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Model United Nations Turkey

MUNTR 2012

MUNTR 2012

It’s your world – shape it!

Delegation der FU Berlin nimmt erfolgreich an der 8. MUNTR-Konferenz in der Türkei teil

Vier FU-Studierende aus verschiedenen Fachbereichen unter der Leitung der Arbeitsstelle Model UN/Model EU am Fachbereich Rechtswissenschaft nahmen sehr erfolgreich an der 8. MUNTR-Konferenz in Side, Türkei, teil. Für ihre ausgezeichneten Teilnahme bei der Konferenz wurde die FU Delegation mit 4 Awards geehrt. Diese Möglichkeit bekamen sie durch die Model United Nations Association Turkey, die die FU-Delegation aufgrund ihrer Reputation einlud und die akademische und finanzielle Unterstützung des Lehrstuhls von Univ.-Prof. Dr. Philip Kunig (Lehrstuhl für Staatsrecht, Verwaltungsrecht und Völkerrecht unter Einschluß des Umweltschutzrechts) des Fachbereichs Rechtswissenschaft.

MUNTR ist die größte UN-Simulation in der Türkei und fand vom 5. bis zum 9. April 2012 zum 8. Mal statt. Sie wird allein von Jugendlichen für Jugendliche organisiert und das macht einen großen Reiz der Veranstaltung aus. Das MUNTR-Organisationsteam suchte für dieses Jahr 12 interessante Komitees aus, vom UN-Sicherheitsrat über verschiedene Hauptausschüsse der Generalversammlung bis hin zur Weltgesundheitsorganisation. Eine Besonderheit war es, dass auch verschiedene Zeitebenen abgedeckt wurden. Unter dem Motto „from the past to the future“ wurden der Sicherheitsrat im Jahre 1948 und die NATO im Jahre 2025 simuliert, in denen die Delegierten täglich mit  schweren Krisen zu kämpfen hatten.

Die FU Delegation war in allen Aspekten bunt gemischt: Vier FU Studierende der verschiedensten Fachrichtungen repräsentierten unterschiedliche Länder in jeweils anderen Komitees.

Brittney Becker, Politikwissenschaftsstudentin, vertrat Irak im vierten Hauptausschuss der Generalversammlung, der sich mit einer Reform der UN-Friedenstruppen und der Debatte um Souveränität vs. Demokratie beschäftigte. Jurastudentin Leonie Betzwieser vertrat ebenfalls Irak, allerdings im Rechtsausschuss (Sechster Hauptausschuss der Generalversammlung), in dem diskutiert wurde, wie man den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Auseinandersetzungen stärken kann und wie grenzüberschreitende natürliche Ressourcen zugeteilt werden sollten. Antonia Ioanna Sintu, die BWL studiert, nahm die große Herausforderung an, im „Future NATO“- Komitee als Delegierte von Polen auf Krisen der Zukunft, unter anderem eine Virusepidemie, zu reagieren. Jay Pocklington, VWL-Student, hingegen beschäftigte sich mit den Krisen der heutigen Zeit und vertrat Australien beim G20-Gipfeltreffen, um etwas zur Entspannung der Wirtschaftssituation und zu nachhaltiger Entwicklung in Afrika beizutragen.

Dennoch waren die Arbeit in den Komitees und der Ablauf der Woche ähnlich. Nach einer bewegenden Willkommenszeremonie am Montagmittag kamen die Komitees zu einer ersten Sitzung zusammen, in der vor allem ein grober Überblick der Themen gegeben wurde und die Verfahrensregeln erklärt wurden. Am Dienstagmorgen ging dann die inhaltliche Arbeit los: Jeder Delegierte legte in einer kurzen Eröffnungsrede dar, wie die Position seines Landes hinsichtlich der Themen ist und welches Thema für sein Land Priorität hat. Denn nach der Eröffnungsrede wurde die Tagesordnung festgelegt und das Komitee musste abstimmen, welches Thema zuerst debattiert wird. Dann folgten die eigentlichen Diskussionen, die teilweise in formellen Reden und teilweise in informellen Debatten abgehalten werden. Als Ergebnis sollte am Ende der Woche zu jedem Thema eine Resolution verabschiedet werden, die Lösungsansätze für die aufgeworfenen Probleme aufzeigen und die Meinung der Mehrheit der beteiligten Länder widerspiegeln sollte. Das war oft nicht einfach und besonders im Hinblick darauf, wie stark die Souveränität der Staaten durch solche Maßnahmen eingeschränkt werden darf, gab es immer wieder hitzige Diskussionen. Doch am Freitag konnte jedes Komitee mit seiner Arbeit zufrieden sein, denn alle hatten es geschafft, Kompromissbereitschaft zu zeigen und die verschiedenen Positionen in einer Resolution zu vereinen. Das ist sicherlich auch die größte Lehre, die alle aus ihrer Teilnahme an der Konferenz gezogen haben: Mit Teamwork, ein wenig Kompromissbereitschaft und innovativen Ideen kommt man schließlich ans Ziel. Diese Einstellung wurde schließlich auch belohnt. In der Abschlusszeremonie konnte sich die FU-Delegation über eine „Honorable Mentioned Delegate“ - Auszeichnung und drei „Outstanding Delegate“- Auszeichnungen für seine Teilnehmer freuen.

Auch wenn die Diskussionen der verschiedenen weltpolitischen Fragestellungen immer im Vordergrund standen, so kann man doch keinen Bericht über MUNTR 2012 schreiben, ohne den wunderbaren Rahmen zu loben, der durch das Organisationsteam geschaffen wurde. Vor allem beeindruckte hier die Berichterstattung der MUNTR-Medien: Jedem Komitee war ein Pressemitarbeiter zugeordnet, der fleißig die aktuellen Entwicklungen twitterte und Berichte für die Zeitung MUNTRibune verfasste,  die jeden Abend veröffentlicht wurde. Außerdem stellte das Presseteam täglich eine Nachrichtensendung zusammen, die als Video gezeigt wurde, und es gab verschiedene Tanz- und Redewettbewerbe, um die Stimmung aufzulockern. Abends stand schließlich immer eine Freizeitveranstaltung auf dem Programm, deren Themen äußert innovativ gewählt waren. An einem formellen Cocktailabend konnte man sich mit seinen Mitdelegierten in Gespräche vertiefen, auf dem Maskenball seine neugewonnen Freunde in ungewohntem Aufzug bewundern und in der White Night gemeinsam die Nacht durchtanzen.

Alles in allem war es eine sehr gelungene Woche: Harte Arbeit, viel Engagement und wenig Schlaf wurden mit lehrreichen Erlebnissen, ausgiebigen Gesprächen mit jungen Menschen aus aller Welt, viel Spaß und einer Reihe neuer Freundschaften belohnt. MUNTR 2012 war eine ganz besondere Erfahrung und gern wird unsere Delegation dem Aufruf der Konferenz folgen, der lautet: „It’s your world. Shape it!“

Leonie Betzwieser

(Despoina Glarou)

 

Weitere Informationen bei

Despoina Glarou und Peggy Wittke
Model UN/Model EU
Fachbereich Rechtswissenschaft
E-mail: glarou@zedat.fu-berlin.de