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Das Haus

Ein architektonisches Kleinod

Die Architekten Thomas Wolf und Adolf Dörfler entwarfen den Gebäudekomplex in der Otto-von-Simson-Straße 13 in Berlin-Dahlem, in dem sich seit Juli 2000 das Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin befindet: Dem eher nüchtern gehaltenen Teil, in dem Büro- und Referatsräume untergebracht sind, ist ein futuristisch anmutender Versammlungsbau mit bis zu 80 Sitzplätzen beigefügt. Es wurde im Jahr 1997 von den Architekten eingeweiht.

Geschichte ist allgegenwärtig

Bis 1999 hieß die heutige Otto-von-Simson-Straße Kiebitzweg. Der neue Name ehrt den 1993 verstorbenen Kunsthistoriker Otto von Simson, der von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1978 an der Freien Universität Berlin lehrte.

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gezwungen gewesen, in die USA zu emigrieren. Dort lehrte er von 1945 bis 1957 an der University of Chicago. In den folgenden Jahren bis 1964 vertrat er die Bundesrepublik in der UNESCO, der Wissenschafts- und Kulturorganisation der UNO. Seine Monographie über die gotische Kathedrale gilt als Standardwerk zur mittelalterlichen Architektur.

Otto von Simson war einer der Mitbegründer der „Notgemeinschaft für eine freie Universität“ (NofU), die sich bemühte der psychischen und teilweise erheblichen physischen Gewalt von extremistischen Teilen der Studierendenbewegung gegen Andersdenkende in den 1970er Jahren etwas entgegenzustellen.

Bei der Namensgebung für die Otto-von-Simson-Straße setzte sich die CDU-Fraktion im Bezirksparlament von Berlin-Zehlendorf durch. Die Partei der Grünen hatte als Namenspatron für die Straße den Studentenführer Rudi Dutschke vorgesehen. Nach ihm hatte die Freie Universität aber bereits auf Beschluss des Akademischen Senats im Sommer 1999 den Weg neben der Mensa benannt, der ganz auf dem Gelände der Universität liegt und für dessen Umbenennung sie deshalb keine Zustimmung von außen benötigte.