Springe direkt zu Inhalt

Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre, Wissenstransfer und auf dem Campus

Die Sicherung einer lebenswerten Zukunft stellt die gesamte internationale Staatengemeinschaft vor tiefgreifende Herausforderungen. Der Schutz des Klimas, der Erhalt der Biodiversität, die Bekämpfung von Armut oder die Realisierung generationenübergreifender Gerechtigkeit sind nur einige Beispiele für die zu bewältigenden Aufgaben. Welches Wissen, welche technischen und sozialen Innovationen und welche Fähigkeiten wir benötigen, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, sind zum Teil noch ungelöste Fragen. Unbestritten ist jedoch, dass Universitäten in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zukommen.

Die Nachfrage nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen als Wegweiser für politische Entscheidungen steigt.

Die Nachfrage nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen als Wegweiser für politische Entscheidungen steigt.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Freie Universität Berlin bekennt sich zu dieser Verantwortung. Mit der Verabschiedung des Nachhaltigkeitsleitbildes 2016 hat sie sich verpflichtet, Nachhaltigkeit in allen Bereichen der Universität zu stärken - in Forschung, Lehre, Wissenstransfer, Verwaltung und auf dem Campus.

Die Freie Universität beteiligt sich aus Überzeugung am wissenschaftlichen Diskurs zu den 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten globalen Zielen einer nachhaltigen Entwicklung. In Forschung und Lehre geht es um Lösungsbeiträge zu den komplexen globalen Herausforderungen sowie um nachhaltigkeitsorientierte Lehr- und Studienangebote. Schließlich bilden Universitäten die Entscheidungsträgerinnen und -träger der Zukunft aus.

42 Prozent aller Forschungsprojekte der Universität wiesen 2021 einen Nachhaltigkeitsbezug auf. 16,1 Prozent der Lehrveranstaltungen des Wintersemesters 2021/22 hatten einen inhaltlichen Bezug zu Nachhaltigkeitsthemen. Seit dem Wintersemester 2018/19 baut die Universität die universitäre Lehre mit dem Kompetenzbereich Nachhaltige Entwicklung im Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung mit vielfältigen Lehrangeboten kräftig aus.

Die Freie Universität hat auf acht Dächern Photovoltaikanlagen errichten lassen.

Die Freie Universität hat auf acht Dächern Photovoltaikanlagen errichten lassen.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Freie Universität Berlin blickt auf eine lange und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz unter anderem im Campus-Management zurück. Mit einem Bündel unterschiedlicher Maßnahmen und Anreize ist es ihr gelungen, den campusbezogenen Strom- und Wärmebezug zwischen 2001 und 2019 um insgesamt fast 27 Prozent zu reduzieren. Bereinigt um den Flächenzuwachs liegt der Rückgang sogar bei 29 Prozent. In den pandemiegeprägten Jahren 2020 und 2021 ging der Energieverbrauch um weitere 4,7 Prozent zurück (2021), sodass insgesamt ein Rückgang von 30 Prozent seit 2001 zu verzeichnen ist. Flächenbereinigt ist es sogar eine Minderung von 34 Prozent. Dieser Rückgang steht jedoch angesichts der besonderen Bedingungen während der Pandemie hinsichtlich seiner Dauerhaftigkeit unter einem Vorbehalt. Wenn man den seit 2010 CO2-freien Strombezug berücksichtigt, so wurden die Treibhausgasemissionen gegenüber 2001 um insgesamt 89 Prozent gesenkt. Trotz dieser Erfolge hat die Freie Universität Berlin 2018 eine zweite Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen, in der sie sich verpflichtet, ihre betriebsbedingten Kohlendioxid-Emissionen bis 2027 um weitere zehn Prozent zu reduzieren.

Die Universität beteiligt sich an mehreren regionalen und internationalen Nachhaltigkeitsnetzwerken, denn Weltoffenheit und die Bereitschaft zu internationalen Kooperationen zählen zum Kern ihres institutionellen Selbstverständnisses. Neben der gemeinsam mit ihren strategischen Partneruniversitäten 2015 gegründeten, vom DAAD geförderten University Alliance for Sustainability gehören dazu das International Sustainable Campus Network (ISCN) und das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt HOCHN.

Die Freie Universität Berlin fördert den regen Austausch von Wissen zwischen Universität und Zivilgesellschaft. Der Ausbau des transdisziplinären Dialogs mit der Gesellschaft zählt zu den wichtigsten Zielen unseres Nachhaltigkeitsmanagements. Dieses Engagement findet seinen Ausdruck u.a. in der SchülerUni Nachhaltigkeit & Klimaschutz, dem NatLAb – Mitmach- und Experimentierlabor für Schülerinnen und Schüler, der Langen Nacht der Wissenschaften und den Hochschultagen Nachhaltigkeit & Klimaschutz.

Nachhaltigkeitsmanagement ist eine Querschnittsaufgabe. Sie wird an der Freien Universität von der Stabsstelle Nachhaltigkeit und Energie koordiniert und gesteuert. Dazu gehören die Koordination der verschiedenen Teams, die verbesserte Sichtbarmachung und Integration von Nachhaltigkeitsaktivitäten in LehreForschung, Wissenstransfer und Campus-Management, die Koordination des Kompetenzbereichs Nachhaltige Entwicklung im Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung, das Management der University Alliance for Sustainability sowie die Koordination der regionalen und internationalen Netzwerkaktivitäten. Im Rahmen des Campus-Managements ist sie für die Steuerung des Zertifizierungsprozesses (nach EMAS) und des integrierten Managementsystems, für das Abfallmanagement sowie für das Energiemonitoring und das Prämiensystem zur Energieeinsparung verantwortlich.

Nachhaltigkeit kann an einer Hochschule nur dann erfolgreich realisiert werden, wenn Möglichkeiten zur Teilhabe und aktiven Mitwirkung einen hohen Rang einnehmen. Mit dem Steuerungskreis Nachhaltigkeit, den Nachhaltigkeitsteams in den Fachbereichen, den Auditteams und der von Studierenden und Beschäftigten bereits 2010 gegründeten Nachhaltigkeitsinitiative SUSTAIN IT! verfügt die Universität über Akteure, die Nachhaltigkeit an der Universität übergreifend und authentisch mit Leben füllen.

Nachhaltigkeit an der Freien Universität Berlin