Springe direkt zu Inhalt

EXIST-Gründerstipendium für FlyPi

News vom 16.04.2019

FlyPi entwickelt ein kostengünstiges und frei zugängliches Mikroskop, das nach individuellen Bedürfnissen zusammengebaut werden kann. Das Team wird nun mit einem EXIST-Gründerstipendium gefördert. Betreut wird das Team durch ihren Mentor Prof. Dr. Peter Robin Hiesinger vom Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie und durch Profund Innovation.

Das Team besteht aus Karen Haink und André Chagas. (Foto: Jasmin Hazim)

Worum geht es bei FlyPi?

Karen: Das FlyPi ist ein modulares Mikroskop, welches Forschern an universitären Einrichtungen und Schulen eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in einem Gerät bietet. Andre und ich haben dabei eine gemeinsame Vision: „Wir möchten kostengünstige und wissenschaftliche Technologien entwickeln, die für jeden zugänglich sind.“

Andre: Genau. Das flexible System ermöglicht den Wissenschaftlern auch mit einem kleinen Budget eigene Forschungsfragen zu beantworten, für die Nutzung von Lichtmikroskopie notwendig ist. Das Produkt kann in vielen Bereichen in der Lichtmikroskopie eingesetzt werden – etwa für die Auflicht-, Durchlicht- und Fluoreszenzmikroskopie, aber auch in der Opto- und Thermogenetik sowie dem Behavioural Tracking. Das FlyPi besteht aus einen 3D-gedruckten Rahmen und handelsüblichen elektronischen Komponenten. Diese Bauteile ermöglichen dem Nutzer das FlyPi selbst auf seine individuellen Forschungsfragen anzupassen und mit neuen Komponenten auszustatten. Diese "Plug-and-Play"-Methode ist in der Forschungswelt selten.

Wie ist die Idee zustande gekommen?

Andre: Im Rahmen einer Forschungsreise mit “TReND in Africa” bemerkte ich den Mangel an preisgünstigen, wissenschaftlichen Mikroskopen in vernachlässigten Märkten wie Afrika oder Südamerika. Über meine Erfahrung und Eindrücke sprach ich anschließend mit internationalen Forschern und erfuhr, dass auch in Europa und den USA ein Mangel an flexiblen, kostengünstigen Mikroskopen herrscht.

Karen: Genau. Andre und mich verbindet das Interesse an der Open Science und Biologie. Unsere Vision basiert nämlich auf dem Konzept der Open Science. Dieser Ansatz ermöglicht einerseits den offenen Zugang zu produktorientierten Ansätzen und Ergebnissen, zum anderen die Öffnung von Prozessen in der Wissenschaft, die eine Beteiligung von Freiwilligen miteinschließt.

Welche Kompetenzen bringt euer Team mit?

Karen: Andre promoviert am Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. In seiner Forschung über die Implikationen und Auswirkungen des Einsatzes von Open Source (OS) Hardware in den Neurowissenschaften entwickelt er OS-Tools für Wissenschaft und Bildung. Andre startete das Open Neuroscience Portal, in dem eine Sammlung von OS-Tools für Neurowissenschaften kuratiert werden und das mehr als 50 verschiedene Projekte umfasst. Zudem ist er Redakteur des Open Source Toolkit-Channels, einem PLOS-Repository. Durch seine technische Erfahrung wird er hauptsächlich an der Hard-und Software- Weiterentwicklung des FlyPi arbeiten, sowie neue FlyPi-Module entwickeln.

Ich selbst promovierte am Institut für Biologie - Neurobiologie an der FU Berlin über den Einfluss von Pestizid auf die Soziale Organisation der Honigbienen. Das für meine Forschung eingesetzte Gerät basiert auf OS Hard- und Software. Auf diesem Weg sind wir zusammengekommen und haben an der Idee weitergearbeitet. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Betreuung von Projekten und der Koordination von Projektteilnehmern arbeite ich im Projektmanagement.

Was ist der aktuelle Stand?

Andre: Unser Hauptaugenmerk liegt der Zeit darin, die Menschen auf das FlyPi aufmerksam zu machen.Wir haben bereits eine Webseite www.prometheus-science.com eingerichtet, auf der sich Interessierte über uns informieren können. Zusätzlich bauen wir seit mehreren Monaten eine Community rund um das FlyPi auf. Dazu haben wir ein Forum auf unserer Webseite und Social Media Accounts eingerichtet.

Was sind eure nächsten Schritte?

Karen: Durch unsere bisherigen Aktivitäten haben wir weltweit großes Aufsehen erregt, so dass wir schon bald den FlyPi-Prototypen ausliefern möchten. Deshalb wollen wir bereits im nächsten Monat eine UG gründen.

84 / 100
NFUSION_Banner
Ideenschmiede_2020
science and startups
deh
YES neu
KIEZ_Logo_CMYK_Black 4x3