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Augenblicke des Semesters

Literaturpreis für Lutz Seiler – Campus Run und Sommerfest – Wissenschaft für die Ohren – Staatsballett Berlin und Freie Universität kooperieren

24.05.2023

Lutz Seiler (li.) nahm die Auszeichung entgegen von Dr. Hans ­Gerhard Hannesen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung, und Sarah Wedl-Wilson, Berlins Kulturstaats­sekretärin.

Lutz Seiler (li.) nahm die Auszeichung entgegen von Dr. Hans ­Gerhard Hannesen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Preußische Seehandlung, und Sarah Wedl-Wilson, Berlins Kulturstaats­sekretärin.
Bildquelle: Universitätsarchiv Freie Universität Reinhard Friedrich RF_0107-03

Literaturpreis für Lutz Seiler

Ankerstellen in Berlin

Die Blumen in der einen Hand, die Urkunde in der anderen: Der Romancier und Lyriker Lutz Seiler nahm von Dr. Hans ­Gerhard Hannesen, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Preußische Seehandlung, und Sarah Wedl-Wilson, Berlins Kulturstaats­sekretärin, den Berliner Literaturpreis entgegen – die Auszeichnung ist auch verbunden mit der Gastprofessur für deutsch­sprachige Poetik am Peter-Szondi-Institut der Freien Universität. Traditionell findet die Verleihung des Berliner Literaturpreises im Roten Rathaus statt, nur in diesem Jahr war alles anders. Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens hatte die Stiftung an ihren namensgebenden Ort, in die ehemalige Kassenhalle der Preußischen Staatsbank (Seehandlung), geladen: den heutigen Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. In seiner Laudatio würdigte der Literaturkritiker, Essayist und Schriftsteller Helmut Böttiger Seilers Talent, Alltagsmetaphern mit tiefer Bedeutung zu füllen, und betonte die Kontinuität in seinem Schaffen. Während seiner Dankesrede las Seiler Auszüge aus seinem Roman „Stern 111“ und skizzierte darüber hinaus einen Stadtplan seiner Berliner Zeit in den frühen 1990er-Jahren. Wie ein Matrose, der in den Hafen einläuft, brauche auch das Schreiben Anker- und Anlegestellen, Orte, an denen es sich behausen kann, das heißt, „wo es geschützt blieb vor der ­alles assimilierenden, marginalisierenden Kraft der Großstadt“. Die in dieser Topografie vielleicht wichtigste Anlegestelle war die Neu­köllner ­Friedelstraße 6, die Adresse von Seilers erstem Verlag, dem Oberbaumverlag. Seiler nahm Preis und Gastprofessur ­dankend an: Die Herausforderung der Berufung an das Peter-Szondi-Institut betrachte er als Ausdruck besonderen Vertrauens.

Der Campus Run wurde bereits zum zweiten Mal in das große Sommerfest der Freien Universität integriert.

Der Campus Run wurde bereits zum zweiten Mal in das große Sommerfest der Freien Universität integriert.
Bildquelle: Melanie Bastian 

Zum 75. Geburtstag der Freien Universität wurde schon im Sommer gerannt und getanzt

Campus Run und Sommerfest

Mehr als 1600 Läuferinnen und Läufer hatten sich Ende Juni dieses Jahres an der „Holzlaube“ an den Start für den Campus Run gestellt – 500 mehr als im Jahr zuvor, ein neuer Rekord. Christian Mundhenk, Organisator und Direktor der Zentraleinrichtung Hochschulsport, zeigte sich sehr zufrieden: „Wir sind alle wahnsinnig glücklich, dass wir so viele Menschen für den Campus Run begeistern konnten.“ Der Campus Run wurde bereits zum zweiten Mal in das große Sommerfest der Freien Universität integriert. Die Läufe begannen mit dem traditionellen Kids Run, bei dem rund 100 Kinder auf einer Distanz von 1000 Metern um die Wette rannten. Anschließend fiel für die Älteren der Startschuss für die Läufe über 5, 7,5 und 10 Kilometer. Neben den schnellsten Zeiten wurden auch die einfallsreichsten Verkleidungen prämiert. Beeindruckend war zudem die Kategorie „Größtes Team“, die vom „FU Team Global“ der Abteilung Internationales der Freien Universität mit stolzen 71 Mitgliedern gewonnen wurde. Als Belohnung erhielt die Lauftruppe einen Scheck über 1000 Euro, der im Jubiläumsjahr von der Ernst-Reuter- Gesellschaft sogar auf 2000 Euro verdoppelt wurde. Mit dem gewonnenen Geld wird die Abteilung Internationales ein Stipendium für eine Person aus dem Ausland stiften. Und während auf dem Vorplatz der „Holzlaube“ das große Sommerfest gefeiert wurde und die Anwesenden zur Musik tanzten, hatte Organisator Christian Mundhenk nur einen Wunsch: „Wir müssen diese Tradition unbedingt im nächsten Jahr fortführen.“ Einen Termin gibt es sogar schon: Der nächste Campus Run wird am 27. Juni 2024 stattfinden.

