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Technik, die uns weiterbringt/ Interview mit Professor Schiller im Rahmen des Deep Tech Award

News vom 04.05.2021

Der Informatikprofessor Jochen Schiller ist Juror beim diesjährigen Deep Tech Award der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe.Unternehmen und Start-ups mit innovativen Ideen für Hard- und Software können sich noch bis 17. Mai 2021 für den Deep Tech Award der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe bewerben. Der Wettbewerb ist insgesamt mit bis zu 50.000 Euro Preisgeld dotiert. Im vergangenen Jahr gewann license.rocks, eine Ausgründung der Freien Universität Berlin, in der Kategorie „Blockchain“. Das Start-up nutzt die Blockchain-Technologie für eine Plattform, auf der Unternehmen den Kauf und Verkauf von Software-Lizenzen aus zweiter Hand einfach, fair und sicher abwickeln können.

Jochen Schiller leitet die Arbeitsgruppe „Computer Systems & Telematics“ am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin. Er ist außerdem Mitglied im Vorstand des Einstein Center Digital Future sowie Leiter des Innovationszentrums Öffentliche Sicherheit am Fraunhofer FOKUS. Beim Deep Tech Award bewertet er Einreichungen für die Kategorie „Social/Sustainable Tech“, also IT-Lösungen mit einem Mehrwert für Gesellschaft oder Umwelt.

 

Herr Professor Schiller, warum ist es wichtig, dass sich die Freie Universität Berlin im Bereich Deep Tech engagiert? Wo sehen Sie Stärken?

Das Spannende an technischen Entwicklungen an einer ansonsten eher natur-, geistes- und sozialwissenschaftlich ausgerichteten Universität ist ja gerade der Brückenschlag zwischen verschiedenen Disziplinen – hier insbesondere hin zum gesellschaftlichen Bereich. Viele Unternehmensgründungen gerade an der Freien Universität zeigen in exzellenter Weise diese breite Sichtweise, die letztendlich auch zu einem größeren Erfolg am Markt – schließlich kaufen Menschen Produkte – führen kann.

Warum ist der Bereich „Social/Sustainable Tech“ für Sie persönlich interessant?

Gerade als Techniker und Ingenieur im Bereich des Internet der Dinge sehe ich viele Entwicklungen, die vorrangig von Technikbegeisterung getrieben sind. Dies ist sicherlich wichtig und notwendig, aber eben nicht hinreichend. Technik soll schlussendlich für Menschen da sein und über die rein technische Funktion Eigenschaften aufweisen, die unter anderem auch die Nachhaltigkeit, den Nutzen für eine Gesellschaft umfassen.

Was macht die Technologie-Szene in Berlin aus?

Die räumlich enge Vernetzung von Kreativen in den verschiedensten Bereichen – sei es Kunst, Kultur oder eben auch Technik – plus eine hohe Konzentration an Forschungseinrichtungen geben den idealen Nährboden für neue Ideen, aber auch die Möglichkeit der breiteren Sichtweise und der sofortigen Rückkopplung bei neuen Ideen durch unterschiedliche Betrachtungswinkel.

Worauf legen Sie als Juror bei einer Einreichung für de Deep Tech Award besonderen Wert?

Außer den typischen Faktoren wie Innovationsgrad und ein erfolgversprechendes Geschäftsmodell achte ich gerade bei diesem Wettbewerb auf die Nachhaltigkeit der Lösung und den Nutzen für die Gesellschaft – und nicht nur auf coole Features einer technischen Lösung. Natürlich soll die Entwicklung auch technisch faszinierend sein, aber dahinter sollte ein tieferer Zweck liegen, der uns alle weiterbringt.

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