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Interdisziplinäre Lateinamerikastudien

- Konsekutiver Masterstudiengang

Zentralinstitut Lateinamerika-Institut
Ansprechpartner/-in
Dr. Karina Kriegesmann
Adresse
Rüdesheimer Str. 54-56
14197 Berlin

Für den Zugang zum Masterstudiengang müssen Bewerber*innen zum Zeitpunkt der Bewerbung die folgenden Voraussetzungen nachweisen:

  • Bachelorabschluss oder gleichwertiger anderer Hochschulabschluss mit einem Studienanteil von mindestens 60 Leistungspunkten (LP/ECTS) in einem der folgenden Fächer: Altamerikanistik, Brasilianistik, Geschichte, Karibistik, Lateinamerikanistik, Lateinamerikastudien, Politikwissenschaft, Sozial- und Kulturanthropologie, Sozialwissenschaften, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Literaturwissenschaft oder Kulturwissenschaft. Sind diese LP (ECTS) über mehrere der vorgenannten Fächer verteilt, muss ein Studienanteil im Umfang von mindestens 40 LP (ECTS) in einem der vorgenannten Fächer vorliegen.
  • Sprachnachweis in Spanisch oder Portugiesisch (Niveau B2 GER) oder ein gleichwertiger Kenntnisstand.

Von Bewerber*innen, die ihren Studienabschluss an einer ausländischen Hochschule oder gleichgestellten Einrichtung erworben haben, ist zudem der Nachweis von Deutschkenntnissen (Niveau B2 GER) zum Zeitpunkt der Bewerbung zu erbringen.

Weitere Informationen enthält die Zugangssatzung für den Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien

Die Studierenden haben keine Teilnahmegebühren, aber allgemeine Semestergebühren und -beiträge zu tragen.

Der forschungsorientierte Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien verbindet die Disziplinen Kultur- und Sozialanthropologie/ Altamerikanistik, Geschichte, Literaturen und Kulturen Lateinamerikas, Gender Studies, Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft mit einer fachlichen Profilbildung sowie regionalspezifischen und vertieften wissenschaftlichen und interkulturellen Kompetenzen. Thematische Schwerpunkte des Studiengangs sind die historischen, politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse sowie die kulturellen Dynamiken Lateinamerikas in den sich kontinuierlich verändernden globalen Kontexten. Im Mittelpunkt steht dabei die Erfassung der einzelnen Regionen und lokalen Lebenswelten Lateinamerikas in ihren strukturellen Wandlungsprozessen und kulturellen Dynamiken in Vergangenheit und Gegenwart. Diese erfolgt zugleich unter Berücksichtigung transregionaler und globaler Prozesse, den Verdichtungen internationaler Beziehungen und den sich verändernden Weltbildern. Besondere Beachtung finden in diesen Zusammenhängen geschlechtsspezifische Fragestellungen.

Das Lateinamerika-Institut zählt zu den führenden europäischen Institutionen auf dem Gebiet der Lateinamerikaforschung. Die Besonderheiten des Masterstudiengangs Interdisziplinäre Lateinamerikastudien liegen in der Verbindung von regionaler Expertise mit fachspezifischer Methodik sowie der Gleichzeitigkeit von interdisziplinären Kooperationen, disziplinären Vertiefungen und einer internationalen Orientierung.

