Springe direkt zu Inhalt

13:00 Uhr: Eine Weltflora für alle

Thomas Borsch

Thomas Borsch
Bildquelle: Nils Koester

Thomas Borsch, Direktor Botanischer Garten Berlin

Alle Landpflanzen unserer Erde auf einen Klick – das ist die Vision des internationalen Projekts World Flora Online. Ob Wälder, Moore oder Küsten – Pflanzen sind die wesentlichen Bausteine von Landökosystemen. Zu wissen, welche Arten es gibt und wo sie vertreten sind, ist für ihren Schutz fundamental. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens, gibt Einblicke in das Meilenstein-Projekt und erzählt, wie es unseren Blick auf die Artenvielfalt der Welt verändern wird.

13:20 Uhr: Be Berlin. Be butterfly!

Aletta Bonn

Aletta Bonn
Bildquelle: privat

Aletta Bonn, Berliner Landesbeauftrage für Naturschutz und Landschaftspflege

Tagfalter weisen den Weg zu den grünen Oasen in Berlin – denn sie sind gute Indikatoren für die Lebensraumqualität von Grünflächen in Hinterhöfen, Klein- oder Gemeinschaftsgärten, Parks oder auf Firmen-Geländen. Berlin startet am 22. Mai das Programm Lasst Berlin aufleben! mit dem Projekt VielFalterGarten, das zum gemeinsamen Beobachten von Schmetterlingen einlädt. Die Berliner Landesbauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege, Aletta Bonn, gibt einen kurzen Einblick in die Aktion.

Lass Berlin aufleben!

13:40 Uhr: Die wundersame Vervielfältigung im Reich der Flechten

Cora Davibogotana

Cora Davibogotana
Bildquelle: BO Berlin

Robert Lücking, Leiter der Abteilung „Evolution und Biodiversität“ am Botanischen Garten Berlin

Flechten sind einzigartige Symbiosen aus Pilzen und Algen oder Cyanobakterien. Als Bioindikatoren zeigen sie an, wie sauber die Luft ist. Weltweit sind etwa 20,000 Arten bekannt. Das könnte aber nur die Spitze des Eisbergs sein. So ist die Herzflechte Cora glabrata, verbreitet vom Südosten der USA bis nach Patagonien, eigentlich ein Komplex vieler Arten, nach Schätzungen bis zu 450! Warum sich die Wissenschaft so irren konnte und welche Konsequenzen das für den Naturschutz mit sich bringt, erzählt Flechtenexperte Robert Lücking.

14:00 Uhr: Insekten als Vektoren unserer Zukunft

Eiablagefalle in einer Kleingartensiedlung

Eiablagefalle in einer Kleingartensiedlung
Bildquelle: privat

Ulrike Beisel, Professorin für Humangeographie, Zentrum für globale Ungleichheiten

In Deutschland sind Stechmücken vor allem als Plagegeister bekannt, die uns bei gemütlichen Abenden im Garten auf die Nerven gehen. In einer kleiner Kulturgeographie der Stechmücke zeigt Geowissenschaftlerin Ulrike Beisel, dass diese vergleichbare Sorglosigkeit nicht immer so möglich war und erläutert, was es eigentlich für uns bedeutet, wenn durch den Klimawandel neue „Mückengeopraphien“ mit neuen Habitaten für krankheitsübertragende Stechmücken entstehen – trotz Insektensterben.

14:20 Uhr: Die Apfelwiese als Mitmachlabor

Karola Braun-Wanke

Karola Braun-Wanke
Bildquelle: SUSTAIN IT!

Karola Braun-Wanke, Projektleiterin CAMPUS ZUKUNFTSBILDUNG, Nachhaltigkeitsinitiative SUSTAIN IT!

Wie macht man eine stark vernachlässigte Apfelwiese zum Hotspot der Artenvielfalt und zur Wohlfühloase? Die Initiative Mitmachlabor Apfelwiese brachte dafür 3 Fachbereiche, die Uni-Verwaltung, 10 Studierende, 5 Schüler:innen und 15 Expertinn:innen aus der Stadtgesellschaft an einen Tisch. Karola Braun-Warnke, Koordinatorin der Initiative SUSTAIN IT an der FU, erzählt, was es braucht, damit gute Ideen Blüten treiben. Mit spannenden Einblicken dazu, wie so ein Prozess als „Living Lab“ an der Universität umgesetzt werden kann.

