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Auswertung der Corona-Umfrage vom Mai 2020

News vom 19.07.2020

Wir haben die Ergebnisse unserer Corona-Umfrage von Ende Mai ausgewertet. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben. 

Teilgenommen haben insgesamt 57 studentische Hilfskräfte. Die offenen Fragen wurden schriftlich an die Dienstmailadressen der Beschäftigten versendet. Die Beantwortung der Fragen fand wiederum per Mail statt. 

Die Umfrage ist nicht repräsentativ für alle studentischen Hilfskräfte der Freien Universität. Erstens haben fast 10% der zirka 1500 Beschäftigten keine Dienstadressen, über die wir die Beschäftigten angeschrieben haben. Zweitens wissen wir auch nicht, wie viele diese Adressen aktiv benutzen. Drittens kann die Bereitschaft zur Rückmeldung unterschiedlich gewesen sein, wobei ein Zusammenhang zwischen den gemachten Erfahrungen und die Höhe der Bereitschaft nicht auszuschließen ist. 

Jedoch haben wir viele Hinweise bekommen, wie die studentische Hilfskräfte der FU die Pandemie in der ersten Phase erlebt haben und schätzen die Ergebnisse als gewinnbringend ein. In der Auswertung haben wir zusätzliche Informationen aus unserer täglichen Arbeit integriert. Diese sind als solche deutlich formuliert. 

Kinderbetreuung 

Hast du Probleme, eine Kinderbetreuung zu organisieren und/oder deine Arbeit mit der Kinderbetreuung zu koordinieren? Wie kann die Uni dich als Arbeitgeberin dabei unterstützen? 

Die letzte Frage wurde teilweise individuell beantwortet und wird im Diagramm daher nicht abgebildet. 

Häufigkeit der Kommunikation

Verläuft deine Kommunikation mit Vorgesetzten gut? Gibt es Missverständnisse aufgrund der Corona-Situation? Bleibt die Kommunikation aus, weil die Erreichbarkeit nicht sichergestellt ist? Sind deine Tätigkeiten in der Corona-Situation klar definiert? 

Die Kommunikationsformen wurden nicht abgefragt, von einigen jedoch angemerkt. Mehrfachangaben und unspezifische Bemerkungen, die auf mehrere Kommunikationsformen schließen lassen, ohne diese konkret zu benennen, werden im Diagramm zusammen abgebildet. 

Die Zufriedenheit mit der Kommunikation wird analog zur Angabe, dass die Kommunikation mit Vorgesetzten häufig erfolgt, als gut befunden. Wenige drücken Unsicherheit im Kontext mangelhafter Kommunikation aus. 

Die gute Kommunikationssituation prägt auch die klare Definition von Arbeitsaufgaben und führt hier ebenfalls häufig zu Zufriedenheit. Obwohl keine Angaben zu machen die zweithäufigste Reaktion war, traten diese meist zusammen mit für gut befundenen Kommunikationssituationen auf. 

Grundsätzlich wurde bezüglich Erreichbarkeit bemängelt, dass diese mit dem privaten Raum zusammenfällt. Die Trennung zwischen Uni und Job ist dabei meist nicht mehr gegeben oder erfordert eigene organisatorische Lösungen. Die Frage, nach angemessenen Kommunikationszeiten, die sich z. B. an festen Arbeitszeiten o. ä. orientieren, scheint ein blinder Fleck in den Absprachen mit den studentischen Beschäftigten zu sein. 

Psychische Belastungen 

Die Antworten sprechen für sich: Mehr als die Hälfte der Antworten bejaht psychische Belastungen zu erleben. Dabei ist relevant, dass die – wenn näher erläutert – mit der unklaren Erreichbarkeitssituation in Verbindung gebracht werden. Darauf bezieht sich das folgende Balkendiagramm.

Das Angebot, Pluszeichen zu verwenden, wurde von wenigen genutzt. Die meisten Angaben mit klaren Aussagen zur psychischen Belastung wurden sprachlich ausgeführt. 

Es bleibt jedoch zu vermuten, dass der Wunsch nach Anonymität und Datenschutz an sich verhindert hat, dass mehr Antworten auf die Umfrage eingingen. Hinzu kommt, dass es im Sinn der psychischen Belastung und der Tatsache, dass die Arbeit und Kommunikation größtenteils am Computer stattfinden, ein Fehler war die Umfrage in Form einer Mail umzusetzen. Anonymität und leichtere Antwortmöglichkeit (z.B. Multiple Choice mit der freiwilligen Option für Ergänzungen in Textform) sollten für die nächste Umfrage in Betracht gezogen werden. 