Der regionalwissenschaftlich ausgerichtete Masterstudiengang steht in der interdisziplinären Tradition von Lehre und Forschung des Lateinamerika-Instituts. Er zielt angesichts wachsender globaler Verflechtungen auf die Vermittlung regionaler und interkultureller Kompetenzen ab, die den Studierenden ein umfassendes Verständnis nationaler, transregionaler und globaler Prozesse ermöglichen. Dabei ist die Vermittlung von ausgeprägter regionalspezifischer Expertise ein Schwerpunkt, und es besteht die Möglichkeit, sich mit einzelnen Regionen (etwa Brasilien) intensiv auseinanderzusetzen. Das Lehrangebot ist in die breit gefächerte und international renommierte Lateinamerikaforschung eingebunden, die in der Region Berlin-Brandenburg eine lange Tradition besitzt und institutionell vernetzt ist. Von besonderer Bedeutung ist die enge Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut Preussischer Kulturbesitz und den zahlreichen in der Hauptstadt präsenten Kulturinstitutionen und Expert*innen unterschiedlicher Fachgebiete. Die Vernetzung bietet den Studierenden vielfältige Kontakte zu außeruniversitären Institutionen, die das besondere wissenschaftliche Umfeld der Region prägen und wichtige Bezugspunkte zur späteren Berufspraxis bilden. Zudem profitieren die Studierenden von zahlreichen Kooperationen des Instituts mit lateinamerikanischen Universitäten und Partner*innen.

Mit Hilfe innovativer Lehr- und Lernformen werden die unterschiedlichen Traditionen und Perspektiven der verschiedenen Disziplinen für das Studium nutzbar gemacht. Der international geprägte Masterstudiengang bietet den Studierenden einen interdisziplinären wissenschaftlichen Austausch sowie eine intensive Betreuung.

Zulassungs­modus 1. Fach­semester
Keine Zulassungsbeschränkung
Zulassungs­modus höheres Fach­semester
Keine Zulassungsbeschränkung (zum Wintersemester für das 3., zum Sommersemester für das 2. und 4. Fachsemester)
Studienbeginn
Wintersemester
Studiensprachen
Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch
Abschluss
Master of Arts (M.A.)
Regel­studien­zeit
4 Semester

Im Masterstudiengang sind insgesamt Leistungen im Umfang von 120 Leistungspunkten (LP) nachzuweisen. Das Studium (SPO 2023) gliedert sich in

•    einen Kernbereich im Umfang von 30 LP,
•    einen Profilbereich A, B, C oder D im Umfang von 20 LP,
•    einen Ergänzungsbereich im Umfang von 10 LP,
•    einen Bereich Forschungspraxis im Umfang von 35 LP
•    und die Masterarbeit im Umfang von 25 LP.

Im 3. Fachsemester wird ein Auslandssemester empfohlen. Alternativ sind ein Praktikum oder ein Feldprojekt im In- oder Ausland innerhalb des Bereichs Forschungspraxis möglich.

In der Masterarbeit zeigen die Studierenden, dass sie in der Lage sind, eine Fragestellung aus dem gewählten Profilbereich auf fortgeschrittenem wissenschaftlichem Niveau selbstständig zu bearbeiten und die Ergebnisse angemessen schriftlich darzustellen, wissenschaftlich einzuordnen und zu dokumentieren. Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms wird der Hochschulgrad Master of Arts (M.A.) verliehen.

Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studien- und Prüfungsordnung. Sie enthält u. a. detaillierte Beschreibungen der Inhalte, des Arbeitsaufwandes, einen exemplarischen Studienverlaufsplan und Informationen zu Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module.

Aufbau des Studiengangs

Kernbereich (30 LP)

•    Modul Kontexte und Begriffe der Lateinamerikaforschung (10 LP) und
•    Modul Konstituierung Lateinamerikas (10 LP) und
•    Kultur- und geschichtswissenschaftliche Theorien und Methoden (10 LP) oder
•    Entwicklungstheorien und -konzepte (10 LP) oder
•    Interdisziplinäre Theorien und Methoden der Gender Studies (10 LP)

Profilbereich A „Historisch-kulturelles Handeln, Repräsentationen und Verflechtungen“ (20 LP)

•    Literarisch-kulturelles Handeln, Repräsentation und Verflechtung (10 LP) und/ oder
•    Lateinamerika in der Globalgeschichte (10 LP) und/ oder
•    Ethnographische Perspektiven auf sozio-kulturelles Handeln (10 LP)

Profilbereich B „Transformation, Entwicklung und Ungleichheiten“ (20 LP)

•    Interdependente Ungleichheiten (10 LP) und
•    Aktuelle Krisen in Lateinamerika (10 LP)

