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Die Rostlaube feiert ihren 50. Geburtstag

02.03.2023

Studierende im Innenhof der Rostlaube

Studierende im Innenhof der Rostlaube
Bildquelle: Fotograf: Reinhard Friedrich / FU Berlin, UA, Foto-S, Sig. RFDia/039-08

Außenansicht von der Rostlaube in der Habelschwerdter Allee 45

Außenansicht von der Rostlaube in der Habelschwerdter Allee 45
Bildquelle: Fotograf: Reinhard Friedrich / FU Berlin, UA, Foto-S, Sig. RF/0180-04

Vor 50 Jahren – um genau zu sein: am 13.02.1973 – öffnete die sogenannte Rostlaube in der Habelschwerdter Allee 45 in Berlin-Dahlem ihre Türen für Studium und Forschung an der Freien Universität Berlin. Es handelt sich dabei um eines der zentralen Universitätsgebäude, das den Sozial- und Geistes- sowie später den Erziehungswissenschaften eine neue Heimat bot.

Der in den 60er Jahren geplante Gebäudekomplex entwuchs dem Konzept von drei jungen Architekten, die sich im Wettbewerb mit dem besten Entwurf behaupten konnten: Candilis, Josic und Woods. Das auffälligste Merkmal dieses Gebäudes ist unschwer zu erkennen: der Rost. Dieser wird durch die besondere Legierung des Stahls – genannt „Corten-Stahl“ – hervorgerufen, worauf im besten Fall nur die äußere Schicht reagiert. Dadurch ist das Gebäude von einer Art „Patina“ ummantelt, welche die Fassade wartungsarm und witterungsfest machen soll. Dies sollte sich im Rückblick nicht in Gänze bewahrheiten; hinzu kam außerdem noch eine umfängliche Asbestsanierung in den 1990er Jahren.

Ein mindestens genauso auffälliges Merkmal stellt der Grundriss des Gebäudekomplexes dar: Es entsteht der Eindruck eines Baukastensystems, welches in alle Himmelsrichtungen beliebig erweiterbar und veränderbar scheint. Der Schein trügt nicht – genau dieser Vorteil des Baus mit Blick auf die stetig wachsende Freie Universität war entscheidend für die Preisverleihung an diesen Entwurf. Die im Gebäude parallel verlaufenden Straßen und die einzelnen Module der Rostlaube ließen sich durch die als zweiter Bauabschnitt 1979 fertiggestellte Silberlaube mit Mensa und die im Jahr 2015 errichtete Holzlaube mit der Campusbibliothek erweitern.

Die vielen Innenhöfe dienen als Rückzugsorte, wo an der frischen Luft und in entspannter Atmosphäre gelernt und sich ausgetauscht werden kann (siehe Foto 1). Unmittelbar nach ihrer Fertigstellung bot die Rostlaube die Leinwand für politische Statements, wie auf dem zweiten Foto an der Fassade zu erkennen ist: Graffitis und Banner, die zum 1. Mai-Protest und „gegen Monopoldiktatur – für Volksdemokratie KPD“ aufrufen.

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