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Pestepidemien im Europa des 14. und 15. Jahrhunderts. Ursache, Symptom oder Begleiterscheinung der "Krise des Spätmittelalters"?

Prof. Dr. Thomas Frank

Der Vortrag geht von dem viel diskutierten Begriff der spätmittelalterlichen Krise aus, die in der Geschichtswissenschaft wie auch in der allgemeinen Wahrnehmung mit Erscheinungen wie Hungersnöten, intensivierten Kriegen, Agrardepression und besonders auch dem Schwarzen Tod verbunden wird. In einem zweiten Schritt wird die seit 1347 in Europa und Afrika, wahrscheinlich schon etwas früher in Asien (wieder) auftretende Pest auf ihre kurz- und langfristigen Folgen untersucht. Langfristig waren diese Folgen schon deshalb, weil Pestepidemien sich in Europa bis ins 18. Jahrhundert häufig wiederholten, wenn auch nicht mehr mit einer derart katastrophalen Mortalität wie in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Abschließend wird danach gefragt, wie die Zusammenhänge zwischen der Seuche und den zweifellos einschneidenden Veränderungen, die Europa im 14. und 15. Jahrhundert durchlebt und vorangetrieben hat, nach dem heutigen Forschungsstand zu beurteilen sind.