Profilbereich C „Brasilien im Weltkontext“ (20 LP)

•    Brasilien im Weltkontext: Kulturwissenschaftliche Perspektiven (10 LP) und
•    Brasilien im Weltkontext: Sozialwissenschaftliche Perspektiven (10 LP)

Profilbereich D „Geschlechterverhältnisse, Lebensformen, Transformationen“ (20 LP)

•    Gender und Transformationsprozesse (10 LP) und
•    Transkulturalität, Intersektionalität und Genderverhältnisse (10 LP)

Ergänzungsbereich (10 LP)

•    Creative Writing/ Schreibwerkstatt (10 LP) oder
•    Indigene Sprachen Lateinamerikas (10 LP) oder
•    Brasilianisches Portugiesisch (10 LP) oder
•    Aktuelle Themen der Lateinamerikastudien (10 LP)

Forschungspraxis (35 LP)

•    Projektmodul (10 LP) und
•    Wissenschaftspraxis (10 LP) und
•    Praktikum (10 LP) oder
•    Feldprojekt (10 LP)
•    und Wissenschaftliches Arbeiten in den Lateinamerikastudien (5 LP)

Masterarbeit (25 LP)

Absolvent*innen verfügen über vertiefte wissenschaftliche interdisziplinäre Kenntnisse und weiterführende berufsqualifizierende Kompetenzen.

Der Masterstudiengang Interdisziplinäre Lateinamerikastudien soll auf eine Vielfalt von Berufsfeldern vorbereiten. Die Absolvent*innen sind nach Maßgabe der jeweiligen Zulassungsvoraussetzungen zur Aufnahme eines Promotionsstudiums sowie insbesondere für verantwortliche Funktionen in Berufsfeldern inner- und außerhalb der Hochschule qualifiziert.

Zu den möglichen Tätigkeitsfeldern gehören auf einer übergeordneten Ebene z. B. Universitäten, wissenschaftliche Institutionen, Institutionen der internationalen Zusammenarbeit, Einrichtungen des Auswärtigen Dienstes, internationale Organisationen und Kooperationen, Nichtregierungsorganisationen, entwicklungspolitische und zivilgesellschaftliche Institutionen, Erwachsenenbildung, Presse und Medien, Verlags- und Bibliothekswesen, Öffentlichkeitsarbeit, Archive und Bibliotheken, Museen, Kulturinstitutionen, Kulturaustausch, interkulturelle Vermittlung, Tätigkeiten in Projekten und Beratung in Unternehmen sowie unter anderem in Bildungs- oder Tourismuseinrichtungen, Stiftungen, Verbänden etc.

  • Néstor García Canclini: La globalización imaginada, Buenos Aires 2000.
  • Anja Bandau, Diana Grothues, Frank Müller, Simone Schnabel, Stephanie Schütze (Hg.): Pasando Fronteras. Transnationale und transkulturelle Prozesse in Grenzraum Mexiko-USA. (Fragmentierte Moderne in Lateinamerika; 6), Berlin: edition tranvía 2009.
  • Peter Birle, Marianne Braig, Ottmar Ette, Dieter Ingenschay (Hg.): Hemisphärische Konstruktionen der Amerikas (Bibliotheca Ibero-Americana 109), Frankfurt: Vervuert 2006.
  • Stefanie Kron, Karoline Noack (Hg.): ¿Qué género tiene el derecho? Ciudadanía, historia y globalización. (Fragmentierte Moderne in Lateinamerika; 5), Berlin: edition tranvía 2008.
  • Stephanie Schütze und Martha Zapata Galindo (Hg.): Transkulturalität und Geschlechterverhältnisse: neue Perspektiven auf kulturelle Dynamiken in den Amerikas (Fragmentierte Moderne in Lateinamerika; 4), Berlin: edition tranvía 2007.
  • Ursula Lehmkuhl und Stefan Rinke (Hg.): Amerika – Amerikas: Zur Geschichte eines Namens von 1507 bis zur Gegenwart, HISTORAMERICANA 18, Stuttgart: Heinz, 2008.