Finanzielle Situation 

Die Beschäftigung während der Coronazeit war eine verlässliche Einkommensquelle für die studentischen Hilfskräfte der FU. Auch die auslaufenden Verträge wurden grundsätzlich verlängert. Trotzdem gab es viele, die auch finanziell unter der Pandemie gelitten haben. 

Es kam z. B. zu Verzögerungen bei der Besetzung neuer Stellen, welche teilweise durch die Verkürzung der Verwaltungswege (Stichwort: Digitalisierung) wettgemacht werden konnte. Auch die Anzahl der neu ausgeschriebenen Stellen war im Vergleich zu den beiden vergangenen Jahren etwa um ein Sechstel gesunken. Ein Teil dieser Verringerung ist darauf zurückzuführen, dass Stellen in der Verwaltung, IT und Bibliotheken umgewandelt wurden und nicht mehr nach TV-Stud III ausgeschrieben werden. 

Etwa drei Viertel der Befragten (38 Personen) gaben an, keine finanziellen Probleme bedingt durch die Pandemie erlitten zu haben. Auch zusätzliche Kosten wurden von dieser Gruppe nicht erwähnt. 12 Personen haben sich geäußert, dass die Pandemie für sie zur finanziellen Einbüßen geführt hat. Dies macht einen Anteil von unter einem Viertel aus. 

Die SHKs haben grundsätzlich im Homeoffice gearbeitet. Dort kamen entweder private oder dienstliche Rechner zum Einsatz. Darüberhinausgehende Absprachen über Übernahme der zusätzlich im Homeoffice entstandenen laufenden Kosten (Strom, Internet) wurden uns nicht berichtet. Einen Anspruch auf solch eine Kostenübernahme war auch von der Leitung unserer Universität bestritten worden. 

Dass die zusätzlichen Kosten nicht übernommen wurden, wurde von einigen Beschäftigten bemängelt, und der Wunsch nach besserer Unterstützung in diesem Rahmen geäußert. 

Wegfall der Zweitjobs hat 6 Personen getroffen. Dies ist mehr als 10% der Befragten. Bei weiteren Fällen gab es folgende Probleme: Unerreichbarkeit des BAföG-Amts, verzögerter Abschluss und Schwierigkeiten die zusätzliche Zeit zu überbrücken, Einkommenseinbuße im familiären Umfeld. 

Unsere letzten Umfragen auf den Personalversammlungen in 2019 ergaben, dass die Finanzierung des Studiums ein großes Problem für die studentischen Hilfskräfte darstellt. Dies gilt weiterhin, obwohl die SHK-Stellen sich während der Corona-Krise als eine Absicherung gegenüber größerer Finanznöte erwiesen haben. 

Zeitlicher Arbeitsaufwand 

Die Zeit, die die studentischen Beschäftigten in ihren Job investieren, hat sich laut der Umfra- ge auch signifikant verändert. Sowohl mit der Zeitspanne, in der die Beschäftigten ihre Arbeit leisten, wie mit der Menge an mit ihren dienstlichen Pflichten bezogenen Aufgaben, experimentierten die Teilnehmer*innen während des Homeoffices. 

Auf die Frage „Ist dein zeitlicher Arbeitsaufwand höher oder niedriger in der Corona-Situation?“ haben 18% der befragten Beschäftigten eine Erhöhung erlebt, während 16% eine Reduktion im Arbeitsaufwand hatten. 47% der Befragten teilten mit, keine Änderung verglichen mit dem gewöhnlichen Aufwand bemerkt zu haben. 

Einige Beschäftigte empfinden, dass der Wegfall von Anfahrtszeit zum Arbeitsort und zurück ihren Arbeitsaufwand deutlich erleichtert. 

Als Ergänzung für die oben erwähnte Frage, wurden die Beschäftigten befragt, ob sie darum gebeten wurden, Minusstunden zu sammeln. 11% von ihnen wurden von ihren Vorgesetzten darum gebeten. Die meisten von ihnen hatten vor der Krise Überstunden gesammelt – die Reduktion des Arbeitsaufwands wird in manchen Fällen als Anlass für den Abbau genutzt. Was den Umgang mit Minus- und Überstunden angeht, gibt es häufig individuelle Absprachen, die 

sich abseits der rechtlichen Lage bewegen und die studentischen Beschäftigten benachteiligen. 

Aufnahme der Arbeit im minimalen Präsenztrieb 

Die letzte Frage an die Beschäftigten war „Gab es Absprachen zur Aufnahme deiner Arbeit im minimalen Präsenzbetrieb?“ Ergebnis bei diesem Punkt war, dass nur 5,26% bejahend antworteten, während die große Mehrheit von 63,16% die Frage verneinten. 

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