Liebe wir-Leserinnen und -Leser, liebe Ehemalige der Freien Universität,

75 Jahre Freie Universität! Das sind mehr als 15 Generationen von Studierenden, unzählige Forschungsprojekte, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, prominenter Besuch. Es sind aber auch: 75 Jahre Umwege und Neuanfänge. Unter dem Motto „75 Jahre freies Denken. Verantwortung bilden. Veränderung gestalten.“ wird dieser Geburtstag während des ganzen Jahres mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert. Los geht es schon im Juni – dem „Festmonat“. Auf der Jubiläumsseite www.fu-berlin.de/sites/75jahre finden Sie alle weiteren Informationen. Wir freuen uns auch seitens der Ernst-Reuter-Gesellschaft, Sie in den kommenden Monaten auf dem Campus in Dahlem begrüßen können.

Eine internationale Einrichtung unserer Universität hat in diesem Jahr ebenfalls Grund zu feiern: Die „Zentraleinrichtung Sprachenzentrum“ wird 50 Jahre alt. Als „Sprachlabor“ gestartet, wird hier seit fünf Jahrzehnten Sprachenvielfalt gelebt, Studierende aus dem In- und Ausland haben hier Sprachen gelernt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt haben sich hier ausgetauscht. In unserer Titelgeschichte erzählen wir aber nicht nur, wie sich das Sprachenzentrum für die Zukunft aufstellen wird, wir zeigen auch, warum Chinesisch als Sprache an der Freien Universität wichtig ist, wie zu seltenen Sprachen geforscht wird und welche Auswirkungen Künstliche Intelligenz (KI) auf unsere Sprache und unser Sprechen haben könnte.

Jüngste Ergebnisse aus der sprachwissenschaftlichen Forschung sowie moderne KI-Technologien sind auch in die App „sylby“ eingeflossen, die die gleichnamige Ausgründung aus der Freien Universität unter Mitwirkung der Linguistin Dr. Vera Scholvin entwickelt hat. Gemeinsam mit ihrem Team will die Alumna ein Sprachtraining erarbeiten, das vor allem darauf zielt, die Aussprache im Deutschen zu verbessern.

Kulinarisch wird es im wir-Interview: Die Meteorologie-Professorin Dr. Sahar Sodoudi verfolgt ihre wissenschaftliche Karriere nicht weiter und betreibt nun mit ihrer Schwester das „Dr & Dr Middle Eastern Culture and Food Lab“. Die promovierten Zwillingsschwestern wollen damit iranische Kultur vermitteln – auch über den Tellerrand hinaus.

Wir begeben uns in diesem Heft zudem noch einmal nach Düppel und stellen Ihnen zwei besondere Einrichtungen auf dem veterinärmedizinischen Campus der Freien Universität vor. An der Kleintierklinik behandelt Prof. Dr. Barbara Kohn vor allem Hunde und Katzen – manchmal ist aber auch ein Seeadler in der Praxis. Deutlich größer sind die Tiere, um die sich Dr. Christoph Lischer kümmert. Der Professor für Pferdechi­rurgie leitet die Klinik für Pferde. Dass er im Umgang mit den großen Vierbeinern viel Fingerspitzengefühl benötigt, zeigte sich bei unserem Besuch: Ein Pferd hatte Darmkoliken und musste schnell und behutsam notoperiert werden.

Noch etwas in eigener Sache: Die Ernst-Reuter-Gesellschaft führt im Jubiläumsjahr ihre bewährte Aktion „Halbe-halbe für ganze Chancen“ fort. Damit möchten wir jungen Menschen wieder die Möglichkeit geben, sich ganz auf ihr Studium zu konzentrieren. Wie auch Sie dabei helfen können, erfahren Sie hier.

Nun wünsche ich Ihnen wie immer viel Vergnügen bei der Lektüre dieser neuen Ausgabe. 

Peter Lange

Vorstandsvorsitzender der Ernst-Reuter-Gesellschaft