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„Von Kerala nach Berlin“

Wie der Campus Run der Freien Universität dem Masterstudenten Anwar Haneef zu einem Deutschlandstipendium verhalf

05.08.2024

Anwar Haneef wollte für sein Masterstudium nach Berlin, an die Freie Universität.

Anwar Haneef wollte für sein Masterstudium nach Berlin, an die Freie Universität.
Bildquelle: privat

Im letzten Jahr, dem 75. Jubiläumsjahr der Freien Universität, fand nicht nur wieder ihr großes Sommerfest statt, auch der Campus Run konnte zum fünften Mal an den Start gehen. Mehr als 1600 Läuferinnen und Läufer nahmen teil – ein neuer Rekord. Das Team „FU Global“ wurde in der Kategorie „Teilnahmestärkstes Team“ erneut prämiert: Mit 71 Mitgliedern gewann die Gruppe um Dr. Herbert Grieshop, den Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität, den 1000-Euro-Scheck. Traditionell erhält das Team „FU Global“ Unterstützung durch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt, weil in der Woche des Sommerfests auch die mit Erasmus-Mitteln organisierte „FUB International Staff Training Week“ stattfindet – und die Ernst-Reuter-Gesellschaft hatte im Jubiläumsjahr das Preisgeld sogar verdoppelt. Für die nun 2.000 Euro entwickelte die Abteilung Internationales eine schöne Idee: die Vergabe eines Stipendiums an eine Person aus dem Ausland. Grieshop, selbst Läufer beim Campus Run, war begeistert: „Es ist großartig, dass wir auf diese Weise ein Stipendium mitfinanzieren können. Aber ebenso glücklich macht es mich, dass wir so viele Menschen für unser Team gewinnen konnten.“

Ein Deutschlandstipendium für  Anwar ­Haneef 

Aus der Idee zu einem Stipendium wurde dann die Idee zu einem Deutschlandstipendium, das schließlich an den Masterstudenten Anwar ­Haneef ging. „Als ich mich für den Master ,Interdisciplinary Studies of the Middle East‘ an der Freien Universität bewarb, suchte ich auch nach Stipendien“, erzählt Haneef, „das Deutschlandstipendium war gleich der erste Treffer bei meiner Recherche.“ Die Bewerbung sei sehr einfach gewesen, „und ich hatte gehofft, dass es mit meinem Lebenslauf klappen könnte – und das hat es dann ja auch.“

„Meine Kolleginnen und ich haben Anwar das erste Mal beim Empfang für die Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten kennengelernt, und wir waren sofort beeindruckt: seine spannenden Interessen, seine sprudelnde Persönlichkeit, seine vielen Sprachen. Wir hatten gleich den Eindruck, dass er mit seiner Begeisterung für Berlin und das Studium hier ein perfekter Botschafter für unsere Universität und für das Deutschlandstipendium ist“, berichtet Herbert Grieshop.

Freude bei der Vergabe der Deutschlandstipendien: Dr. Herbert Grieshop, Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität (li.), Vibhuti Sukhramani, Leiterin des Verbindungsbüro in New Delhi (Mitte), und Deutschlandstipendiat Anwar Haneef.

Freude bei der Vergabe der Deutschlandstipendien: Dr. Herbert Grieshop, Leiter der Abteilung Internationales der Freien Universität (li.), Vibhuti Sukhramani, Leiterin des Verbindungsbüro in New Delhi (Mitte), und Deutschlandstipendiat Anwar Haneef.
Bildquelle: Deutschlandstipendium/Freie Universität Berlin

Vor seiner Zeit in Berlin hatte Anwar Haneef ein Bachelorstudium an der University of Calicut abgeschlossen, der größten Universität im indischen Bundesstaat Kerala, „tief im Süden“, wie er sagt. Für den Master wollte er aber nach Berlin, an die Freie Universität: „Ich habe meinen Bachelor in Geschichtswissenschaft gemacht, und ich habe im Studium auch viel zu philosophischen Themen gelesen, zu politischen Theorien und zur Islamwissenschaft.“ Zudem hatte er sich bereits mit der arabischen Sprache beschäftigt. „Viele renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit diesen Themen befassen, lehren an der Freien Universität. Das war der Hauptgrund für meine Wahl.“ Wichtig waren neben seinem eigentlichen Masterprogramm aber auch das Forschungsprogramm „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa“ und die an der Freien Universität ansässige „Berlin Graduate School of Muslim Cultures and Societies“.

Die Universität der Zukunft entwickeln

Seit Beginn seiner Förderung durch das Deutschlandstipendium haben sich für Haneef weitere Anknüpfungspunkte mit der Abteilung Internationales ergeben: „Da gibt es das Team rund um Herbert Grieshop, seitdem stehen wir regelmäßig in Kontakt.“ Grieshop bestätigt das: „Ich finde es superinteressant, Anwars Perspektive auf die Uni beim Kaffee zu hören. Da lerne ich dazu. Und weil Anwar so ein kreativer Typ ist, haben wir ihn nominiert, die Freie Universität im ,Future UniLab‘ zu vertreten, einem Projekt der europäischen Hochschulallianz Una Europa, wo er mit Expertinnen und Experten aus ganz Europa eine Vision für die Universität der Zukunft entwickelt.“

Haneef unterstützte zudem als Multiplikator Vibhuti Sukhramani, die Leiterin des Verbindungsbüros der Freien Universität in New ­Delhi. Er half ihr, einen Infostand zum Studium in Indien für die „International Week“ aufzubauen und die indischen Studierenden untereinander zu vernetzen. „Auf diese Weise war ich dieses Jahr auch noch Teil der ‚International Week‘“, betont er. 

Und wie sieht seine Zukunft nach dem Master aus? „Ich möchte mich für ein Promotionsprogramm bewerben, entweder in Deutschland oder vielleicht auch in den USA.""