14:40 Uhr: Promoting ecosystems: The benefits of biodiversity

Oksana Buzhdygan

Oksana Buzhdygan
Bildquelle: privat

Oksana Buzhdygan, AG Tietjen (Theoretische Ökologie)

We all rely on the ecosystems around us. These in turn depend on the interactions of plants and animals with each other and with their environment. For example, by feeding and recycling the consumed food, organisms provide important ecosystem services to human society - such as pest control, pollination, carbon storage, and food production. In her talk, Ecologist Oksana Buzhdygan will discuss how biodiversity influences the amount and extent of ecosystem functions and services.

15:00 Uhr: Wie die UN unser „Leben an Land“ diskutiert

Albert Denk

Albert Denk
Bildquelle: Nicolo Luzzatto

Albert Denk, Otto-Suhr-Insitut für Politikwissenschaften, Arbeitsbereich für vergleichende Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Umwelt- und Klimapolitik

Die Diplomatie auf internationaler Bühne bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung meist eine blackbox: Wie laufen Verhandlungen bei den Vereinten Nationen ab? Und wie kam es konkret zum Entwicklungsziel „Leben an Land“, welches den Aspekt der Biodiversität beinhaltet? Diese Fragen beantwortet der Soziologe Albert Denk anhand seiner mehrjährigen Forschung. Er gibt seltene Einblicke in die Aushandlungsprozesse in New York und stellt Muster bei den Akteuren sowie den Inhalten heraus.

15:20 Uhr: Von Feuerwanzen und Turmfalken - das kleine FUniversum der grünen Ideen

Janet Wagner

Janet Wagner
Bildquelle: Leon von Salisch

Janet Wagner, Stabsstelle Kommunikation und Marketing; Nachhaltigkeit an der Universitätsbibliothek der FU Berlin, und Benjamin Haak, FUturist-Projekt Nistkästen für Turmfalken und Biologielehrer

Ob grüne Fassaden, Turmfalkennistkasten, Feuerwanzen-Veranstaltungen für Kinder oder wildtiersichere Mülleimer: An der FU werden grüne Ideen lebendig! Bibliothekarin und dreifache Gewinnerin des FUturist-Awards Janet Wagner engagiert sich für die Initiative Blühender Campus und stellt gemeinsam mit Benjamin Haak vom FUturist-Turmfalkenprojekt geförderte Projekte zu Biodiversität auf dem Campus vor. Organisiert wird die jährliche Ausschreibung zu innovativen Ideen für mehr Umwelt- und Klimaschutz sowie für Umweltbildung vom Ideen- und Innovationsmanagement der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie.

15:40 Uhr: Klima & Biodiversität: Alles im Wandel?

Uwe Ulbrich

Uwe Ulbrich
Bildquelle: Michael Fahrig

Uwe Ulbrich, Professor für Meteorologie und Leiter der AG Klimadiognostik und meteorologische Extremereignisse

Warum ist ein Temperaturanstieg um mehr als 2 Grad relevant für die Biodiversität? Menschen fühlen sich doch im Urlaub an südlichen Stränden wohl? Die Antwort hat mit Anpassungsfähigkeit, speziell hinsichtlich Extremereignissen, zu tun. Für manche Baumarten sind zum Beispiel längere Trocken- und Hitzeperioden fatal. Und in Folge auch für den Lebensraum der sie umgebenden Tierwelt und den regionalen Wasserhaushalt. Meteorologe Uwe Ulbrich wirft einen „Klimablick“ voraus – was erwartet uns in Berlin?

16:00 Uhr: Born to be wild – Botanischer Artenschutz in Deutschland

Elke Zippel

Elke Zippel
Bildquelle: BO Berlin

Elke Zippel, Kustodin Saatgutsammlungen am Botanischen Garten Berlin

Das Artensterben ist nicht nur ein Problem des tropischen Regenwaldes. Auch in Deutschland stehen wir angesichts des dramatischen Rückgangs vieler Pflanzenarten vor großen Herausforderungen. Wo seltene Pflanzenarten noch seltener werden, sind Expert*innen Botanischer Gärten gefragt. Elke Zippel, Leiterin der Dahlemer Saatgutbank, erläutert wie sie mit ihrem Team Samen von Wildpflanzen sammelt und gefährdete Arten nach wissenschaftlichen Standards wieder gezielt ansiedelt. Es ist ein mühsamer Weg, hier und da dem Artensterben vor der Haustür Einhalt zu gebieten.

16:20 Uhr: Wenn zu viel Licht zur Gefahr wird

Franz Hölker

Franz Hölker
Bildquelle: privat

Franz Hölker, Leiter der Forschungsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie am IGB

Künstliches Licht in der Nacht ist eng mit modernen Gesellschaften verbunden und nimmt weltweit drastisch zu. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass ALAN eine ernsthafte Bedrohung für alle Ebenen der biologischen Vielfalt darstellen kann – von Genen bis hin zu Ökosystemen. Ökologe Franz Hölker gibt Einblicke in die Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf unsere Umwelt.

