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Standort mit Geschichte – ein „deutsches Oxford“

Im frühen 20. Jahrhundert entwickelte sich Dahlem zu einem Wissenschaftsstandort ersten Ranges.

Friedrich Althoff im Preußischen Abgeordnetenhaus, 29. Juli 1907

Friedrich Althoff im Preußischen Abgeordnetenhaus, 29. Juli 1907
Bildquelle: Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft

Auf Initiative des Ministerialdirektors im preußischen Kultusministerium, Friedrich Althoff, entstand auf dem Areal der Königlichen Domäne Dahlem nach 1900 rasch eine einzigartige Forschungslandschaft „im Grünen“. Dazu trugen zunächst die Ansiedlung wissenschaftlich orientierter Fachbehörden und der Neubau zweier Institute der Berliner Universität nahe dem Botanischen Garten bei.

Die weitere Realisierung der Pläne Althoffs für ein „deutsches Oxford“ beförderte die 1911 gegründete Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG). Sie ließ in Dahlem repräsentative Bauten errichten, um ihre vor allem der naturwissenschaftlichen Forschung gewidmeten Institute unterzubringen. So fand sich hier eine dynamische „scientific community“ zusammen, die bahnbrechende und mit Nobelpreisen gewürdigte Leistungen hervorbrachte. Nachdem die Nationalsozialisten im Jahr 1933 an die Macht gekommen waren, diente die Forschung einiger Institute Kriegszwecken und der sogenannten Rassenhygiene des NS-Regimes.

Die Freie Universität übernahm 1948 von der neu gegründeten Max-Planck-Gesellschaft, die die Nachfolge der KWG übernommen hatte, mehrere Gebäude ehemaliger Kaiser-Wilhelm-Institute, darunter das erste Hauptgebäude der Universität in der Boltzmannstraße 3.