       

Die Geschichte des Ischtar-Tors als Podcast vor Ort erleben

Die Geschichte des Ischtar-Tors als Podcast vor Ort erleben
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Wissenschaft für die Ohren

Toresschluss 

Kurz bevor Ende Oktober 2023 das Vorderasiatische Museum im Pergamonmuseum wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten für vierzehn lange Jahre seine Pforten schließen musste, lud der an der Freien Universität angesiedelte Sonderforschungsbereich 980 „Episteme in Bewegung“ in Zusammenarbeit mit dem Museum dazu ein, noch einmal einen Abend am weltberühmten Ischtar-Tor zu verbringen. Anlässlich der zehnten Folge des seit 2016 existierenden Wissenschaftspodcasts „Hinter den Dingen“ konnten Besucherinnen und Besucher der zehnten Podcast-Folge „Das Ischtar-Tor zu Babylon“ lauschen, dabei vor dem beeindruckenden Bauwerk Platz nehmen und es auf sich wirken lassen. In jeder der mittlerweile zehn Podcast-Folgen werden Geschichten, die mit einem speziellen Objekt verbunden sind, von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Sonderforschungsbereichs gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Berliner Museen erzählt. „Hinter den Dingen“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, und die verschiedenen Folgen des Podcasts entstehen in Kooperation mit den Staatlichen Museen zu Berlin und dem Medienpartner Deutschlandfunk Kultur.

Die Tänzerin Danielle Muir steht im Mittelpunkt des Stücks  „Half Life“, aufgeführt in der Staatsoper Berlin.

Die Tänzerin Danielle Muir steht im Mittelpunkt des Stücks „Half Life“, aufgeführt in der Staatsoper Berlin.
Bildquelle: Jubal Battisti

Staatsballett Berlin und Freie Universität kooperieren

Tanz trifft Wissenschaft

Die Tänzerin Danielle Muir fixiert mit ihrem Blick das Publikum in der Staatsoper Berlin, weitere Tänzerinnen und Tänzer sind im Hintergrund zu sehen. Sie haben sich zu einer Gruppe formiert, die sich zu Techno-Beats bewegt und in perfekt abgestimmten Bewegungen im Gleichklang mit der Musik den Eindruck tranceartiger Zustände vermittelt. Es geht um das Stück „Half Life“ der israelischen Choreographin Sharon Eyal, das seit 2018 auf dem Spielplan des Staatsballetts Berlin steht. Dieses schreibt dazu: „Das Stück steht im Spannungsfeld von Mensch und Maschine, von Kollektiv und Individuum, von Techno und zeitgenössischem Ballett.“ In der Saison 2023/24 setzen das Staatsballett Berlin und der Masterstudiengang „Tanzwissenschaft“ der Freien Universität zudem ihre bestehende Kooperation fort. Dank dieser Zusammenarbeit finden jeweils 45 Minuten vor jeder Vorstellung persönliche Einführungen statt, die von Studierenden des Studiengangs sowie von Dramaturginnen und Dramaturgen des Staatsballetts gegeben werden. Unter der Leitung der Dramaturgin des Staatsballetts Katja Wiegand und der Tanzwissenschaftlerin Prof. Dr. Lucia Ruprecht der Freien Universität vermitteln die Studierenden nicht nur Einblicke in die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Tanz, sondern auch ihre persönliche Begeisterung für choreografische Details, faszinierende Bewegungsformen oder die soziale Relevanz der Kunstform Tanz.