfung nahte, bekam Anna Engel Zukunftsangst. War die Theaterwelt nicht viel mehr als ein Hobby? Brauchte sie mehr Sicherheit im Leben, als die Bühnen es bieten können? Eine Freundin, ausgebildete Schauspielerin, war zur Kriminalpolizei gegangen. Wäre das auch etwas für sie? Mordkommission? Kriminaldauerdienst? Sie absolvierte das Bewerbungsverfahren und bekam die Zusage für einen Ausbildungsplatz bei der Polizei. HIer erfahren Sie, ob sie den Job annahm oder ihrer Liebe zum Theater treu geblieben ist.

Das „Deutschlandstipendium“ unterstützt leistungsstarke Studierende mit monatlich 300 Euro. Getragen wird es zur Hälfte von privaten Stifterinnen und Stiftern und zur Hälfte vom Bund. Die Freie Universität hat in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam mit 80 Stifterinnen und Stiftern bereits 800 Stipendien ermöglicht. Sie fördert Menschen, die nicht nur gute Noten haben, sondern darüber hinaus auch besondere persönliche oder gesellschaftliche Leistungen erbringen. Wir stellen Ihnen fünf Menschen vor, die durch das Deutschlandstipendium miteinander verbunden sind.

Stipendiat*innen? Stipendiat_innen? Oder doch einfach nur Stipendiaten? Sprache ist auch immer ein Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen. Christiane von Stutterheim hat das erforscht, als sie vor 35 Jahren die Sprache der türkischen Gastarbeiter untersuchte, die damals schon längst zuhause waren in Deutschland und Teil unserer Gesellschaft. Sie lernten unsere Sprache durch Nachsprechen, denn staatliche Integrations- und Deutschkurse gab es nicht im West-Berlin der 1980er-Jahre. Sie veränderten die deutsche Sprache und sie veränderten sich, weil sie die Sprache ihrer neuen Heimat sprachen. Christiane von Stutterheim hat diese Veränderungen erforscht und für ihre Dissertation im Jahr 1985 einen der ersten Ernst-Reuter- Preise erhalten. Seitdem werden mit ihm in jedem Jahr die besten Dissertationen der Freien Universität prämiert. Hier erfharne Sie mehr über die Linguistin und die Preisträgerinnen und Preisträger 2020. Wer im Jahr 2021 die Ernst-Reuter-Preise erhält, wird im November entschieden: Die Verleihung findet, bis auf wenige Ausnahmen, immer am 4. Dezember statt, dem Gründungstag der Freien Universität.

Zuvor aber wird die Menschheit hoffentlich etwas erleben, das es in der Geschichte der Neuzeit noch nicht gab: Olympische Spiele in einem Jahr mit ungerader Jahreszahl. Jeff Henderson aus den USA wird versuchen, seine Goldmedaille im Weitsprung bei den Männern zu verteidigen. Er sprang in Rio 8,38 Meter weit. Seine Landsfrau Tianna Bartiletta ist die Titelverteidigerin in Tokio. Sie sprang vor fünf Jahren 7,17 Meter. Der berühmteste Held der Weitsprunggeschichte sprang allerdings weiter als die beiden zusammen: 55 Fuß, also 16,30 Meter, schaffte Phayllos von Kroton und landete damit außerhalb der Grube. Davon berichtet Andreas Höfer, der in Berlin als Sporthistoriker promovierte und heute das „Deutsche Sport & Olympia Museum“ in Köln leitet.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser "Corona-Ausgabe" 

Peter Lange

Vorsitzender des Vorstands der ERG