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Grußwort

Ein Grußwort von Peter Lange, Vorsitzender des Vorstands der Ernst-Reuter-Gesellschaft

14.06.2022

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.

Peter Lange, ehemaliger Kanzler der Freien Universität und seit Juni 2017 Vorstandsvorsitzender der ERG.
Bildquelle: David Ausserhofer

Liebe wir-Leserinnen und -Leser, liebe Ehemalige der Freien Universität,

wussten Sie, dass Sie an der Freien Universität Berlin Menschen aus 130 Nationen begegnen können? Dass Sie hier Altertumswissenschaften studieren können oder Zoologie, dass Sie Koreanistin werden können oder internationaler Experte für Forschung an Zecken? Vielfalt ist für die Freie Universität gelebter Alltag und Voraussetzung für Exzellenz. Hier profitieren Forschung und Lehre vom täglichen vielfältigen Austausch und der Abwägung vielfältiger Erkenntnisse. Doch Vielfalt gilt nicht allein für die Wissenschaft, sie gilt für alle Menschen auf den Campi der Freien Universität: Niemand soll aufgrund persönlicher Merkmale wie geschlechtlicher Identität, Migrationsgeschichte oder sozialem Status von wissenschaftlichen Diskursen und Karrierechancen ausgeschlossen werden. Und daran arbeitet unsere Universität, sie hat ein Diversity-Konzept ins Leben gerufen, um Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle zu ermöglichen. Mehr darüber sowie über die Vielfalt von Menschen und Erkenntnissen auf dem Campus lesen Sie in unserer Titelgeschichte.

Vielfalt steht auch im Zentrum des Interviews in dieser Ausgabe: Im Januar 2022 outeten sich mehr als 100 Menschen innerhalb der römisch-katholischen Kirche unter dem Motto „Out in Church“ als lesbisch, schwul, queer, transgender oder bisexuell. Flankiert wurde das Outing vom ARD-Film „Wie Gott uns schuf“. Gedreht hat ihn unter anderem unser Alumnus Hans-Joachim „Hajo“ Seppelt, den viele von Ihnen als ARD-Dopingexperten kennen. Im Interview lesen Sie, wie Seppelt vom russischen Staatsdoping zur katholischen Kirche kam.

Aus der Welt des Sports kommt auch Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper. Als Sportfunktionärin hat sie sich jahrzehntelang in Organisationen des deutschen und internationalen Sports für die ganze Vielfalt des Schul- und Behindertensports eingesetzt. „Möglich war das nur, weil ich einen festen Hafen hatte, in Berlin und an der Freien Universität“, sagt Doll-Tepper, die noch bis 2021 als Seniorprofessorin am Arbeitsbereich Integrationspädagogik, Bewegung und Sport forschte und lehrte – und nun im Organisationskomitee der internationalen „Special Olympics“-Wettkämpfe für Menschen mit geistiger Behinderung mitarbeitet, die im Juni 2023 in Berlin stattfinden sollen.

Abgerundet wird diese Ausgabe durch zwei weitere Texte. „Im Maschinenraum der EU“ arbeitete unser Ernst-Reuter-Preisträger Dr. Klaus-Dieter Borchardt, der ab den späten 1980er-Jahren unter anderem als Kabinettschef der dänischen EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel die europäische Agrar- und Indus­triepolitik mitgestaltete. Dass es nicht nur in Europas Hauptstadt Brüssel, sondern auch auf der nordnorwegischen Insel Spitzbergen vielfältig zugeht, haben die Biologiestudentinnen Amelia Keilbach und Marlena Wagner erlebt. Für ihre Bachelorarbeiten forschen sie mithilfe der Ernst-Reuter-Gesellschaft am Polarkreis – und treffen neben zutraulichen Rentieren auch Studierende aus der ganzen Welt.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser vielfältigen Ausgabe.

Ihr Peter Lange, Vorsitzender des Vorstands der ERG