16:40 Uhr: The plant Tree of Life

Konstantina Koutroumpa

Konstantina Koutroumpa
Bildquelle: BO Berlin

Konstantina Koutroumpa, Forschungsgruppe Asterales am Botanischen Garten Berlin

Plant research, vital for biodiversity conservation, is pivotal in diversity hotspots such as the Mediterranean. Konstantina Koutroumpa, postdoctoral researcher at the Botanic Garden Berlin, shows how big data (morphological and genomic) and advanced methods can enhance our understanding of plant evolution and classification in the ever-growing plant Tree of Life. She gives insights into her research on Centaurea (knapweeds), Greece's most species-rich plant group, for which she is proposing an improved system to classify its diversity.

17:00 Uhr: Biodiversität vermitteln!

Stefan Nessler

Stefan Nessler
Bildquelle: privat

Stefan Nessler, Dahlem Center for Academic Teaching (DCAT)

Für Lehrende

Finden Sie Antworten auf didaktische Herausforderungen, um Lehre weiterzuentwickeln. Sei es bei der Gestaltung von Lehre zu außer-seminarräumlichen Lernorten oder bei der Einbindung von Studierenden für partizipatorische Weiterentwicklung von Lehre. Werfen Sie mit Stefan Nessler vom Dahlem Center for Academic Teaching einen hochschuldidaktischen Blick auf das Biodiversitätsjahr – und darüber hinaus - und finden Sie innovative Ideen für Ihre Lehre.

17:20 Uhr: Global Change: Wenn das große Bild fehlt

Global Change Experiment

Global Change Experiment
Bildquelle: Matthias Rillig

Rebecca Rongstock, AG Rillig (plant, fungal and soil ecology)

Globaler Wandel ist mehr als „nur“ Klimawandel: Überdüngung, Versalzung, Biozide, Mikroplastik und viele weitere Faktoren beeinflussen unsere Ökosysteme. Gerade in Kombination hat das unvorhersehbare Folgen. Trotzdem werden in wissenschaftlichen Experimenten in aller Regel Einzelfaktoren getestet. Einen kleinen Einblick in die Forschung zum Globalen Wandel und deren Effekte auf Boden, Pflanzen und mit ihnen interagierende Organismen – von Pilzen bis hin zu Insekten, gibt Ökologin Rebecca Rongstock.

17:40 Uhr: The "SLOSS-debate" or how to do it right

Felix May

Felix May
Bildquelle: privat

Felix May, AG Tietjen (Theoretische Ökologie)

What is  better for biodiversity - protection of a Single Large or Several Small areas? This "SLOSS problem" has fueled a lively debate for more than 50 years. In the talk, ecologist Felix May presents ideas how we can move from simple either/or answers to understanding of when and why certain conservation strategies are better than others.

18:00 Uhr: Wissensgraphen: Biodiversität aus neuen Blickwinkeln

Daniel Mietchen

Daniel Mietchen
Bildquelle: Ralf Rebmann / Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International / Wikimedia Deutschland

Daniel Mietchen, Institut für Biologie, AG Jeschke – Ecological Novelty

Um Biodiversität zu erforschen, muss sie zunächst dokumentiert werden. Eine Möglichkeit dafür sind Wissensgraphen, mit deren Hilfe verschiedene Aspekte der Biodiversität erfasst und miteinander sowie mit weiterem Wissen verknüpft werden können. In diesem Beitrag werden Beispiele dafür vorgestellt, wie sich Wissensgraphen in der Invasionsbiologie und in damit verwandten Fachgebieten anwenden lassen, um komplexe Zusammenhänge zu erfassen, zu erkennen, zu erkunden oder zu beeinflussen.

18:20 Uhr: Der Song „Biodiversität“

Robert Metcalf und Manfred Forstreuter

Robert Metcalf und Manfred Forstreuter
Bildquelle: Hein Schneider

Manfred Forstreuter, Privatdozent am Institut für Biologie

Er ist Wiederholungstäter. Schon einmal hat Biologe Manfred Forstreuther die wissenschaftliche Beratung für ein musikalisches Experiment übernommen: 2022 enstand so im Rahmen des Projektes „Klimawald“ das Lied „Rotbuche – Baum des Jahres“. Am 22. Mai stellt er nun das neueste Werk  in der Reihe „Wissen macht Musik“ von Robert Metcalf vor: Den Biodiversitätssong! Wie man als Wissenschaftler zum Liedermacher wird, das erzählt Forstreuter im letzten Talk des Tages.

Der Song auf Spotify