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Grußwort

Ein Grußwort von Peter Lange, Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter-Gesellschaft

16.07.2021

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.
Bildquelle: David Ausserhofer

Liebe wir-Leserinnen, liebe WIR-Leser, liebe Ehemalige der Freien Universität,

wir erleben ein Sommersemester der vorsichtigen Zuversicht an der Freien Universität: Beschäftigte und Studierende kehren langsam in die Hörsäle und Büros zurück, das Campusleben in seiner Vielfalt erwacht – und auch das kommende Semester gibt Anlass zu Optimismus: Mit Impfungen, Tests und Umsicht können wir an der Freien Universität einen guten Neustart hinlegen.

„Start-up-Uni“ lautet nicht nur deshalb die Überschrift unserer Titelgeschichte. Sie erzählt davon, wie die Freie Universität und die Ernst-Reuter-Gesellschaft Unternehmensgründungen fördern – und Gründerinnen und Gründer wie Flavio Holstein ermutigen, ihre eigenen Erfolgsgeschichten zu schreiben. Erfolgsgeschichten, die sich selbst in Krisenzeiten fortsetzen können: Holstein und seine Mitgründer von „Augletics“ zum Beispiel hatten ein smartes Rudertrainingsgerät entwickelt – ursprünglich für Rudervereine und Fitnessstudios. Als diese in der Pandemie schließen mussten, war das „Augletics“-Gerät als Heimtrainer gefragt. Unsere Universität fördert mit den Deutschlandstipendien auch studentische Gründerinnen und Gründer – eine Spende von mindestens 900 Euro für ein einjähriges Deutschlandstipendium verdoppelt die Ernst-Reuter-Gesellschaft in diesem Jahr auf 1.800 Euro, hinzu kommen 1.800 Euro vom Bund.

2003 hat Alumna Valerie Bures-Bönström mit „Mrs.Sporty“ Fitnessstudios für tausende Frauen attraktiv gemacht. 2012 gründete sie mit „Pixformance“ ihr nächstes Unternehmen, um den Fitnessgedanken auch in Betriebe, Krankenhäuser und Rehaeinrichtungen zu tragen. Das Rüstzeug für ihre Gründerinnen-Karriere erwarb Bönström im Informatikstudium an der Freien Universität: „Durch den engen Austausch habe ich wichtige Dinge gelernt, etwa mit Kritik und verschiedenen Meinungen umzugehen“, sagt sie im Porträt.

Wie attraktiv Vielfalt sein kann, zeigt auch die Geschichte von Christian Bräuer. Für den Geschäftsführer der Yorck-Kinos war nach dem Abitur klar: Zum Studium mussten es die Freie Universität und ihr Otto-Suhr-Institut sein. „Nirgends sonst in Deutschland konnte man in dieser Vielfalt Politik studieren“, so Bräuer. Er blieb bis zur Promotion – Thema der Dissertation: „Die Verhandlungen zur Finanzierung der deutschen Einheit“ – und lernte gleich noch etwas fürs Leben: „Die deutsche Einheit war viel teuer als alle Corona-Hilfen, und trotzdem konnten sich Bund und Länder einigen. Deshalb bin ich auch heute optimistisch“, sagt Bräuer im Interview zur wirtschaftlichen Perspektive seiner 14 Programmkinos nach der Corona- Pandemie.

Wie Christian Bräuer hat auch Gerald Warnecke an der Freien Universität promoviert – und für seine mathematische Dissertation 1986 sogar den Ernst-Reuter-Preis der Ernst-Reuter-Gesellschaft erhalten. Anders als Bräuer begann Warnecke anschließend eine akademische Karriere, die ihn als Professor letztlich an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg führte. Dort ist Warnecke heute wissenschaftlicher Direktor der Graduate Academy. An den Graduiertenkollegs und Forschungsprojekten, die er betreut, reizt ihn vor allem eines: der interdisziplinäre Aspekt.

Vielfalt und vorsichtige Zuversicht – für mich sind das die Leitmotive dieser Ausgabe.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Peter Lange, Vorsitzender des Vorstands der ERG