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Grußwort

Ein Grußwort von Peter Lange, Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter-Gesellschaft

17.12.2021

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.
Bildquelle: David Ausserhofer

Liebe wir-Leserinnen und -Leser, liebe Ehemalige der Freien Universität,

in unserer weiterhin so extrem von der Corona- Pandemie beeinträchtigten Zeit sind positive Entwicklungen besonders wichtig. Und überaus positiv hat sich die Spendenkampagne entwickelt, die die Ernst-Reuter-Gesellschaft in diesem Jahr anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Deutschlandstipendiums unter dem Titel „Halbe-halbe für ganze Chancen“ initiiert hat: Ergänzend zu den 25 in jedem Jahr durch sie kofinanzierten Deutschlandstipendien können durch die eingegangenen Spendenbeiträge nun 52 weitere von ihr mitfinanziert werden. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern der Ernst-Reuter-Gesellschaft, die durch ihre gro.zügige Beteiligung an der Aktion zu diesem Erfolg beigetragen haben, herzlichst bedanken. Wir werden die Spendenkampagne bis zum Ende des ersten Quartals 2022 fortsetzen.

„Wissen wächst, wenn es geteilt wird.“ Diese Aussage stammt von Dr. Nadja Korotkova, die aus dem Botanischen Garten Berlin heraus das erste Inventar aller Kakteenarten der Welt veröffentlicht hat. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1910 teilen Forscherinnen und Forscher des Botanischen Gartens, der seit 1995 zur Freien Universität gehört, ihre Erkenntnisse mit der ganzen Welt – und mit mehr als 450.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Im August dieses Jahres stellte Prof. Dr. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens das neue Zukunftskonzept vor; sein Motto: „Mit uns wächst Wissen“, sein Name: „BO Berlin – Internationales Wissenszentrum der Botanik“. Wissen vermehrt wird auch im neuen „Wissenschaftsgebäude Biodiversität“, das sich die Freie Universität und das Leibniz- Institut für Gewässerokologie und Binnenfischerei teilen werden. Dort wird erforscht, wie Biodiversität und globaler Wandel zusammenhängen. Mehr dazu in unserer Titelgeschichte.

In direkter Nachbarschaft wirkt Imkermeister Dr. Benedikt Polaczek. Auch er verkörpert, wie Wissen wächst, wenn es geteilt wird. Als Imkermeister an der Freien Universität hat er sein Wissen seit 1989 an Studierende oder im Rahmen der „Grünen Woche“ weitergegeben. Wie er mit Bienen so viele Menschen erreicht hat? Im Gespräch antwortet er: „Begeisterung steckt an.“

Teilen sollten wir auch die Erinnerung an Anne Frank. Gelungen ist das Nicola von Amsberg, Alumna der Freien Universität und Vorsitzende des Fördervereins des Berliner Mädchenchores. Mit 60 jungen Berlinerinnen, darunter acht Studentinnen der Freien Universität, hat sie sich mit Anne Franks Tagebuch auseinandergesetzt und daraus ein musikalisches Plädoyer für Toleranz und Selbstbestimmung entwickelt. Eigentlich als Konzert geplant, wurde das Projekt „STIMMENÜBERLEBEN“ wegen der Corona- Pandemie als Musikfilm aufgezeichnet – vor allem auf dem Gelände der Freien Universität. Für diesen Film wurde der Berliner Mädchenchor im Oktober mit dem Musikpreis OPUS KLASSIK ausgezeichnet.

Wie Wissen geteilt wird, hat sich auch in Dahlem gewandelt: „Aus den Cafés drang Zigarettenrauch in die engen Gänge, in denen sich zahlreiche Studentinnen und Studenten drängten und diskutierten.“ So erlebte der Altgermanist Prof. Dr. Harald Haferland, 1987 mit dem Ernst-Reuter- Preis ausgezeichnet, die Freie Universität in den 1980er-Jahren. Im Porträt blickt er zurück auf eine bewegte akademische Karriere, die für ihn noch lange nicht abgeschlossen ist.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, und teilen auch Sie Ihr Wissen – zum Beispiel diese Ausgabe mit Verwandten, Freunden und Bekannten.